November 2017

Adventszeit bei Heporö

Vierzehnfach märchenhaft in Zemnick

30.11.2017

Weihnachtlich dekoriert wird ja inzwischen allerorten. Doch, dass sich ein ganzes Dorf für die Adventszeit regelrecht verwandelt, dürfte weithin ein Alleinstellungsmerkmal Zemnicks (Stadt Zahna-Elster) sein.

Der im Ort ansässigen Heporö gGmbH, die sich der Langzeittherapie von suchtkranken Frauen und Männern verschrieben hat, und Bewohnern der verschiedenen zugehörigen Häuser ist es zu danken, dass Zemnicks Anger alljährlich zu einem attraktiven Märchendorf wird.

Seit dem Jahr 2000 geht das schon so, weiß Gabriele Sehmisch, Ergotherapeutin bei Heporö, zu berichten. „Die ersten Figuren sind in meiner Praktikumszeit, während meiner Umschulung zur Ergotherapeutin entstanden. Da habe ich schon mitgemacht“, so die Zahnaerin.

Insgesamt 29 Figuren

Vom Umfang her gibt es in diesem Advent dasselbe zu sehen wie 2016: 14 verschiedene Märchen-Konstellationen, eine Krippenszene, einen Weihnachtsmann sowie die Gruppe „Schäfer mit Hund“. Das sind, wie Gabriele Sehmisch vorrechnet: zwölf Bilder mit je einer Figur, ein Bild mit drei Figuren, eine Szene mit acht Figuren („Schneewittchen und die sieben Zwerge“), besagter Schäfer mit Hund, Maria und Josef plus Jesus-Kind sowie die Darstellung des bärtigen Gabenbringers - alles in allem 29 „schweigende Akteure“.

Arbeit gab es im Vorfeld des Märchendorf-Aufbaus rund um Zemnicks Kirche dennoch genug. Zum Beispiel musste man einige Finger von Dornröschen und Maria (Krippenszene) ausbessern. Zudem wurden drei nagelneue Kulissen geschaffen. „Die sind affenstark“, meint die Ergotherapeutin begeistert. „Wir haben da einen künstlerisch besonders begabten Bewohner - Ralf Kretzschmann.“ Er lebt seit etwa einem Jahr bei Heporö und hat die neuen Kulissen für „Hans im Glück“, den „Froschkönig“ sowie „Hase und Igel“ gemalt.

Hinter dem Wettlauf-Acker von „Hase und Igel“ ist jetzt übrigens eine Ansicht von Zemnick zu erkennen - mit Wegweiser.

Auch die Anordnung einiger Märchen-Gruppen musste leicht verändert werden. Weil die Stadt ein paar große Tannen auf dem Anger fällen ließ, hätte „Rapunzel“ plötzlich auf der freien Wiese gestanden. Die Heporö-Mannschaft half sich, indem sie „Rapunzel“ näher an die Trauerweide heranrückte.

 „Eine unserer Märchenfiguren komplett neu zu machen, dauert mit den entsprechenden Trockenzeiten zwischen einem und zwei Monaten“, gewährt Gabriele Sehmisch einen Blick ins Werkstatt-Geschehen. Im Innern befindet sich ein Metallgestell, dem mit Styropor und

Drahtgeflecht die gewünschte Form aufmodelliert wird. Darüber kommen Pappmaché sowie mehrere Lagen Sägespäne und Holzleim.

„Das härtet schön aus, und man kann es gut schleifen“, sagt die Ergotherapeutin. Zum Bemalen der Oberfläche kommt Fassadenfarbe und zum Versiegeln Bootslack zum Einsatz. „Wenn genügend Zeit ist, lässt sich dafür auch Epoxidharz verwenden.“

Start am ersten Advent

Am ersten Adventssonntag, 3. Dezember, um 16 Uhr werden im Zemnicker Märchendorf erstmals die Lichter angehen und der Szenerie eine besonders anheimelnde Atmosphäre verleihen. „Von da an ist es täglich von 6 bis 8 Uhr und von 16 bis 22 Uhr beleuchtet“, fiebert Gabriele Sehmisch diesem spektakulären Adventsvergnügen schon entgegen.

Mit ihrer Vorfreude ist sie keineswegs allein. Jährlich finden mehr Besucher den Weg nach Zemnick. Auch Anmeldungen von Besuchergruppen gibt es, beispielsweise hat diesmal die Tagesstätte „Villa Teige“ aus Jessen ihr Kommen angekündigt.

