Oktober 2018
Halloween im Jugendclub „Zuflucht“ Elster
Es wird geschnitzt und gemalt
26.10.2018
Am 30. Oktober startet um 15 Uhr die Halloweenparty im Jugendclub „Zufucht“ in Elster. Es kann geschnitzt und gemalt werden. Darauf freuen sich auch Lea Böttcher, Antonia Drewes und Luca Reinhardt. Wer Kürbisse zur Verfügung stellen möchte, ist gern gesehen. Zwischendurch kann man sich mit „gruseligen Getränken und Speisen“ stärken. Im Anschluss wird um die Häuser gezogen und Süßes gefordert. Dabei wird nicht ganz Elster abgelaufen werden können. Wer dem Klub etwas zukommen lassen möchte, kann es dort gern abgeben.
Text: Medientreff - Sabine Hoffmann und MZ Jessen
Foto: Medientreff - Sabine Hoffmann
Ensemble Alexis in Elster
Stierkampf in der Turnhalle
24.10.2018
Nach einer längeren Pause war das weißrussische Tanzensemble „Alexis“ aus Mosyr wieder einmal zu Gast an der Sekundarschule Elster, genauer gesagt in der örtlichen Sporthalle. Denn alle 230 Schüler, zahlreiche Lehrer sowie Mädchen und Jungen der dritten und vierten Klasse der benachbarten Grundschule „Elbkinderland“ nutzten die Gelegenheit, Ausschnitte aus dem Jubiläumsprogramm der Weißrussen zu erleben.
Seit 20 Jahren wird am schmucken Kulturpalast eines großen erdölverarbeitenden Kombinates getanzt. 300 Mädchen und Jungen, von Vorschulkinder bis zu Erwachsenen, frönen drei- bis fünfmal in der Woche ihrem Hobby. Wer mit in den Landkreis Wittenberg kommen darf, gehört zu den absolut Besten. Elsters Sekundarschulleiterin Heike Bräse versprach eine besondere Musikstunde und sie behielt Recht.
Wenn eine kulturelle Gemeinschaft 20 Jahre existiert, dann bietet es sich förmlich an, das auch entsprechend auf der Bühne oder im Falle Elsters aufs Parkett zu bringen. So nannte sich das Programm „20 Jahr! Leben im Tanz“. Die Tänzerinnen und Tänzer setzten dies auch sehr gut um. Erlebnisse vor einem Spiegel gehörten ebenso dazu wie ein spanischer Tanz, ein Tango oder „Be on fire“.
Und eine Überraschung gab es als Zugabe. Nika und Witali zeigten einen russischen Volkstanz. Er kam mit einer Bank aus der Umkleide aufs Parkett und sie mit zwei (leeren) Wassereimern an einem Tragjoch auf die Bühne. Zuvor wurde tänzerisch ein völlig unblutiger Stierkampf gezeigt und in „Drei Schwestern“ wurde das gegenseitige Verständnis der Völker Russlands, Weißrusslands und Ukraine heraufbeschworen.
Und Julia zeigte die Magie des Ostens mit einem orientalischen Tanz. Zwischen den Tänzen sorgte Tatjana mit ihrer sehr guten Stimme mit „Millionen Voices“ auf Englisch sowie dem russischen Titel „Keine Dramen mehr“ für kurzweilige Unterhaltung. Einen Volltreffer landete sie mit „Achterbahn“, dem Hit von Helene Fischer. Da kam richtig Bewegung ins Publikum und einige Mädchen sangen zumindest leise mit.
Nicht nur der Schulleiterin Heike Bräse schien diese besondere Musikstunde gefallen zu haben, sie wünschte sich im nächsten Jahr eine Neuauflage, auch den Schülerinnen und Schülern. Dass dies die Intention von Ensembleleiter Alexander Senschenko traf, war ihm anzusehen. Er wollte sich zum Abschluss gemeinsam mit den Gästen fotografieren lassen.
Text und Fotos: Boris Canje
Benefizlauf an Sekundarschule Elster
Läufer füllen Kassen
23.10.2018
„Meinen Muskeln geht es gut“, betont Direktorin Heike Bräse, die beim zehnten Sponsorenlauf der Sekundarschule Elster selbst drei Runden auf der Tartanbahn im Sportpark gedreht hat. Die Chefin ist stolz auf ihre 229 Schüler. Alle haben durchgehalten und innerhalb von 45 Minuten (dreimal 15) 7.500 Euro in die Schul- und Klassenkassen gelaufen. „Bis zur neunten Klasse werden die Einnahmen geteilt. Nur die zehnte bekommt 70 Prozent, damit die Abschlussfahrt nicht zu teuer wird.“
Abräumer heißt 5b
Der große Abräumer bei der zehnten Auflage ist die 5 b mit Klassenlehrer Olaf Däumichen gewesen. Laut Direktorin haben diese 18 Kinder im Vorfeld der Veranstaltung ordentlich Klinken geputzt. Bei insgesamt 2 120 Euro macht das einen Schnitt von Pi mal Daumen 117,77 Euro pro Kopf. „Das ist schon bemerkenswert“, so Heike Bräse.
Denn eigentlich lautet die Vorgabe: Pro Minute ein Euro. Manche Kinder haben sogar bei zwei Sponsoren Geld locker gemacht. Die finanzielle Unterstützung sei nicht auf Geschäftsinhaber beschränkt gewesen. Manche haben ihre Eltern oder Nachbarn zur Kasse gebeten, andere bei den Lehrern vorgesprochen. „Mich hat keiner besucht“, meint die Schulleiterin, die eigentlich auf eine Anfrage gewartet hat.
Nach einer kurzen Erwärmungsphase auf dem Rasen des Brale-Sportparks spurten die 229 Teilnehmer in drei Durchgängen (5/6, 7/8, 9/10) über die Bahn. Dabei geht es nicht um Geschwindigkeit. Allein das Durchhaltevermögen über 15 Minuten zählt. „Kurze Gehpausen sind erlaubt gewesen“, so Bräse, die in ihrer Freizeit zum Trupp der Walker gehört.
Fleißiges Klinken putzen
Eric Trepke aus der 10 a sammelt als „Einzelkämpfer“ das meiste Geld ein. 362,50 Euro nötigen der Chefin „großen Respekt“ ab. „Eric ist ein sehr sportlicher und fleißiger Typ.“ Der 16-Jährige aus Listerfehrda hört dieses Lob gern. „Es war auch mein Ziel, der Beste zu werden“, so der Zehntklässler selbstbewusst, der zwei Wochen vor dem Wettbewerb richtig Gas gegeben hat.
„Ich bin vor der Eisdiele bis zum Großbetrieb alles abgelaufen“, so Trepke, für den die interne Veranstaltung nun Geschichte ist. Im Sommer 2019 will der Teenager eine Lehre anfangen. Traumberuf: Kfz-Mechatroniker. Beim Lauf hat er sieben Runden gedreht.
Die Einnahmen der Schule werden zur Verbesserung der Ausstattung beziehungsweise Finanzierung von Projekten oder Festen genutzt. Am 23. November, so Bräse, steht zum Beispiel der Schulkinotag in Wittenberg auf dem Programm. Jeder Schüler bekommt 50 Prozent seiner Eintrittskarte bezahlt.
Bei der Schulparty oder am Rosenmontag wird das Grillgut gestellt. Des Weiteren legt sich die Bildungseinrichtung in Elster einen zweiten Beamer plus einen Laptop zu.
Da die Schule zu dieser Veranstaltung komplett angetreten ist, packen die Stadtwerke Wittenberg laut Bräse noch 200 Euro zusätzlich in die Schatzkiste. „Unsere Sponsoring ist breit aufgestellt“, erklärt die Referentin der Geschäftsführung, Sabrina-Maria Schüßler, und fügt an, dass die Stadtwerke soziale, kulturelle und sportliche Projekte von Schulen oder Vereinen unterstützen. Jeder Kunde, der einen Neuvertrag abschließt, kann zudem mit einmalig zehn Euro sozusagen selbst zum regionalen Sponsor werden.
