November 2016
Klangvoller Advent
27.11.2016
Zu einem stimmungsvollen Adventskonzert lud wieder der Gemischte Chor Elster in die evangelische Kirche des Ortes ein und wollte so auf die bevorstehende besinnliche Zeit einstimmen. Gäste waren der Kirchenchor Elster und der Männerchor Schweinitz, die gemeinsam einen Block bestritten, sowie die Sangesfreunde Listerfehrda. Am Ende eines jeden Blockes wurden die zahlreich erschienenen Zuhörer, in der Kirche gab es keine freien Plätze mehr, gebeten mitzusingen – und sie stimmten froh mit ein.
Text: Boris Canje
Fotos: Medientreff - Sabine Hoffmann
Fussball-Rucksack
Eintracht-Spende ist angekommen
22.11.2016
Der Elsteraner Sportverein Eintracht hatte vor ein paar Wochen einen prall gefüllten Fussball-Rucksack gepackt und dem Förderkreis Sumy-Hilfe übergeben (die MZ berichtete). Bestimmt war der Rucksack mit Ball, Trikot, Sporthose und –jacke, Eintracht Wimpel und Basecap im Wert von etwa 100 Euro für den fußballbegeisterten Jungen Ilja Kusmenko in der Bezirksstadt Sumy im Nordosten der Ukraine. Dort engagiert sich der in der hiesigen Region bestens bekannte Förderkreis Sumy-Hilfe seit über 20 Jahren für Menschen mit geistigen Behinderungen. Inzwischen ist das großzügige Geschenk der Elsteraner Eintracht-Sportler bei Ilja Kusmenko angekommen. Den Transport des Rucksacks in die Ukraine haben Elsters Jugendclub-Leiterin Sabine Hoffmann und Svetlana Emolenko, Germanistik-Dozentin an der Universität in Sumy, organisiert. Die beiden Frauen, die den Förderkreis Sumy-Hilfe schon viele Jahre unterstützen, sind miteinander befreundet.
Eine Studentengruppe der Fachrichtung „Übersetzung“ der Sumyer Uni weilte Anfang November beim internationalen Jugendkongress „Bewegt was“ in Joachimsthal in der Europäischen Jugenderholungs- und Begegnungsstätte am Werbellinsee. Dorthin brachten Sabine Hoffmann und zwei Eltern von Elsteraner Jugendclubkindern den Rucksack und das im Jugendclub „Zuflucht“ entstandene Banner „Botschaft an die Welt – Hört auf mit den Terroranschlägen! Lasst uns in Frieden miteinander leben!“ Das Banner wurde von den Kongressteilnehmern begeistert entgegengenommen und den Rucksack brachten die Studenten aus Sumy zu Ilja Kusmenko, so dass er nicht bis Mai 2017 warten muss, wenn der nächste Spendentransport des Förderkreises Sumy-Hilfe in die Nordost-Ukraine rollt. Die Übergabe des Rucksacks an den Jungen erfolgte in der Behindertenschule des Elternvereins Felicitas, mit dem der Förderkreis Sumy-Hilfe kooperiert. Das Ereignis wurde auch von Sumyer Medien wahrgenommen.
Text: Detlef Meyer
Foto: Svetlana Emolenko
Baugrundstücke in Elster
Neues Wohngebiet wird erschlossen
21.11.2016
Ein neues Wohngebiet soll in Elster erschlossen werden. Entlang der Dammstraße - sie verbindet die Bundesstraße 187 mit der Elbstraße zwischen Deich und Wohnbebauung - sollen Eigenheime entstehen. Dazu bedarf es eines Bebauungsplanes. Für dessen Aufstellung votierte der Ortschaftsrat Elster auf seiner jüngsten Beratung im neuen Rathaus einmütig.
Im Zuge des Baus der Hochwasserschutzanlagen wurde diese Straße asphaltiert. Es bestehe jedoch keine Gefahr, dass der Belag aufgenommen werden muss, um Ver- und Entsorgungsleitungen zu verlegen, erklärte Ortsbürgermeister Wolfgang Fröbe (Freie Wähler).
Dafür ist ein etwa zwei Meter breiter Streifen zwischen Straße und Bauflächen vorgesehen. Dieser bleibe kommunales Eigentum, werde begrünt, so dass auch die Pflege kein Problem darstellt. Erst mit der Bestätigung des zu erarbeitenden Planes werde dann auch Baurecht geschaffen, hieß es.