Abgebaut wird das Märchendorf diesmal am Freitag, 29. Dezember, so dass zu Silvester nichts mehr davon zu sehen ist. „Das Aufstellen dauert vier Wochen“, bemerkt Gabriele Sehmisch, „verschwunden ist es aber an einem halben Tag - bis zum Mittagessen, das es gleich danach gibt.“

Die vielen Deko-Bäume für den Märchenwald stammen, nebenbei bemerkt, von der Baumschule Müller in Seyda und von Privatleuten aus Zemnick. Dafür bedankt sich die Heporö.

Text und Fotos: Detlef Mayer

 

Bauen in Elster

Beginn im nächsten Jahr

24.11.2017

Im Elbeort Elster wird ein neuer Eigenheimstandort erschlossen, am Dammweg. Der Ortschaftsrat befasste sich damit. Gerade dieses Thema hatte mehrere Einwohner zu der Beratung ins Bootshaus gelockt. Noch stehen Bäume und Sträucher dort, die als Abgrenzung zur einstigen Mülldeponie gesetzt worden waren.

Doch inzwischen hat das Areal in der Nachbarschaft ein anderes Aussehen erhalten, denn im Zuge der Bauarbeiten für besseren Hochwasserschutz wurde auch hier, gegenüber vom Gewerbegebiet an der B 187, ein Elbe-Damm gezogen. Das hatte zur Folge, dass die Stadt mit dem Umsetzen ihrer Pläne warten musste.

Bereits 2013, so erinnerte Zahna-Elsters Bürgermeister Peter Müller (Freie Wähler), gab es Überlegungen, dort bauen zu lassen. 2016 lag dann endlich die Genehmigung hierfür vor. Bauwillige gibt es für die vier kleinen und fünf größeren Grundstücke. Auch wenn da noch Bewegung drin ist, der Bürgermeister ist zuversichtlich, dass die neun Parzellen recht schnell neue Eigentümer finden.

Fünf Interessierte haben inzwischen verbindlich erklärt, dass sie an ihren Plänen festhalten, zwei Absagen habe es gegeben, zwei Antworten stehen aus. Weitere Nachfragen liegen vor.

Jahresmitte im Blick

Die Stadt will den Bebauungsplan möglichst zur Jahresmitte 2018 bestätigt haben. Bauwillige könnten also etwa im Frühjahr ihre Anträge stellen, so dass sie nach der Genehmigung loslegen könnten. Wer dort bauen will, muss Vorgaben einhalten, erklärte Peter Müller. Unterkellert werden dürfen die Häuser nicht, auch Pools im Garten wird es wegen der Elbnähe und möglichen negativen Folgen bei Hochwasserlagen nicht geben können.

Einmündung wird verändert

Bernd Liewald wollte wissen, wie das denn mit dem Fahrzeugverkehr gehandhabt werden soll. Ihn durch die Siedlungsstraße auf die Bundesstraße zu führen, hielt er für ungünstig. Die Anliegerstraße sei nicht sehr breit und es komme bereits jetzt zu Gefahrensituationen.

Durch die Siedlungsstraße solle es nicht gehen, erwiderte Peter Müller. Auch die ursprüngliche Variante, dass aus dem Dammweg nur nach rechts auf die B 187 aufgebogen werden kann, ist wohl vom Tisch. Hierzu habe es Absprachen mit der Landesstraßenbaubehörde gegeben. Der Einmündungsbereich zum Gewerbegebiet soll verändert werden, damit dann die Bewohner des Eigenheimgebiets nach links oder rechts auf die Bundesstraße auffahren können.

Der Bewuchs auf dem künftigen Baugebiet soll bis Ende Februar verschwunden sein. Eine doppelt so große Fläche wird zum Ersatz dafür bepflanzt, kündigte Peter Müller dazu im Ortschaftsrat an.

Text: Frank Grommisch

Foto: Symbolfoto/CCO

 

Hochwasserschutz in Elster

Wenig Interesse an Wasserwehr

23.11.2017

In Elster soll intensiver für die Mitarbeit in der Wasserwehr geworben werden. Das kündigte Zahna-Elsters Bürgermeister Peter Müller (Freie Wähler) in der Sitzung des Elsteraner Ortschaftsrates an. Bislang hätten sich nur wenige bereit erklärt, sich hier ehrenamtlich engagieren zu wollen.

Doch es seien, um die verschiedenen Aufgaben bei der Abwehr von Hochwasser bewältigen zu können, mindestens 35 bis 40 Leute erforderlich, etwa zum Aufbau der mobilen Spundwände, zur Kontrolle an dem neuen Elbedeich und für andere Aufgaben.