Text und Foto: Thomas Tominski
Kranzniederlegung am Völkerschlachtdenkmal
21.10.2018
Die 1. Preußische Artillerie Listerfehrda-Elster
hat ihre erste Bewährungsprobe gemeistert. Jörg Gresse, Steffen Strauß, Steffen Heinrich und Jan Hoffmann nahmen an der Gedenkveranstaltung zum 205. Jahrestag der Völkerschlacht bei Leipzigteil.
Geschlafen wurde in einem Biwak, das am Torhaus Döhlitz aufgebaut wurde. Es war eines von Dreien, schließlich galt es etwa 1 000 Teilnehmer an Nachstellung der Schlacht unterzubringen und das möglichst unter ähnlichen Bedingungen wie 1813. Neben der Schlacht war die Kranzniederlegung am Völkerschlachtdenkmal ein weiterer Höhepunkt der drei Tage. Alle Teilnehmer vereinte neben der Pflege der historischen Traditionen der Wille, nie wieder einen Krieg erleben zu müssen.
Text: Medientreff - Sabine Hoffmann
Fotos: Heinrich
Weihnachtsmusical
Der Jugendclub tanzt
18.10.2018
„Ich will es gar nicht möglichst professionell. Es soll vor allem liebevoll rüberkommen.“ Das sagt Sabine Hoffmann, Betreuerin des Jugendclubs Zuflucht in Elster, über das Tanzprojekt, an dem sie seit dem Sommer mit „ihren“ Mädchen und Jungen arbeitet. Es handelt sich um ein Weihnachtsmusical frei nach Reinhard Lakomys „Traumzauberbaum“-Episode um Herrn Kellerstaub.
Aufgeführt wird es in der bevorstehenden Adventszeit, zum Beispiel bei Seniorenweihnachtsfeiern voraussichtlich in Gallin, Listerfehrda, im Zahnaer Hospital sowie beim Lebendigen Adventskalender Elster. „Die Zuschauer sollen die jungen Akteure als engagierte Gemeinschaft wahrnehmen“, darauf legt Sabine Hoffmann Wert.
„Weit über 20 Kinder wirken an dem Tanzmusical mit“, erläutert die Clubbetreuerin. Und obwohl das Stück mit vielleicht einem Dutzend die Handlung tragenden Figuren auskommen könnte, erhalte jedes Mädchen und jeder Junge, die dabei sein wollen, eine eigene Rolle - als einer der vielen Traumzauberwald-Bewohner, als Adventskerze oder Weihnachtsengelchen. Auch besetze man etliche wichtige Figuren doppelt, um bei den Auftritten flexibel zu bleiben. Denn nicht immer werden alle Akteure anwesend sein.
Mit Karnevals-Trainerin
Fachlich geleitet wird das Tanztraining durch Katrin Richter vom Holzdorfer Karnevals Club (HKC). Sie hat auch die Choreografie erarbeitet. „Wir mussten das fast einstündige Originalstück auf gut eine halbe Stunde einkürzen“, beschreibt Sabine Hoffmann die Herausforderung. Mehr würde die Kinder überfordern. So ist eine spezielle Elsteraner Fassung von Herrn Kellerstaubs Eingriff in die weihnachtliche „Traumzauberbaum“-Geschichte entstanden.
In den eben gewesenen Herbstferien gab es täglich eine Trainingseinheit. Auch wenn man in dieser Woche ohne Katrin Richter auskommen musste und die Zahl der anwesenden Kinder von Tag zu Tag schwankte.
„Ansonsten proben wir alle 14 Tage freitags und, wenn es nötig werden sollte, auch mal am Samstag“, schildert die Jugendclub-Chefin. Jedes Training dauert anderthalb bis zwei Stunden. „Dann lässt die Konzentration der Mädchen und Jungen nach“, weiß Sabine Hoffmann aus Erfahrung.
500 Euro für Kostüme und Requisiten
Bereits zum zweiten Mal in Folge hat der Elsteraner Jugendclub „Zuflucht“ in diesem Jahr den Publikumspreis der Initiative „freistil - Jugend engagiert in Sachsen-Anhalt“ der Freiwilligen-Agentur Halle gewonnen.
„Wir tanzen aus der Reihe“ heißt das Musicalprojekt, für das der Club im Juni 2018 in Magdeburg 500 Euro Preisgeld abfassen konnte. Im Jahr davor war die „Zuflucht“ im Wettbewerb um den 14. Jugend-Engagement-Preis für seine „Winterferien im Jugendclub Elster“ unter dem Motto „Gemeinsam sind wir stark - einer für alle, alle für einen“ geehrt worden.
Mit den nun erhaltenen 500 Euro finanziert der Club sein Tanzprojekt, frei nach Reinhard Lakomys „Traumzauberbaum“-Episode um Herrn Kellerstaub. Vor allem Kostüme und Requisiten dafür werden von dem Geld bezahlt. Zur Aufführung kommt die Elsteraner „Traumzauberbaum“-Variante in der Adventszeit.
Die Geschichtenlieder-Produktion „Der Traumzauberbaum“ für Kinder (als Hörspiel und Bühnenshow) stammt von 1980. Komponist ist Reinhard Lakomy (2013 verstorben), Texterin seine Frau Monika Ehrhardt-Lakomy.
Die Musik zu dem Tanzprojekt - das über die Initiative „freistil“ eine finanzielle Förderung in Form des prämierten Publikumspreises erhielt (siehe dazu „500 Euro für Kostüme und Requisiten“) - kommt aus der Konserve. Die Kinder und ihre Betreuer - in der Herbstferien-Woche hatte Sabine Hoffmann Unterstützung von der ehrenamtlichen Praktikantin Sara Löbnitz aus Leipzig („Sie hat neue Ideen mitgebracht!“) - beginnen, sich gemeinsam im Kreis zu bewegen.
Der zehnjährige Felix aus Zemnick mimt den Fuchs. „Ich war auch schon mal der Waldwuffel“, berichtet er dem MZ-Redakteur stolz. Jason, er ist acht Jahre alt, stellt eine Kerze dar. Bei der vorherigen Probe hingegen durfte er Agga Knack spielen.
Handlung etwas gerafft
In groben Zügen folgt das Stück folgender gestrafften Handlung: Vorweihnachtszeit. Waldwuffel und Moosmutzel, die beiden Waldgeister des Traumzauberbaums, welche die Blätter mit der goldenen Stimmgabel zum Klingen bringen und damit Träume wahr werden lassen, sowie alle anderen Bewohner des Traumzauberwalds malen gerade ihre Wunschzettel.
Da platzt Agga Knack, die wilde Traumlaus, herein und versucht, ein Blatt zu mopsen. Zudem legt die schöne Lichterbotin Helga Himmel (Marie aus Zörnigall) - sie möchte wie jedes Jahr das Weihnachtstraumblatt für den himmlischen Weihnachtsbaum abholen, damit das Fest der Feste beginnen kann - eine Bruchlandung hin. Was Herr Kellerstaub nutzt und sie entführt, um Weihnachten zu verhindern. Doch, so viel ist sicher, es gibt ein Happy End.
Ihre Intention beim Erarbeiten des „Traumzauberbaums“ beschreibt Sabine Hoffmann so: „Die Menschen sollen friedlich miteinander auskommen, umso schöner wird das Leben, hier ganz konkret in der Weihnachtszeit. Es kommt nicht auf große Geschenke an, sondern darauf, dass man sich gegenseitig akzeptiert und füreinander da ist.“ Darum geht es der Clubbetreuern im Übrigen auch bei ihrer Tätigkeit in der „Zuflucht“.