Er als Bürgermeister könne auch Einwohner zur Mitarbeit verpflichten. Sollte sich nicht genügend Personal finden, werde er davon Gebrauch machen, kündigte Peter Müller an.

Text: Frank Grommisch

Foto: Medientreff  -  Sabine Hoffmann

 

Nicht gelebtes Leben

Volkstrauer Elsteraner erinnern an Opfer von Gewaltherrschaft,  Krieg und Terror.

19.11.2017

Volkstrauertag. An diesem trüben und nasskalten Novembertag, der so richtig zu der Stimmung passt, erinnern sich viele in Deutschland an die Gefallenen der Kriege, in die unser Land in der jüngeren Geschichte verwickelt war, sie sogar angezettelt hat. Fast jede Familie hat darin Blutopfer bringen müssen. Auch die meine.

Angefangen von meinem Urgroßvater, der als Familienvater und Sanitäter im Ersten Weltkrieg am berüchtigten Hartmannsweilerkopf im heutigen Frankreich sein Leben ließ, bis hin zu meinem Onkel, der gerade 19 geworden war und im Mai 1945 fiel. Sie hatten nicht vor, Helden zu werden. Sie wollten leben, so wie zig  tausende auf beiden Seiten der Fronten.

Zum Volkstrauertag nun kommen viele Menschen zusammen, um der Kriegstoten, aber auch der Opfer von Gewaltherrschaft und Terror zu gedenken. So am Sonntag in Elster, wo am Gedenkstein an der evangelischen Kirche Bürger, Vertreter der Stadt Zahna-Elster, von Vereinen, Schulen und Einrichtungen Kränze und Blumengebinde niederlegten.

Zuvor hatte in der Kriche Pfarrer Thomas Meinhof an die Verantwortung derer erinnert, die als Räder in den mörderischen Kriegen viel Leid und Tod über andere Völker brachten. Verführt oder gezwungen oder auch mit Überzeugung. „Es ist geschehen… Von unserem Fleisch und Blut. Auf dem Gedenkstein sind die Namen zu lesen, unsere Namen sind auch dabei.“ Macht man sich dies bewusst, fällt es zunehmend schwer, an den Taten der Vorfahren etwas Heroisches zu finden. Was soll auch gut sein an der Vernichtung von zahllosen Dörfern und Städten samt Bevölkerung? Das alles sollten wir im Hinterkopf haben, wenn heute gegen Europa gewettert wird. Genau dieses Europa garantiert uns, was die Generation „1945plus“ schon als Selbstverständlichkeit ansieht, Frieden. „Nie wieder Krieg“, dieser Satz 1945 millionenfach ausgesprochen, basiert auch auf den schrecklichen Erlebnissen unserer Vorväter, an deren Schuld wir noch heute tragen. An den Gedenksteinen, angesichts, der vielen Namen auf den Tafeln, müssen wir immer wieder die Hand ausstrecken zur Versöhnung, zur Freundschaft. Mein Urgroßvater Otto ruht seit 1915 bei Cernay in französischer Erde des ehemaligen „Erzfeindes“. Freundliche Einwohner wiesen uns den Weg zu dem gepflegten Gräberfeld. So haben wir Grenzen überwunden, und das ganz anders, als es sich die Kriegstreiber damals vorstellten.

Text: Evelyn Jochade

Fotos: Medientreff  -  Sabine Hoffmann

 

Narren machen Leinen los

Elsterland-Saal – Elsteraner Carneval Verein feiert mit rund hundert gut gelaunten Besuchern seine mittlerweile 465. Großveranstaltung.

18.11.2017

Langsam schmiegt sich das Kleid an den Körper an. Ex-Prinzessin Sylvia Zimmer spricht mit Nachfolgerin Doreen Rotte die letzten Änderungswünsche durch, dann sitzt alles perfekt. Die beiden Frauen des Elsteraner Carneval Vereins (ECV) genießen die Ruhe vor dem Sturm im Elsteraner-Saal. Noch schnell ein Gläschen Sekt, Frisur kontrollieren, Schuhe anziehen.

„Es hat sehr viel Spaß gemacht, für ein Jahr die Prinzessin des Vereins zu sein“,  erzählt Sylvia Zimmer, die sich ihre Regentschaft zusammen mit Prinz und Lebenspartner Michael Alder viel stressiger vorgestellt hat. „Schick aussehen, lächeln und viel winken ist keine schwierige Sache“, meint die 33-jährige, die bereits mit dem Gedanken spielt, diese Rolle noch einmal zu übernehmen. Denn für den Club sei es stets ein Kraftakt, dass passende Prinzenpaar zu finden.

Diese Aussage kann ECV-Präsident Jürgen Kranepuhl nur bestätigen. „Wir haben 2017 etwa 35 bis 40 Paare angesprochen. Doch leider ohne Erfolg. Erst am 30. Oktober hat festgestanden, dass Gerit Reußner und Doreen Rotte die Regentschaft übernehmen.“ Der neue Prinz, der im „richtigen Leben“ als Zivilangestellter auf dem Holzdorfer Flugplatz arbeitet, betont, dass er und seine Angetraute privat aber getrennte Wege gehen. „Da macht jeder sein Ding.“ Aufgrund der erwähnten Notlage hat er sich überzeugen lassen, für ein Jahr das Zepter zu schwingen.

Die neue Prinzessin Doreen Rotte schaut auf die Uhr. Noch 30 Minuten bis zum Einmarsch. Die etwa hundert Besucher der 465. Großveranstaltung, die unter dem Motto „Leinen los!“ steht, strömen nach und nach in den Saal der Elsterlandhalle.

Fahnenträger Falko Schütze, der zudem Karnevalspolizist ist, überprüft die Konfetti-Kanone. „Da kommen pro Schuss zwei bis drei Hände voll Konfetti rein“, sagt er und erklärt, dass dafür nur das Handelsübliche verwendet werden darf. Sonst verklebt der Mechanismus.

Hofsängerin Lisa Wehner öffnet die Tür zur Umkleidekabine und wünscht der alten und der neuen Regentin viel Glück. „Schöne Kleider“, sagt sie und hat damit den Nagel auf dem Kopf getroffen. Das Gespräch unter Frauen nimmt sofort an Fahrt auf, Rotte erzählt, das Rot ihre Lieblingsfarbe ist. Lisa Wehner, die zusammen mit Sven Maihofer das Publikum mit Stimmungsliedern anheizt, strahlt Ruhe aus. Das Lampenfieber wird mit jedem Auftritt ein Stück kleiner, gemeinsam mit Maihofer sorgt sie auch auf Hochzeiten oder Geburtstagsfeiern für gute Laune. „Die Bühne bietet mir ein Stück Sicherheit. Unser Ziel ist es, die Leute aus dem Alltag zu reißen und sie mit einem tollen Programm zu begeistern.“

Was ist das Besondere am ECV? „Das Gemeinschaftsgefühl. Wir funktionieren wie eine große Familie“, sagen die drei Frauen und setzen sich auf Zuruf in Richtung Saaleingang in Bewegung. Präsident Kranepuhl sammelt hier seine Schäfchen und marschiert hinter dem Fahnenträger winkend über das Parkett. Die Naren haben die Besucher der Veranstaltung schnell im Griff und verwandeln mit einem dreifach schallenden „Elster Helau!“ die Halle sofort in eine Partymeile. Selbst wenn der Saal nicht bis auf den letzten Platz besetzt ist: Es wird gesungen, geschunkelt und mitgeklatscht. Die Blau-Weißen Funken des Vereins und die Funkengarde holen sich nach ihren tänzerischen Darbietungen erste Zugabe-Rufe ab.

Karin Schlüter steht mit auf der Bühne. „Bis vor ein paar Jahren durften Frauen im Elferrat nicht mitmachen. Das hat sich zum Glück geändert“, sagt sie und fügt an, dass sie stolz ist, Mitglied dieses Gremiums zu sein.

Vor dem Rosenmontagsball am 12. Februar stehen noch der Kinder (27.Januar) und der Senioren-Karneval (28.Januar) auf dem Programm. Die nächste Großveranstaltung des ECV steigt am 10. Februar.

Text: Thomas Tominski

Fotos: Medientreff  -  Sabine Hoffmann

 

Rot ist der Klassiker

Saisonstart Weihnachtssterne bestimmen das Bild in Elsteraner Gärtnerei

17.11.2017

Es gibt sie in Rot, Gelb, Pink, Creme, Weiß, gesprenkelt, Goldorange mit glattovalen, gezackten oder gekräuselten Blättern. Wie ein überdimensionaler Farbkasten wirken die Paletten in der Elsteraner Gärtnerei Böttcher, auf denen Weihnachtssterne in 18 Variationen sortiert sind. Mit Sonderöffnungszeiten leiten Katja und Martin Böttcher am Wochenende die Saison der in Deutschland beliebtesten Zimmerpflanze für die Adventszeit ein. Am häufigsten vertreten ist die Pflanze in Rot, denn, so Martin Böttcher: „Die klassische Variante ist am meisten gefragt.“