Text: Detlef Mayer
Fotos: Medientreff - Sabine Hoffmann
Einsätze der Freiwilligen Feuerwehren
Drei Brände in Zahna-Elster innerhalb kurzer Zeit
16.10.2018
Drei Einsätze hatten die freiwilligen Feuerwehren Zahna, Bülzig und Mühlanger am Montag innerhalb weniger Stunden zu bewältigen. 11.20 Uhr kam der Alarm aus Bülzig, wo auf dem Gelände einer Autowerkstatt ein alter Schuppen brannte.
Das Feuer hatte laut Stadtwehrleiter Heiko Plewa schon das angrenzende Waldstück erreicht. „Wir mussten auf langen Wegen die Wasserversorgung herstellen“, berichtet Plewa. Die Landesstraße 126 wurde für die Löscharbeiten voll gesperrt. Das Übergreifen des Feuers auf die Autowerkstatt habe jedoch verhindert werden können.
Kurz nach 14 Uhr wurde ein Teil der 40 Einsatzkräfte nach Mühlanger abgezogen. In der Wittenberger Straße war ein Flächenbrand ausgebrochen, das Feuer hatte sich laut Polizei auf 1000 Quadratmeter ausgebreitet. Die B 187 wurde ebenfalls voll gesperrt. Zur Brandursache an beiden Orten ermittelt die Polizei.
Gleichzeitig wurden die Zahnaer Feuerwehrleute zum Bahnhof beordert, dort brannte eine alte Eisenbahnschwelle - nicht zum ersten Mal, wie der Stadtwehrleiter berichtet. „Die Leute werfen dort immer ihre Kippen hin.“ Aus diesem Anlass wird nochmals eindringlich an die Bürger appelliert, aufgrund der extremen Trockenheit höchste Vorsicht walten zu lassen.
Bürgermeister Peter Müller (Freie Wähler) erinnert daran, dass bei Warnstufe drei, diese gilt seit Freitag im gesamten Kreis, das Verbrennen von Gartenabfällen verboten ist. Mitarbeiter des Ordnungsamtes Zahna-Elster hätten bei Kontrollfahrten am Montag mehrere Hobby-Gärtner beim Verbrennen angetroffen, die das Verbot unbewusst oder wissentlich umgangen hatten.
„Wer Gartenabfälle verbrennen will, ist verpflichtet, sich vorher über die Bestimmungen der Verbrennungsverordnung zu informieren“, lässt Ronald Gauert, Pressesprecher des Landkreises Wittenberg, Unwissenheit nicht als Argument gelten. „Wir haben im Amtsblatt und auf unserer Internetseite ausführlich informiert. Wer mit offenen Augen durch die Landschaft geht, weiß auch so, dass es grob fahrlässig ist, jetzt Feuer zu machen.“
Text: MZ/teo
Foto: Lukaschek (Archiv)
Jugendclub „Zuflucht“ Elster
Külsoer Bushäuschen wird neues Schmuckkästchen
14.10.2018
„Die vier Stunden Autofahrt haben sich gelohnt“, sagt Tim Fleck, der mit seinem Bruder Konstantin die Herbstferien bei den Großeltern in Elster verbringt. Das Duo aus Frankfurt am Main ist gern in der Gegend und nutzt die Angebote des Jugendclubs „Zuflucht“ intensiv.
Schade, meinen sie unisono, dass am Sonntag die Rückfahrt auf dem Programm steht. Die Zeit im Jugendclub sei super gewesen, mit Nachbarstochter Emma Schulze haben sie sogar ein Baumhaus gebaut. Tim und Konstantin Fleck schlüpfen in ihre Schutzanzüge und hören mit weiteren 25 Kindern den extra aus Potsdam angereisten Graffiti-Künstlern Marvin Bieß und Oliver Johannsen aufmerksam zu.
Die Tagesaufgabe kennen alle in der Runde: Das triste Bushäuschen in Külso soll farblich gestaltet und in ein Schmuckstück verwandelt werden. „Nach der gemeinsamen Ideenfindung versuchen wir die Vorgaben vor Ort auch umzusetzen“, sagt Bieß, der 2017 bereits den Jugendclub in Elster farblich aufgepeppt hat. „Wir haben teilweise bis Mitternacht kommuniziert. Alle Pläne sind gemeinsam mit den Kindern entstanden“, ergänzt Club-Betreuerin Sabine Hoffmann, die glücklich ist, dass Bieß das Projekt erneut künstlerisch betreut. Ein bekannter Energieanbieter packt zudem 1.500 Euro in die „Schatzkiste“.
Antonia Drewes und Freundin Paulina Gottschalk sind ebenfalls zum zweiten Mal dabei. Das Projekt sei „voll cool“, sagen sie, der Umgang mit dem Sprühflaschen erfordere Fingerfertigkeit. „Man lernt schnell, den richtigen Abstand zu halten, damit die Striche nicht zu dünn oder dick werden“, so die zwölfjährige Paulina Gottschalk, die sich in Iserbegka ein buntes Bushäuschen wünscht.
„Ist doch fetzig, in solch einem Häuschen auf den Schulbus zu warten“, meint sie. Marlon Hoffmann gehört mit zum Kreis der „Wiederholungstäter“. „Ich war schon in Elster dabei“, verrät der Neunjährige und fügt an, dass er das Ferienangebot im Jugendclub spitze findet. Ein Bushäuschen besprühen sei doch eine super Idee plus Herausforderung.
Ortsbürgermeisterin Bianca Wolf (Freie Wähler) ist immer Mittendrin. „Unser Dorf soll schöner werden“, sagt die „Chefin“ von Külso, die ihre kleinen Künstler mit einem Frühstück in den Räumen der Feuerwehr empfängt. Bianca Wolf erzählt, dass sie den Bürgern des Ortes das Projekt vorgestellt hat und diese „total begeistert“ gewesen sind.
„Jetzt haben wir ein neues Schmuckkästchen“, ist sie überzeugt und lobt im gleichen Atemzug das Engagement der 27 Teilnehmer (7 bis 16 Jahre). Ein Versprechen gibt die Bürgermeisterin noch ab. Bei der nächsten Kommunalwahl wird sie wieder für diesen Posten kandidieren. „Ich bin noch jung.“
Bieß und Johannsen haben das Kommando übernommen und teilen ihre Nachwuchs-Künstler in mehreren Gruppen auf. Sie erklären ihnen den sicheren Umgang mit den Sprühdosen, die Wirkungsweise der aufschraubbaren Düsen und das richtige Anlegen der Schutzkleidung. Bieß ist hauptberuflich Kfz-Mechaniker und bezeichnet Graffiti als Malerei aus der Dose. Nach Fertigstellung eines Projektes versieht der Potsdamer alle Bilder mit einer Signatur.
„Türkis ist meine Lieblingsfarbe“, sagt er und betont, dass die Arbeit mit Kindern Spaß macht. „Wir haben nicht mit diesem Ansturm gerechnet “, ergänzt Johannsen, der am Zaun hinter dem Häuschen Pappen aufhängen lässt und anschließend vor der ersten Gruppe auf die Knie fällt. Beim Graffiti müssen Strich oder Übergang sitzen, die Farbe darf nicht zu dick aufgetragen werden. Bei den Sprühdosen, erklärt der Künstler, gibt es große Unterschiede. „Wir kaufen nur professionelle Produkte.“
Das Hinweisschild am Ortseingang, dass der Jugendclub Elster in kreativer Mission unterwegs ist, lockt Schaulustige an. Diese sehen den Teilnehmern bei der Arbeit zu und freuen sich, wie das Projekt Gestalt annimmt. Für die beiden Graffiti-Künstler ist die Gestaltung des Häuschens keine große Sache.
„Das Finish machen wir schnell selber“, sagen sie, denn die Vorgabe Hoffmanns, dass die Kinder am Freitag um 17 Uhr von ihren Eltern abgeholt werden, lässt keinen Spielraum für Eventualitäten. Dem Duo gelingt eine Punktlandung. „Jetzt sind alle glücklich“, meint Hoffmann vor der Abreise.
Text: Thomas Tominski
Fotos: Medientreff - Sabine Hoffmann und Thomas Tominski
Bildung in Elster an der Sekundarschule
Geschichtsstunde in der Slawenburg
13.10.2018
In die Zeit, als diese Region mit Slawen besiedelt war, führte die Klasse 5 b der Sekundarschule Elster mit Klassenlehrer Olaf Däumichen eine Projektfahrt zur Slawenburg Raddusch. Museumspädagogin Juliane Schudek erklärte den Kindern anhand des Modells der in Raddusch nachgestalteten Wehranlage aus dem 9./10. Jahrhundert den Aufbau mittelalterlicher Burgen.
Zu besichtigen sind in Raddusch darüber hinaus Funde aus der Steinzeit. „Das ist Unterrichtsstoff in Klasse fünf“, erklärt Däumichen. Die Fünftklässler konnten sich dann im Workshop selbst am Gewichtswebstuhl ausprobieren, das Feuerschlagen üben, Getreide und Hülsenfrüchte sortieren, Holz- und Steinbohrer testen.
Zum Abschluss standen die Schüler vor der Aufgabe, ein Museumsstück selbst zu fertigen. Zur Auswahl standen Ketten aus Muscheln. Tonperlen, Kupferspiralen, ein kleiner Lederbeutel oder ein jungsteinzeitliches Tongefäß. Der Aufenthalt in Raddusch war jedoch noch nicht alles an diesem Projekttag. Am Nachmittag ging es tiefer in den Spreewald hinein.
Bei einer Kahnfahrt erfuhren die Schüler viel über das traditionelle Leben in den Spreewalddörfern. Vertieft wurde das erworbene Wissen noch durch die Besichtigung des Museumsdorfes Lehde mit dem alten Bauernhaus, alten Hofanlagen, Stallungen, Gärten, Trachten und der Kahnbauerei.
Das Abendessen vor der Heimfahrt hatte Däumichen in der Paddlerklause Lübbenau bestellt. Dort sind die Elsteraner keine Unbekannten, sie ist die Heimstatt für das jährliche Kanulager der Sekundarschule. So ist es nicht ausgeschlossen, dass die heutigen Fünftklässler in drei, vier Jahren wieder dorthin zurück kehren. Dankbar ist der Sport- und Geschichtslehrer, dass die Schulleitung solchen Projektfahrten offen gegenüber steht. „Wir werden nach allen Möglichkeiten unterstützt.“
Text: Ute Otto
Foto: Olaf Däumichen
Jugendclub „Zuflucht“ Elster
Graffiti-Projekt in Külso gestartet
12.10.2018
Am letzten Tag der Herbstferien im Jugendclub „Zuflucht“ Elster ging es mit Unterstützung der FF Elster und SV Eintracht Elster nach Külso.
Hier haben wir mit dem Graffiti Künstlern Marvin Bieß und Oliver Johannsen unser Projekt umgesetzt und das Buswartehäuschen verschönert.
Es war sehr anstrengend. Ein jeder wollte sprühen. Zuallererst war aber erst einmal zuhören angesagt. Die Technik mit den Sprühdosen sei sehr wichtig so beide Künstler. Einige Kinder haben im letzten Jahr schon am Projekt Jugendclub „Zuflucht“ Elster teilgenommen.
Ortsbürgermeisterin Bianca Wolf war begeistert von den Kindern und Jugendlichen. So viel Fleiß das gibt’s doch heute nur noch selten. Gegen 17.00 Uhr ging es dann wieder Richtung Elster. Nur die ganz großen sind vor Ort geblieben und haben mit den beiden Künstlern bis zum späten Abend gearbeitet. Licht brachten Einwohner aus Külso. So konnte später gesagt werden – „geschafft“.
Ich Sabine Hoffmann – Jugendclubbetreuerin in Elster möchte mich auch im Namen der Kinder und Jugendlichen ganz herzlich bedanken bei den Bürgern und Bürgerinnen, der FF Külso, dem Stadtratsmitglied Uwe Kuhrmann und der Ortsbürgermeisterin Bianca Wolf – für die wirklich nette Bewirtung.
Danke möchte ich auch sagen an Steffen Aderhold aus Mühlanger. Er gab dem Buswartehäuschen den letzten wichtigen farblichen Anstrich.
Wir können nur sagen, der Weg nach Külso lohnt sich. Schauen Sie sich ruhig das Buswartehäuschen an.
Es ist Spitze.
Text und Fotos: Medientreff - Sabine Hoffmann
Jugendclub "Zufluch" Elster
Aufregende Ferien gehen dem Ende zu
12.10.2018
Unsere zweite Ferienwoche fing mit einer kleinen Geburtstagsparty an. Hannes hatte Geburtstag. Mit einem Lied wurde er herzlich begrüßt. Der mitgebrachte Kuchen war sehr lecker. Im Anschluss ging es aber wieder ins Freie und es wurde gemeinsam gespielt. Da es langsam Herbst wird und an manchen Tagen schon etwas kühler ist, haben einige Kinder fleißig sich einen Schal oder Beinstulpen gehäkelt. Andere häkelten sich eine oder zwei bunte, lustige Bommeln.
Bewegungssport stand in der zweiten Ferienwoche auch mit auf dem Plan. Lustig anzusehen. Herbstzeit ist Drachenzeit. So ging es gemeinsam zur Bockwindmühle in Elster um unsere Drachen in die Luft zu befördern. Wir mussten ganz schön rennen um das die Drachen auch in der Luft bleiben. Herr Patzek-Papa von Antonia und unsere ehrenamtliche Praktikantin Sara Löbnitz waren eine große Hilfe. Wir hatten viel Spaß.
Für unser Musical – Traumzauberbaum haben wir täglich weiter geprobt.
Hunger auf leckere Sachen haben wir öfters. Familie Tröstrum Brachte leckeres Eis und ganz viele Hot Dogs. Jedes Kind konnte sich seinen Hot Dog so zusammen stellen wie es ihm am liebsten ist und am besten schmeckt. Wir hatten auch diese Woche viel Spaß im Jugendclub „Zuflucht“ Elster.
Da wir wissen dass nichts umsonst ist, haben wir einen kleinen Aufruf gestartet, bitte bringt uns eure alten Zeitungen. Es hat funktioniert. Gemeinsam haben wir im Jugendclub alles verschnürt.
Danke dafür.
Danke auch an alle die uns wieder so selbstlos und liebevoll unterstützt haben. Danke möchten wir auch sagen für die Kürbisse die wir schon geschenkt bekommen haben, für unser Halloweenfest.
Alles war in den Herbstferien aufregend. Es konnte gemalt, gebastelt werden. Karten spielen, Mensch ärgere dich nicht und andere Spiele gespielt werden, so wie jeder Lust hatte.
Text und Fotos: Medientreff - Sabine Hoffmann
Arbeiterwohlfahrt in Elster
Kreative Senioren feiern das Leben
11.10.2018
Rudolf Meier vom Ortsverband Kemberg der Arbeiterwohlfahrt (AWO) verteilt noch schnell A4-Blätter an die anwesenden 220 Mitglieder des Kreisverbandes Wittenberg. Auf die Melodie von „Wem Gott will rechte Gunst erweisen...“ hat er einen aktuellen Text gedichtet.