Mitte Juli wurden die Weihnachtssterne als fünf Zentimeter große Stecklinge in der Gärtnerei angeliefert. Die langen, warmen Sommertage haben sie gebraucht, um zu wachsen. „Ab 15. September haben wir angefangen, den künstlichen Kurztag herzustellen“, so Martin Böttcher. Das Gewächshaus wurde also schon am Nachmittag verdunkelt. Ab Mitte Oktober reiche dann der natürliche Tag-Nacht-Rhythmus. Durch den Entzug des Lichts entwickeln sich die Blütenstände und um diese herum die roten Hochblätter. Diese haben in der Natur die Funktion, Insekten anzulocken, damit diese die Blüten befruchten.

Die tropische Pflanze ist in Mittel- und Südamerika zu Hause. Alexander von Humboldt hat sie 1804 nach Europa gebracht. Ihren Einzug in die vorweihnachtlich geschmückten Zimmer in Mitteleuropa hielt sie ab etwa 1950.

„Der Weihnachtsstern will es vor allem warm haben“, Martin Böttcher. „An eiskalten Tagen kann ihm schon der ungeschützte Transport vom Geschäft nach Hause den Garaus machen.“ Zu feucht mag die Pflanze es aber nicht. Böttcher rät, den Topf anzuheben um den Wasserbedarf zu ermitteln. Ist es schwer, sollte nicht gegossen werden. Ansonsten reiche ein Schwapp Wasser. In den Kalthallen der Gärtnerei blühen schon wieder die Stiefmütterchen. Auch die Hyazinthenzwiebeln sind bereits getopft, ruhen aber im Kalten. „Wenn wir sie jetzt vortreiben lassen würden, hätten wir Weihnachten schon die Hyazinthen stehen“, sagt der Gärtner. Aber es sei schon so: Ab 2. Januar wollen sich die Leute den Frühling ins Haus holen.

Auch die Bestellungen für die Balkonpflanzensaison 2018 sei längst durch. Dabei blühen jetzt noch auf vielen Fensterbänken die Geranien. Spät war der Start in diesem Frühjahr mit Nachtfrösten bis Ende April. Dennoch seien sie zufrieden mit dem Jahr 2017, versichert der Chef des Familienbetriebes.

Energetisch seien sie gut aufgestellt. Ein Drittel des mit der eigenen Fotovoltaikanlage erzeugten Stroms wird selbst genutzt. Geheizt wird mit Abwärme aus der Biogasanlage von Seydaland. Und an sehr kalten Tagen werde die eigenen Holzhackschnitzelanlage angeworfen. Schließlich hat ein Glashaus auch Mieter: Kunden können ihre Kübelpflanzen bei Böttchers überwintern lassen.

Text: Ute Otto

Fotos: Medientreff  -  Sabine Hoffmann

 

Menschenrechte – Pantomime

Sekundarschüler der 9.Klasse in Elster erlebten  den spanischen Pantomime  Carlos Martinez

13.11.2017

Menschenrechte wurden geschaffen um das es uns besser geht.  Wir dürfen sie nicht mit Füßen treten, wir müssen sie annehmen und umsetzen. Wir können die Welt damit besser machen so der spanische Pantomime Carlos Martinez. Er lachte, der deutschen Sprache ist er nicht so mächtig. Aber wir können uns gern auf Englisch unterhalten. Wenn das nicht geht nicht schlimm, ich habe eine Dolmetscherin mitgebracht.

Menschenrechte sollen uns helfen das Leben zu meistern. Das geht sehr gut. Pantomime , ohne Worte, aber nicht sprachlos. Carlos Martinez bezieht immer wieder alle Schüler mit ein.  Der Künstler zeigt in Pantomime verschiedene Artikel aus den Menschrechten, die Schüler sollen es erkennen. Es ist bewegend, es ist so ruhig.  So konzentriert sind die Jugendlichen der 9 Klasse selten. Ihnen wird bewusst, was man im Leben alles bewegen kann. Nichts ist unmöglich.

Der spanische Künstler erzählt, dass  er schon in 40 Ländern aufgetreten ist. Und immer hat man ihn verstanden. Einmal ist er beim Kongress für Menschenrechte aufgetreten. Dort waren 109 Nationen, sie haben mich alle verstanden, ich habe die Sprache aller gesprochen. Man spürt was Pantomime bewegen kann.

Zum Ende hin spielt er Pantomime mit allen Schülern. Er zeigt es den Mädchen und Jungen, dann wird es gemeinsam gespielt. Man sieht so einfach ist es nicht. Aber es ist bewegend.