„Hier ist ein Freundeskreis geschaffen, der unserm Leben Inhalt gibt“ heißt es darin. Genau das ist es, was die Senioren seit nunmehr 30 Jahren an der Arbeit der AWO so schätzen. Und, obwohl die Männer und Frauen nun wirklich nicht mehr die Jüngsten sind, lassen sie es sich nicht nehmen, einmal im Jahr nach Elster ins „Elsterland“ zu kommen. Am gestrigen Mittwoch zum 18. Mal.
Neun Ortsverbände hat die AWO im Kreis Wittenberg. Mit fast 1000 Mitgliedern, wie Corinna Reinecke, seit 2016 Geschäftsführerin, berichtete. Ihr und auch dem langjährigen Vorstandsvorsitzenden, Erhard Hellwig-Kühn, war anzumerken, wie wohl sie sich unter ihren Mitgliedern fühlten. Kühn las gleich eine kleine Geschichte zum Schmunzeln von Jürgen von der Lippe vor.
Kaum waren seine Worte verklungen und Harriet Knauth, in Wittenberg verantwortlich für die Verbandsarbeit, wollte gerade das Programm der Ortsvereine vorstellen, da eroberten Berliner den Saal.
Über eine halbe Stunde ließen die Mitglieder des Wittenberger Ortsverbandes Lerchenberg das alte Berlin wieder aufleben. Selbst die Akkordeon-Spieler, die von „Komm, Karlinecken, komm...“ bis „Das ist die Berliner Luft...“ alles drauf hatten, was in den 20er und 30er Jahren in der Hauptstadt im Radio lief, waren entsprechend gekleidet.
Da gab es einen Eis-Verkäufer, leckere Fettbemmchen, freche Gören, die sich nicht einmal vom Krückstock schwingenden Vater einschüchtern ließen und Tanzpaare, die räumlich entrückt im Walzertakt durch die Welt schwebten. Und es gab Klein Sylvia im Steckkissen. Auf dem Arm ihrer Mama machte das wenige Wochen alte Baby einen ganz zufriedenen Eindruck im quirligen Berlin.
Doch irgendetwas schien da nicht ganz stimmig. Renate Scheide behauptete, es sei ihr erstes Kind und nicht etwa eine Puppe. Doch es kam heraus: Die angebliche Mama ist bereits Urgroßmutter und 74 Jahre alt.
Sieglinde Gotsch (71) sprang im rot-weiß-karierten Badeanzug und mit einem riesigen Schwimmring zwischen all den Schauspielern herum. Frieren musste sie nicht, denn die damalige Bademode war nicht ganz so freizügig. Doch auch der nächste Programmpunkt hielt etwas Fantastisches bereit. Der Chor des Ortsvereins Wörlitz hatte sich Melodien aus Musicals, beispielsweise „Es grünt so grün...“ ausgesucht.
Unter der Leitung von Claire Dietrich, der mit 92 Jahren ältesten Mitwirkenden am Programm, wurde der Auftritt der acht Wörlitzer Sängerinnen zu einem wirklichen Genuss. Und dann kam der große Moment für die Gastgeber. Die Elsteraner tanzten flott nach „Schuld war nur der Bossa Nova“ und „Santiano“. Dabei hatten sie die Jüngste in ihrem Team. Leonie Zimmermann, erst ganze elf Jahre jung, brachte jeder Bewegung perfekt aufs Parkett.
Text und Fotos: Evelyn Jochade
Beschluss in Zahna-Elster
Alles für die Kita Mühlanger, Feuerwehr guckt in die Röhre
10.10.2018
Die nächsten Aufträge für den Umbau der Kindertagesstätte Mühlanger können ausgelöst werden. Der Stadtrat Zahna-Elster hat in einer Sondersitzung am Montag beschlossen, die gesamten zur Verfügung stehenden Fördermittel aus dem Programm Stark V für die Kita-Sanierung einzusetzen, die erheblich teurer wird als geplant.
Damit ist der Neubau der Fahrzeuggarage für die Feuerwehr Rahnsdorf, der ebenfalls über Stark V finanziert werden sollte, in diesem Jahr definitiv nicht mehr möglich.
Am 27. September hatte der Stadtrat entgegen den Beschlüssen in Bauausschuss und Hauptausschuss eine Umschichtung der Fördermittel zugunsten der Kita abgelehnt. Dagegen hatte Bürgermeister Peter Müller (Freie Wähler) Widerspruch eingelegt, dem der Stadtrat am Montag als erstes stattgab.
36 Prozent teurer
1,1607 Millionen Euro wird die Sanierung der Kita Mühlanger nach jetzigem Stand kosten. Das sind rund 369 600 Euro mehr als veranschlagt. Vom Land erhält die Stadt Zahna-Elster aus dem Förderprogramm „Stark V“ 912 200 Euro für investive Maßnahmen, diese Summe muss nicht gegenfinanziert werden. Kosten die Projekte mehr, muss die Stadt das selbst finanzieren.
Beide Beschlüsse in der Sondersitzung wurden von den 13 anwesenden Stadträten einstimmig gefasst. Woher kommt dieser plötzliche Sinneswandel? Der Bürgermeister hatte mit der Begründung seines Widerspruchs aufgelistet, wo er die Ursachen für die Kostensteigerung ausmacht: Erstens sei den Architekten für ihre Angebote ein Aufmaß aus dem Archiv übergeben worden, was erheblich vom Objektzustand abwich.
Zweitens habe man wegen der erforderlichen Kapazitätserhöhung in der Planungsphase das Raumkonzept ändern müssen. Drittens seien erst bei der Entkernung Schäden an der Bausubstanz sichtbar geworden, das Dach der ehemaligen Bibliothek beispielsweise sei einsturzgefährdet. Und viertens schlage zu Buche, das wegen der großen Nachfrage Bauleistungen insgesamt teurer geworden sind, „da hätte auch eine zweite Ausschreibung kein besseres Ergebnis gebracht“, so Müller.
„Es war nicht unser Ansinnen, das Vorhaben in Mühlanger zu stoppen, das hatte sich aus der Diskussion so ergeben“, erklärte Peter Schulze (CDU). „Aber eine Kostensteigerung um 36 Prozent ist gewaltig. Da sind Fehler gemacht worden, dafür muss jemand zur Verantwortung gezogen werden.“
Das fordert auch sein Fraktionskollege Hartmut Steiner. „Wir sind alle in der Pflicht, da genauer hinzuschauen“, sagte er und verwies zugleich auf die schlechten Bedingungen, unter denen die Rahnsdorfer Feuerwehrleute ihren Dienst versehen. Das Gebäude ist feucht, die Einsatzkleidung wird klamm, es gibt keine Toiletten, keine Umkleidemöglichkeiten, geschweige denn Duschen. Seit 2012 werde davon geredet, dass sich das ändern muss. Und nun, wo man so dicht dran war, würden die Kameraden erneut enttäuscht.
Vorgesehen ist in Rahnsdorf ein Garagenanbau ans Dorfgemeinschaftshaus als Unterstellmöglichkeit für die Technik. Das Grundstück dafür ist bereits vorbereitet. Für den Sozialbereich sollen die ehemaligen Wohnräume genutzt werden.
Rund 200.000 Euro würden dafür benötigt. Die Mitglieder der CDU-Fraktion, die zuletzt komplett dagegen waren, knüpften ihre Zustimmung zur Umschichtung der Fördermittel an die Prämisse, dass die städtische Verwaltung umgehend Finanzierungsmöglichkeiten für die Rahnsdorfer Belange erschließt.
Da auch 2019 noch ein Großteil der Investitionsmittel für den Ausbau der Landesstraßen in Zahna (Gehwege, Beleuchtung etc.) gebunden sei, sieht der Bürgermeister allerdings nur zwei realistische Möglichkeiten: Fördermittelantrag an das Innenministerium - dann könnte frühestens 2020 in Rahnsdorf gebaut werden - oder eine zusätzliche Kreditaufnahme im Haushalt 2019. Die Entscheidung müsse der Stadtrat selbst treffen.
Text: Ute Otto
Foto: Kuhn (Archiv)
Paddeln auf der Elbe
Mit voller Kraft gegen den Strom
08.10.2018
Paddeln, Kickboxen, Yoga, Tanzen, Französisch und Förderkurs Englisch - aus diesen Angeboten können die Schüler der neunten Klassen der Sekundarschule Elster ihren Wahlpflichtkurs für das jeweilige Schuljahr wählen. Zehn Schüler sind es in diesem Schuljahr, die jeden Dienstag in der fünften und sechsten Stunde unter Anleitung von Sportlehrer Olaf Däumichen mit den Kanus des Elsteraner Vereins „Harmonie“ auf die Elbe gehen.
Zum Aufwärmen ein paar Runden in der Buhne, dann geht es mit ganzer Kraft stromauf bis zur Fähre und zurück. Die meisten Kursteilnehmer haben schon Erfahrung im Paddeln - das Abc können Neulinge ab Klasse acht jedes Jahr im Juni in Kanulager im Spreewald erlernen. Überhaupt wird Wassersport an der Schule groß geschrieben.
Die 9 b war zum Anfang des Schuljahres im Wassersportlager in Lütow auf Usedom, wo sie sich im Achterwasser der Peene auch im Windsurfen und Standup-Paddeln ausprobieren konnten. Lynn Dathe, „ich bin ein Action-Typ“ hat Gefallen am Windsurfen gefunden. Auch Tim Lieschke hat das Spaß gemacht: „Ich würde das gerne weiter betreiben“, sagt er. Moritz Giesche findet das Standup-Paddeln schwer. „Ich bin ein paarmal reingefallen“, bekennt er. Er belässt es daher lieber beim konventionellen Paddeln.
Solange das Wetter es zulässt, wird auf der Elbe trainiert.
Im Winter geht es dann in die Turnhalle, damit Ausdauer und Muskeln nicht schwinden.
Text und Foto: Ute Otto
Pfarrhaus in Elster
Betondachsteine müssen weichen
06.10.2018
Elsters Pfarrhaus bildet gemeinsam mit Kirche und Kirchhof, Wirtschaftsbau, Konfirmandensaal und Kriegerdenkmal einen in sich geschlossenen, historisch und funktional zusammengehörigen Denkmalbereich. Damit die Gesamtheit dieses Ensembles weiterhin Bestand hat, wir das 1856 errichtete Pfarrhaus (siehe dazu auch „Gebäude aus der Mitte des 19. Jahrhunderts“) nun in zwei Bauabschnitten und mehreren Etappen einer recht aufwändigen Sanierung der äußeren Hülle unterzogen.
Der erste Bauabschnitt gilt der Dach- und Riss-Sanierung im Mauerwerk, wie Diplom-Bauingenieurin Astrid Lüddecke - sie betreibt ein Ingenieurbüro in Mühlanger - der MZ verdeutlicht. Wozu, wie sie aufmerksam macht, auch vorbereitende Arbeiten für einen späteren barrierefreien Zugang zu dem Objekt zählen, um dem demografischen Wandel Rechnung zu tragen.
Derzeit gelangt man nämlich (nur) über eine Sandsteintreppe mit drei Stufen, die wegen Senkungserscheinungen zudem etwas schief steht, in das Pfarrhaus.
Etappenziel November
Baubeginn für den ersten Abschnitt war laut Astrid Lüddecke im August dieses Jahres. Fertiggestellt sein soll zumindest das Dach im November. Die Kosten für den gesamten ersten Bauabschnitt sind mit circa 107 000 Euro veranschlagt. 45 Prozent davon kommen über das Förderprogramm RELE (EU-, Bundes- und Landesmittel für die regionale ländliche Entwicklung) vom Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten. Die übrige Finanzierung speise sich aus kirchlichen Eigenmitteln.
Gebäude aus der Mitte des 19. Jahrhunderts
Das Pfarrhaus Elster liegt direkt an der Ortsdurchquerung der B 187. Es wurde 1856 erbaut. 1859 folgte das Schulhaus und 1867 wurde der Grundstein für die heutige Kirche gelegt. Das Pfarrhaus hat einen Grundriss von circa 14,30 mal 10,80 Metern, es handelt sich um einen zweigeschossigen Backsteinbau (komplett steinsichtig errichtet) mit Satteldach. Im Erdgeschoss sind das Pfarrbüro und die Gemeinderäume untergebracht, im Obergeschoss befindet sich die Pfarrwohnung. Der Dachboden ist nicht ausgebaut. Das Gebäude besitzt auf der West- und der Straßenseite eine Teilunterkellerung. Dort sind die Heizungsanlage und die Warmwasserbereitung angeordnet.
Elster/Elbe wurde erstmals um 1161 als Burgward-Bezirk Alstermunde in einer Urkunde Bischof Balderams von Brandenburg für das Prämonstratenserstift Leitzkau erwähnt. 1513 erschien im Wittenberger Erbbuch über Elster der Begriff „Stetlein“ mit 150 zum Amt Wittenberg gehörenden Einwohnern. Durch die Verwüstungen des Dreißigjährigen Krieges verlor Elster 1648 das Stadtrecht. 1813 fand im Zuge der Befreiungskriege die Schlacht bei Wartenburg statt. Die Elbquerung bei Elster spielte eine wichtige Rolle für den Sieg Preußens über Napoleon. Bis zum Zweiten Weltkrieg war Elster ein bedeutender Schiffer- und Fischerort. Seit 2011 gehört es zur Stadt Zahna-Elster.
Zum Auftakt des ersten Bauabschnitts, der Dachsanierung, gehört natürlich das Neueindecken. Die alten Betonsteine aus den 1980er Jahren sind schon verschwunden, sie waren flächig schadhaft. Wobei die Ortgangbereiche (seitlicher Abschluss der Dachfläche am senkrecht stehenden Giebel) die gravierendsten Schäden aufwiesen. Die Betondachsteine werden durch so genannte Denkmal-Biber ersetzt und eine neue Regenentwässerung installiert. Das übernimmt die Dachdeckerfirma Albrecht aus Kemberg.
Davor jedoch machen sich, entsprechend der Beurteilung durch einen Holzschutzgutachter, Eingriffe in die Tragkonstruktion des Daches erforderlich. Diese Aufgabe obliegt der Zimmerei Andreas Werner aus Gadegast. „Bei den Sichtsparren ist durch Holzalterung und Wassereinfluss die Tragfähigkeit nicht mehr gegeben“, schätzt die Bauingenieurin ein. „Die betreffenden Teile werden daher ausgetauscht.“ Dabei seien gleichfalls die Balkenköpfe eingehend zu überprüfen und wo nötig durch neues Holz zu ersetzen.
Als zweiten nötigen Schritt im ersten Bauabschnitt nennt die Fachfrau aus Mühlanger das Sanieren der im Mauerwerk zahlreich vorhandenen Risse. Es gehe dabei um eine lokale Riss-Sanierung in den Außenwänden des Pfarrhauses. Ziel seien eine konstruktive Sicherung sowie das Verschließen der Aufbrüche. Dies geschehe in der Reihenfolge der Notwendigkeit.
Risse sind zu schließen
Als Ursache für das Ausbilden der Risse sieht Astrid Lüddecke zum einen baubedingte Gegebenheiten beziehungsweise normale Alterungserscheinungen des Mauerwerks. Zum anderen könnte es sich aber auch um Senkungen infolge von zurückliegenden Hochwässern handeln. Als Stichwort erwähnt die Ingenieurin in dem Zusammenhang den Fachbegriff „Sedimentverlust“.