Text und Fotos: Medientreff  -  Sabine Hoffmann

 

Fünfte Jahreszeit in Elster

Verein findet doch noch ein Prinzenpaar

11.11.2017

Eigentlich schien der 11. November in Elster wie jedes Jahr zu verlaufen. Pünktlich setzte sich das Narrenschiff an der Turnhalle in Bewegung. Begleitet von zwei Polizeifahrzeugen ging es über die B 187 zum Rathaus. Dort nahmen Elferrat und ECV-Mitglieder ihre Plätze ein.

Aber irgendwie schienen die Blau-Weißen Funken etwas verunsichert zu sein. Ihre Trainerin Doreen Rotte war weit und breit nicht zu sehen. Und ECV-Präsident Jürgen Kranepuhl, sonst eher bekannt für kurze Reden, wollte scheinbar kein Ende finden. Was zu diesem Zeitpunkt nur wenige wussten: Gerit Reußner, sonst für den guten Ton beim ECV verantwortlich, war der neue Prinz.

Aus Geheimhaltungsgründen musste er mit dem Narrenschiff zum Rathaus kommen und dann sich schnell umkleiden. Das dauerte einige Minuten. Auch das Fehlen von Doreen Rotte hatte damit zu tun, denn sie ist die neue Prinzessin. Zwei langjährige Karnevalisten, noch dazu Kandidaten, die wohl keiner auf dem Zettel hatte, da war die Überraschung groß. Bei einigen der kleinen Tänzerinnen und Tänzer wollte der Mund gar nicht mehr zugehen.

Nunmehr konnte Jürgen Kranepuhl den neuen Hofstaat vorstellen: Prinzenpaar Doreen I. und Gerit I. sowie dessen Hofdamen Sophia Rotte (Tochter ihrer Lieblichkeit) sowie Jana Kühnast. Dann gab es für Bürgermeister Peter Müller (Freie Wähler) keinen Grund mehr zu zögern.

Der symbolische Schlüssel zum Rathaus wurde übergeben und nach seinem Bekunden weiß er ihn in guten Händen. Die obligatorische Rede des neuen Prinzen fiel jedoch diesmal aus, aus Zeitmangel in der Vorbereitung.

Wie der ECV-Präsident erklärte, habe man sich lange vergeblich um ein neues Prinzenpaar bemüht. In Elster ist es eigentlich üblich, dass es auch im normalen Leben ein Paar ist. Als es nur Absagen gab, suchte der ECV Kontakt zu umliegenden Karnevalsvereinen. Darunter waren auch einige, die das nicht so streng sehen.

Warum sollte nicht eine Frau, die es gerne machen würde, der Mann aber nicht, gemeinsam mit einem Mann, dessen Partnerin nicht dafür zu begeistern ist, gemeinsam ein Prinzenpaar bilden, so wurde unter anderem argumentiert. Das könnte ein Ausweg sein, sagte sich der ECV.

Auf dem vereinsinternen Herbstfest vor drei Wochen wurden dann Nägel mit Köpfen gemacht. Zunächst wurde mit Doreen Rotte gesprochen. Sie sagte sofort zu, „auch um den Karneval zu retten“. Dann winkten die Werber Gerit Reußner, der für die Musik zuständig war, heran.

Auch er überlegte nicht lange. Beide sind Singles, kennen sich aber schon seit der Kindheit, haben sozusagen gemeinsam im Sandkasten gespielt. Was beide eint, ist ihr jahrelanges Engagement für den Elsteraner Karneval.

In dieser Session werden sie sich zumindest bei den Veranstaltungen des ECV voll und ganz ihrer neuen Aufgabe widmen und auf der Bühne Platz nehmen. Sowohl fürs Betreuen der Blau-Weißen Funken als auch für die Tontechnik wurden Vertreter gefunden, die entsprechend eingearbeitet werden.

Das nächste Mal sind Doreen I. und Gerit I. bei der Großveranstaltung am 18. November um 19.30 Uhr im „Elsterlandsaal“ zu sehen, wenn es dort wieder traditionell heißt: „Leinen los“. Dann, so hat der Prinz versprochen, wird es auch eine kurze Rede von ihm an das närrische Volk geben.

Text: Boris Canje

Fotos: Medientreff  -  Sabine Hoffmann

 

Feuerwehr in der Grundschule Elbekinderland Elster

Wenn Feuer zur Gefahr wird

07.11.2017

Die Kinder wissen, wird dem Feuer Sauerstoff entzogen, erlischt es. Deshalb Glas übers Teelicht - Flamme aus.

Darum ist es auch wichtig, bei einem Feuer in der Wohnung Fenster und Türen geschlossen zu halten. Das erfahren die Mädchen und Jungen bei Sarah Hoffmann. Sie kümmert sich in der Elsteraner Löschtruppe um die Kinderfeuerwehr, die den Namen „Lösch-Elstern“ trägt. Am Rauch-Demo-Haus zeigt sie, wie sich der Qualm in einer Wohnung ausbreitet und die jungen Gäste erfahren, wie rasch der Rauchmelder die Gefahr signalisiert.

Das eindringliche Piepen haben mehrere Kinder nach eigenem Bekunden auch schon zu Hause gehört. Nicht wegen eines Brandes hatte die Sicherheitstechnik angesprochen, sondern wegen Bauarbeiten oder Wasserdampf aus der Küche, erzählen sie Sarah Hoffmann. Sie will wissen, was denn alles zu melden ist, wenn der Notruf gewählt wird. Dass dies die 112 ist, wissen die Schüler, danach tragen sie gemeinsam die W-Fragen zusammen, um der Leitstelle die entscheidenden Informationen in einem Notfall geben zu können.

Sarah Hoffmann erkundet auch, was den Mädchen und Jungen auffällt, wenn sie sich das Demo-Haus ansehen. Was gehört da nicht hin? Die Grundschüler bekommen es heraus: Streichhölzer haben im Kinderzimmer nichts zu suchen. Ein Aufkleber an dessen Tür schon.

Ihn erhalten die Mädchen und Jungen. Er sollte im unteren Drittel außen an der Tür angebracht werden. Die Feuerwehrleute sagen „Kinderfinder“ dazu. Der Aufkleber weist die Retter im Brandfall darauf hin, wo sich das Kinderzimmer befindet.

Training an Schule

Rasch verlassen hatten die Kinder aller Klassen und ihre Lehrer vor dem Ausflug zur Wehr die Grundschule. Am Vormittag war Feueralarm ausgelöst worden. „Mitten im Unterricht“, berichten Kinder. „Es hat alles top geklappt“, lobt der Ortswehrleiter.

Text: Frank Grommisch

Fotos: Medientreff  -  Sabine Hoffmann

 

Pläne für die Gaststätte Schiffchen nimmt Fahrt auf

06.11.2017

Die Mundpropaganda war schneller. Die Silvesterparty im Saal der Gaststätte „Zum Schiffchen“ in Elster ist ausverkauft, ehe die Flyer gedruckt sind. Und wenn am 31. Dezember die Korken knallen, können Anke Wache und Michael Kulze schon auf das erste Jahr ihres gemeinsamen Projektes anstoßen. Sie haben wieder Leben gebracht in das Traditionslokal.

Für die Elsteraner Elbeschiffer waren die Gasthäuser „Zum Schiffchen“ und „Zum Anker“ Heimstätten. „Meine Oma hat immer erzählt, dass die besserbetuchten in den Anker gingen, die armen Leute ins Schiffchen“, berichtet Michael Kulze. Verbürgen will er sich dafür nicht. Zu DDR-Zeiten ist das Haus als Konsumgaststätte geführt worden.

2012 haben sie das Objekt gekauft. Es habe ihnen leid getan, dass die Gaststätte, die über einen Saal mit 160 Sitzplätzen und Bühne verfügt, leer stand, nachdem der letzte Betreiber 2009 die Gastwirtschaft aufgegeben hat. Zunächst wurde die Gaststätte mit dem Vereinszimmer renoviert, auch in der Hoffnung, bald einen Pächter zu finden. Doch dem kam das Hochwasser 2013 zuvor. „Danach mussten wir wieder von vorne anfangen“, erzählt Kulze, der hauptberuflich einen Meisterbetrieb für Heizungs- und Sanitärinstallation führt.

Im „Schiffchen“ fungiere er als Bauleiter. Bauherrin ist seine Lebenspartnerin.

Allerdings hat der 52-Jährige offenkundig ein Händchen für Raumausstattung und Dekoration. Gemütlich, aber nicht altbacken wirken Gaststube und Vereinszimmer. Das steht für die gastronomische Richtung, die die Besitzer den Bewerbern um die Pacht vorgeben: so genannte gutbürgerliche Küche. Sie sind noch auf der Suche nach einem bodenständigen Gastwirt. „Derzeit bieten wir die Räume für Familien- und Vereinsfeiern mit eigenem Service oder Catering an“, so Michael Kulze.