Der zweite Bauabschnitt, den man wahrscheinlich erst 2019 in Angriff nehmen kann, soll sich dann im weitesten Sinn mit dem Herrichten der Fassade des Pfarrhauses befassen. Astrid Lüddecke verweist da zu allererst auf die unumgängliche Sanierung der Fenster: „Sie sind stark verwittert, die äußeren Fensterbänke befinden sich in einem schlechten Bauzustand.“
Die Expertin, die das Baugeschehen begleitet, lässt aber ebenso die anstehende Fugensanierung nicht unerwähnt: Die Verfugung der Fassade weise ein äußerst marodes Bild auf. „Hier sind sehr viele Fehlstellungen und tiefe Einschlüsse in den einzelnen Fugen vorhanden.“
Wann der zweite Abschnitt startet, hänge von der Fördermittelzusage ab, so Astrid Lüddecke. „Den Antrag dafür haben wir im März 2018 gestellt. Er wird vom ALFF noch bearbeitet.“
Text und Fotos: Detlef Mayer
Paddeln auf der Elbe
Mit voller Kraft gegen den Strom
08.10.2018
Paddeln, Kickboxen, Yoga, Tanzen, Französisch und Förderkurs Englisch - aus diesen Angeboten können die Schüler der neunten Klassen der Sekundarschule Elster ihren Wahlpflichtkurs für das jeweilige Schuljahr wählen. Zehn Schüler sind es in diesem Schuljahr, die jeden Dienstag in der fünften und sechsten Stunde unter Anleitung von Sportlehrer Olaf Däumichen mit den Kanus des Elsteraner Vereins „Harmonie“ auf die Elbe gehen.
Zum Aufwärmen ein paar Runden in der Buhne, dann geht es mit ganzer Kraft stromauf bis zur Fähre und zurück. Die meisten Kursteilnehmer haben schon Erfahrung im Paddeln - das Abc können Neulinge ab Klasse acht jedes Jahr im Juni in Kanulager im Spreewald erlernen. Überhaupt wird Wassersport an der Schule groß geschrieben.
Die 9 b war zum Anfang des Schuljahres im Wassersportlager in Lütow auf Usedom, wo sie sich im Achterwasser der Peene auch im Windsurfen und Standup-Paddeln ausprobieren konnten. Lynn Dathe, „ich bin ein Action-Typ“ hat Gefallen am Windsurfen gefunden. Auch Tim Lieschke hat das Spaß gemacht: „Ich würde das gerne weiter betreiben“, sagt er. Moritz Giesche findet das Standup-Paddeln schwer. „Ich bin ein paarmal reingefallen“, bekennt er. Er belässt es daher lieber beim konventionellen Paddeln.
Solange das Wetter es zulässt, wird auf der Elbe trainiert.
Im Winter geht es dann in die Turnhalle, damit Ausdauer und Muskeln nicht schwinden.
Text und Foto: Ute Otto
Einmal Architekt sein
05.10.2018
Viel Spaß erlebten die Kinder und Jugendlichen in der ersten Ferienwoche im Jugendclub „Zuflucht“ Elster.
Herbstferien, viel haben wir uns gemeinsam vorgenommen. Im Jugendclub Elster lautet immer das Motto: Alles ist möglich, nichts muss sein – sei Du selbst – und Du hast Spaß. Im Freien wurde Volleyball, Basketball, Fußball und mit den vielen Fahrzeugen gespielt. Einige Kinder haben auch lustige Figuren aus Kastanien und Eicheln gezaubert. An unserem Musical Traumzauberbaum wurde weiter geprobt. Frau Katrin Richter vom Holzdorfer Karneval Verein war sichtlich zufrieden. Ausruhen geht trotzdem nicht. Bis zur Adventszeit ist es nicht mehr lang und wir haben noch viel vor. Leonie wartet schon immer sehnsüchtig dass alle mit dem Frühstück fertig werden. Karten (Mau Mau, UNO) spielen ist ihre Leidenschaft, Runde für Runde. Manchmal könnte man denken es spielen 10, 15 Kinder mit, so wird dabei gelacht. Verlierer gibt’s dabei nicht. Wirklich Hier steht absolut der Spaß im Vordergrund. Wir haben auch richtige Architekten im Jugendclub. Wie stelle ich mir mein Haus in der Zukunft vor. Kreativität zeigten unsere Architektengruppen. Ideen haben unsere Kinder in Hülle und Fülle. Man muss sie machen lassen, man muss sie die Chance geben sich zu entfalten. Das Ergebnis war sehenswert, was mit viel Beifall von den anderen Kindern honoriert wurde. Tischtennis, Airhocky oder Billard im Sportraum wurde genauso genutzt wie der Rest der im Jugendclub angeboten wurde. Alle hatten Spaß. Nun freuen wir uns auf die nächste Woche. Wo wir das Graffiti Projekt in Külso (Bushaltehäuschen) starten wollen. Hier haben die Kinder schon Plakate gemalt mit Handabdruck um die Aufmerksamkeit auf unser Projekt zu lenken. Wir möchten dass alle vorsichtig und langsam fahren.
Text und Fotos: Medientreff - Sabine Hoffmann
Erinnerungen an 3. Oktober 1813
Kanoniere überqueren Elbe
03.10.2018
Die „1. Preussische Artillerie Listerfehrda-Elster“ hat am Vormittag des 3. Oktober erfolgreich die Elbe überquert. Nach der Vereinigung mit anderen Truppen der Schlesischen Armee unter General Ludwig Yorck am Wartenburger Ufer wollen sie am heutigen Donnerstag bis Wartenburg vorrücken. „Dann kriegen wir noch die besten Plätze im Biwak“, sagt Kanonier Jan Paul-Hoffmann augenzwinkernd.
Nach ihrer Gründung im vergangenen Jahr wirkt die sechsköpfige Truppe zum ersten Mal bei der Elsteraner Veranstaltung zur Erinnerung an die Elbüberquerung der Schlesischen Armee in Elster mit. Auf den Tag genau vor 205 Jahren leitete diese das Gefecht bei Wartenburg ein, mit der die napoleonischen Truppen in Richtung Leipzig zurückgedrängt wurden. Dort kam es zwei Wochen später zur Entscheidungsschlacht der Befreiungskriege. Sie ging als Völkerschlacht in die Geschichte ein.
2008 wurde der vom örtlichen Gewerbeverein gestiftete Gedenkstein an der Elbpromenade in Elster eingeweiht. „Es war eine große Veranstaltung, wir haben die Offiziere gespeist und es gab einen historischen Markt“, erzählt Sabine John vom Elsteraner Heimatverein. Seither versammeln sich dort alle fünf Jahre Repräsentanten, Vereine und Bürger aus Elster, um an diesem authentischen Ort an die Vorgänge zu erinnern.
Als die Truppen unter nach der siegreichen Schlacht bei Dennewitz 1813 in Elster einrückten, ging es freilich alles andere als beschaulich zu. Nicht nur, dass die Bevölkerung Einquartierungen hinnehmen und die Soldaten beköstigen mussten: Alles verfügbare Holz wurde für den Bau der beiden Brücken benötigt - dafür wurden in Elster Scheunen abgerissen, Fenster und Türen demontiert. Auf beiden Seiten der Front haben rund 2 000 Soldaten im Gefecht bei Wartenburg ihr Leben gelassen. So ist dieser Gedenktag für Bürgermeister Peter Müller (Freie Wähler) auch Anlass hervorzuheben, welche Errungenschaft Freiheit und Frieden bedeuten. Die Salutschüsse der Elsteraner Schützengilde werden mit Kanonenschüssen vom Wartenburger Ufer beantwortet. Es sind „Verbündete“ aus Wartenburg, die sich in einem kleinen Biwak gemeinsam mit den Elsteranern auf die Schlachtdarstellung am kommenden Sonnabend einstimmen wollen.