Im Saal riecht es nach dem frischem Holz der Wandpaneele. „Als wir die Wand auf der Ostseite aufgebrochen haben, um dort Fenster einzusetzen, stellte sich heraus, dass der Saal früher große Rundbogenfenster hatte.“

Und noch ein nun fast historisch zu nennendes Detail birgt der Saal auf dem Zwischenboden: ein Film-Vorführgerät. Bis kurz nach der Jahrtausendwende ist der Filmvorführer regelmäßig mit den Streifen aus dem Filmverleih hierher gekommen. Kino gab es auch dieses Jahr schon wieder im Saal für die 80 Kinder des Elsteraner Jugendzeltlagers, allerdings mit DVD und Beamer.

Michael Kulze möchte die althergebrachte Technik gerne erhalten. Wenn sich wieder ein Filmvorführer findet, könnten nostalgische Kinoabende mit dem typischen Flimmern auf der Leinwand ins Programm aufgenommen werden.

An Decke und Wänden hängt noch die Dekoration der jüngsten Veranstaltung, dem Oktoberfest. Das hat laut Kulze bei den Elsteranern guten Anklang gefunden. Und er hofft, dass mit dem Saal alte Traditionen wiederbelebt werden, wie etwa die Jugendfastnachten. Der Anfang wurde in diesem Februar schon gemacht. Wenn sich die Jugend erst richtig finde, meint der Elsteraner, könnte der Saal in ein paar Jahren wieder zu klein werden.

Weil das Vorhaben der Förderung des Tourismus dient und zudem ein Ankerpunkt für die ländliche Bevölkerung geschaffen wird, konnten für den Saal Fördermittel aus dem EU-Programm Leader genutzt werden. 50.000 Euro sind geflossen, die Investitionssumme ist allerdings dreimal so hoch.

Schmuck geworden ist der Eingangsbereich des Saales mit frischer Fassade und Terrasse, die als Freisitz für die Gaststätte dienen soll. Gearbeitet wird noch im künftigen Biergarten an der Nordseite. Unter prächtigen Linden sollen sich die Gäste ab dem nächsten Sommer das kühle Blonde schmecken lassen. Zukunftspläne haben die Besitzer auch für das Dachgeschoss des Gasthauses: Dort sollen Fremdenzimmer entstehen.

Text: Ute Otto

Fotos: Medientreff  -  Sabine Hoffmann

 

Jugendclub „Zuflucht“ Elster

Getanzte Clubhymne

03.11.2017

Der Hit „Sofia“ von Alvaro Soler haben sich die Besucher des Jugendclubs Elster ausgesucht für die Choreografie eines Tanzes, der so etwas wie ein Markenzeichen des Clubs werden soll. Katrin Richter aus Elster sie trainiert die Tanz- und Funkengarde des Holzdorfer Karnevalsclubs, hat kürzlich bei einem Workshop den Tanz mit den Mädchen und Jungen einstudiert. Aufgeführt werden soll er überall, wo der Club auch kulturell präsent ist, zum Beispiel beim Elsteraner Adventskalender.

Text: Ute Otto/MZ

Fotos: Medientreff  -  Sabine Hoffmann

 

Städtewettbewerb der enviaM und Mitgas

Ehren für die Besten

03.11.2017

Mädchen und Jungen aus Zahna-Elster sind spitze. Bestätigt bekamen sie das am Donnerstag in Elster. Vor dem Rathaus ehrte EnviaM Kommunalbetreuer Hartmut Brand im Beisein von Bürgermeister Peter Müller die jungen Radler. Sie behielten in der Konkurrenz von 25 Orten im Städtewettbewerb von EnviaM und Mitgas die Nase vorn. Beim Stadt- und Vereinsfest in Mühlanger erradelten sie 169,21 Kilometer. In keinem anderen Ort wurde das erreicht. Das bedeutete das Weiße Trikot und einen Pokal. Die Trophäe wird zuerst  ihren Platz im Jugendclub „Zuflucht“ in Elster bekommen und dann durch die anderen Einrichtungen wandern, aus denen Kinder am Städtewettkampf beteiligten. Die Erwachsenen, 171 Starter traten in Mühlanger in die Pedalen, schafften 338,29 Kilometer. Das bedeutete am Ende den vierten Rang. Durch diese gute Platzierung und die am Wettbewerbstag beim heißen Draht erspielten 300 Euro stehen der Stadt nun insgesamt 3 300 Euro zur Verfügung. Das Geld geht an den Förderverein Bauernmuseum Zahna für die Ausrichtung des Stadt- und Erntefestes Zahna-Elster im September 2018.

Text: Frank Grommisch/MZ

Foto: Medientreff  -  Sabine Hoffmann


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