„Wir nehmen an vier bis fünf solcher Veranstaltungen im Jahr teil“, berichtet Paul-Hoffmann. Höhepunkt ist in diesem Jahr das Leipziger Biwak mit Gefechtsdarstellung (19. bis 21. Oktober), zu dem 2000 Darsteller aus ganz Europa erwartet werden.
Begleitet von Elsteraner Vereinsvertretern und Schaulustigen setzte die historisch verbriefte „Sechspfundgeschütz-Fußartillerie“ mit der von Vereinsmitglied Jörg Gresse gebauten Kanone auf der Elbfähre über. „Es ist nur ein Dreipfund-Geschütz“, erklärt Gresse. Die „Sechspfünder“ - das Gewicht bezieht sich auf die Kanonenkugeln - wäre zu schwer. Mit Schwung nehmen die sechs Kanoniere am Wartenburger Ufer die Steigung hinauf und bringen ihr Geschütz in Stellung. Der Kanonendonner ist weithin zu hören.
Text: Ute Otto
Fotos: Medientreff - Sabine Hoffmann
Projekttag an der Sekundarschule in Elster
Flammen an der Schule
02.10.2018
„Holt die Handys raus“, ruft Feuerwehrmann Ingolf Nitzsche den wartenden Schülern zu, die dicht gedrängt auf den Höhepunkt der außergewöhnlichen Unterrichtsstunden warten. Nitzsche schnappt sich den an einer langen Stange befestigen Wassertopf und kippt den Inhalt auf das brennende Öl, das über einem Feuer lodert.
Die Flamme zischt meterhoch in die Luft, alle Sekundarschüler aus Elster kommen voll auf ihre Kosten. Mit dieser kleinen Vorführung will der Feuerwehrmann die Siebentklässler für einen Ölbrand in der heimischen Küche sensibilisieren. Deckel drauf, Herd ausschalten sei die sicherste Methode, diese Gefahrensituation unter Kontrolle zu bekommen. Die geplante Handhabung eines Feuerlöschers gerät schnell ins Stocken.
„Es sind Geräte, die lange nicht in Benutzung gewesen sind“, erklärt der Kamerad aus Elster die technischen Pannen. Leon Henze wird von seinen Mitschülern schon scherzhaft als „Feuerlöschertod“ bezeichnet. „Kein Problem“, meint dieser, nach den Herbstferien sei alles in Vergessenheit geraten.
Das gemeinsame Projekt „Chemieunterricht und Hauswirtschaft mal anders“ hat vor drei Jahren Lehrerin Saskia Meißner ins Leben gerufen. Ihr ist wichtig ist, dass die Schüler neben der Theorie auch Praxis live erleben. „Die Zusammenarbeit mit der Feuerwehr klappt hervorragend“, so die Lehrerin, die sich freut, dass die Kameraden des Ortes zudem alle zwei Jahre beim „Tag der offenen Tür“ präsent sind. Saskia Meißner lobt die professionellen Vorführungen der Feuerwehr. Den Teilnehmern am Projekttag wird der Umgang mit Feuer sehr anschaulich vermittelt.
Zufriedener Wehrleiter
Bevor die Kinder Action hinter dem Schulhaus erleben dürfen, wird Theorie gebüffelt. „Wir sind mit vier Kameraden vor Ort“, sagt Wehrleiter Marcel Rückert, der weiß, dass diese Form der Unterrichtsgestaltung bei den Sekundarschülern gut ankommt. Als Saskia Meißner vor drei Jahren die Anfrage in puncto Zusammenarbeit gestellt hat, habe er sofort seine Bereitschaft erklärt. Der Wehrleiter ist kein Theoretiker. Er arbeitet als Sicherheitsingenieur beim SKW Stickstoffwerke Piesteritz und erlebt Gefahren hautnah.
Seine „Azubis“ arbeiten konzentriert mit und stellen viele Fragen. Sie haben zum Beispiel gelernt, dass eine Feuerlöschdecke nicht zum Warmhalten des Körpers dient. Diese soll durch den Entzug von Sauerstoff den Brand ersticken. Außerdem verstehen die Teilnehmer jetzt die Symbolik eines Flucht- und Rettungsplans, der im Gebäude öffentlich aushängt. Nitzsche, der im Außenbereich für Aufsehen sorgt, bestätigt ebenfalls, dass die Teilnehmer des Projekttages gute Zuhörer gewesen sind. Im vergangenen Jahr sei dies eher nicht der Fall gewesen. Der Feuerwehrmann hält eine kleine Flasche in die Höhe. Das Universal-Löschspray sollte in keinem Haushalt fehlen, lautet sein Tipp.
Zwei Notfallnummern
Antonia Drewes und Dominic Trepke gehören mit zu den Teilnehmern des Projekttages. „Das Feuer war cool“, sagt das zwölfjährige Mädchen aus der 7a, das nie damit gerechnet hat, dass Wasser solch eine Wirkung haben kann. „Wenn ich mir bildlich vorstelle, was ein Ölbrand in der Küche für Schäden anrichtet, läuft es mir kalt den Rücken runter“, so Antonia Drewes, die den praktischen Teil spannender als den theoretischen findet.
Dieser habe ihr aber „auch sehr gut gefallen“. Die Zwölfjährige ist erstaunt, dass es neben der 112 noch eine zweite Notfallnummer gibt. Die 19 222 habe sie bisher noch nicht gekannt. „Der Wehrleiter hat alles sehr gut erklärt“, sagt sie und verrät, dass Englisch, Französisch und Mathematik ihre Lieblingsfächer sind.
Der elfjährige Trepke bezeichnet die Stichflamme, die aus dem heißen Ölkessel in die Luft gestiegen ist, als „sehr spektakulär“. Bei den praktischen Übungen habe er verinnerlicht, welche Gefahren im Alltag unterschätzt werden. Ein Feuer entsteht explosionsartig. Die Vorführungen im Außenbereich haben einfach mehr Laune gemacht, sagt er. Trotzdem: Wehrleiter Rückert hat im theoretischen Teil sehr anschaulich den Umgang sowie die Bekämpfung des Feuers erklärt.
„Alles sehr sachlich und informativ“, so der Schüler, der am heutigen Montag seinen zwölften Geburtstag feiert. Die Wirkung der Feuerlöschdecke sei ihm bisher nicht zu 100 Prozent klar gewesen. Trepke zählt Technik, Musik und Sport zu seinen schulischen Stärken, mit Notendurchschnitt 1,8 ist das Abschlusszeugnis im Sommer aus seiner Sicht „ziemlich gut“ ausgefallen.
„Dürfen wir ans Feuer?“, fragen die frierenden Mädchen Feuerwehrmann Nitzsche, der für die Übung mit dem Feuerlöscher bereits einen Korb mit brennenden Holzscheiten zurecht gemacht hat. Der Herbstwind ist frisch. Direktorin Heike Bräse steht mit am Feuer und genießt sichtlich die Wärme. Alle Siebentklässler haben gute Laune. Die Herbstferien stehen vor der Tür. „Immer an den Deckel denken“, macht der Kamerad die Kinder schon ein wenig neugierig, die wissen, dass am Ende der Veranstaltung die Show steigt.
Nach dem Bilden eines Halbkreises schreitet Nitzsche wie eingangs erwähnt zur Tat. Die Sekundarschüler filmen das Kurz-Event und schauen sich sofort die Bilder an. Der Tenor ist einhellig: Nix passiert, viel gesehen, so macht Unterricht Spaß.
Text: Thomas Tominski
Fotos: Medientreff - Sabine Hoffmann