Text: Boris Canje
Foto: Thomas Christel – Luftaufnahme (Archiv)
Großveranstaltung des Elsteraner Carneval Verein
Haisichtung am Narrenschiff
19.11.2016
„Leinen los - im bunt geschmückten Saal beim Elsteraner Carneval“ heißt es am Sonnabend im Veranstaltungshaus „Elsterland“. Der Elsteraner Carneval Verein (ECV) hat zur 463. Großveranstaltung in der Vereinsgeschichte eingeladen. Auffällig ist ein Tisch, an dem nur aufwändige Kostüme zu sehen sind und beste Stimmung herrscht. Hofsänger Sven Meihofer hat seine ehemaligen Schulkameraden zu diesem Großereignis nach Elster gelockt. „Die Idee wurde zum Heimatfest geboren und ich freue mich, dass so viele gekommen sind, übrigens aus der ganzen Bundesrepublik.“ Wie sich später erweisen wird, sind die Gäste mit der weitesten Anreise nicht in diesem Kreis zu finden. Zwei junge Frauen aus Armenien sowie ein Brasilianer sitzen anderswo im Saal. Dass der Elsteraner Karneval Garant für beste Stimmung ist und auch ansprechende Programme zeigt, hat sich offenbar herum gesprochen.
Mit dem Kommando „Leine los“ beginnt die etwa zweieinhalbstündige Schau des ECV. Elfer-und Jugendelferrat nehmen auf der Bühne Platz. Mit der Musik aus „Das Boot“ wird der Einmarsch der Aktiven dramatisch. Alle halten sich an einem dicken Seil fest. Als sie es fallen lassen, erklingen muntere Seemannslieder .Das Lob von ECV-Präsident Jürgen Kranepuhl geht runter wie Öl. „Das Motto des Abends wurde beim Einmarsch noch nie so gut umgesetzt.“
Mit dem Elferrat eingetroffen ist das Prinzenpaar der zurückliegenden Session, Astrid I.und Daniel I.. Sie übergeben mit dem Zepter offiziell die Regentschaft an ihre Nachfolger Sylvia I. und Michael II. Dann nehmen sie unterm Volk im Saal Platz.
Die Blau-Weißen Funken haben keine Kosten gescheut und Michael Jackson auferstehen lassen. Entsprechend frenetisch wird er von den Mädchen begrüßt. Zugaben werden gefordert und schon jetzt ist klar, dass jeglicher Zeitplan für die Veranstaltung Makulatur ist. Da beweisen die jungen Akteurinnen und ihr Michael, dass sie nicht nur tanzen können, sondern auch gute Kondition haben. Als allerdings das Publikum anschließend nach dem Marsch der Prinzengarde ebenfalls eine Zugabe fordert, hat Moderator Karsten (Erpel) Röder die Stirn, diese zu verweigern. Er bangt wohl doch um die Kräfte der Mitwirkenden. Ohnehin ist die Prinzengarde diesmal personell etwas geschwächt, denn Josephine Streblau hat andere Aufgaben zu erfüllen: Sie ist gemeinsam mit Rebecca Dieckert in den Hofstaat des Prinzenpaares berufen worden. Für die Funkengarde wird es eng: Die 15 Mädels finden nicht nebeneinander auf der Tanzfläche Platz. Beim zweiten Auftritt der Hofsänger geht ein Wunsch von Prinzessin Sylvia in Erfüllung: Der Hofstaat darf tanzen zu zwei Schlagern von Roland Kaiser (Friedensangebot „Lisa-Marie“ und „Warum hast Du nicht nein gesagt“).
Schwierig gestaltet sich die Wahl des besten Kostümes. Da will wohl keiner in der Haut von „Erpel“ stecken. Den Tisch mit seinen Klassenkameraden will er nicht auseinander reißen, wohl wissend, das dieser wahrscheinlich als stimmungsvollster Tisch ermittelt wird. Also fällt die Vorauswahl auf eine Geburtstagstorte, hinter der sich Bea verbirgt, auf einen Pikatscho (Christian) und ein „von Halloween übriggebliebenes“ Gerippe (Christin). Die Abstimmung per Applaus des Publikums hebt dieses auf den ersten Platz. ZweiStunden habe sie allein gebraucht, sich zu schminken, erzählt die Siegerin.
Wie die Puppen einer Spieluhr bewegen sich die beiden Tanzmariechen Katharina und Milena. Doch das Tempo steigt. Ihre Kostüme sind einmal nicht das übliche für Tanzmariechen. Mit ihren Pferdeschwänzen, bei dem einen rechts und dem anderen links, wirken sie richtig frech. Dann ein Knaller: Die Hoch-, Weit- und Seitenspringer, kurz HWS veranstalten Olympischen Spiele im Elsterlandsaal, mit Fackelläufer und den Goldmedaillengewinnern, „die isländische Nationalmannschaft im Synchronschwimmen!“. Hinter einem blauen Tuch zeigt diese ihre Kunst. Dann plötzlich große Hektik, ein Hai taucht auf. Das sieht zum Glück der am Ufer (Bühne) sitzende Baywatch-Star David Hasselhoff, der sich sofort in die Fluten stürzt und den Raubfisch bekämpft. Rhythmischer Beifall fordert eine Wiederholung des Geschehens. Grüße von der Grünen Insel bringt die Prinzengarde mit ihrem irischen Tanz. Wieder erklingen „Da capo“-Rufe. Diesmal kommen die Tänzerinnen nicht umhin. Zum Abschluss des offiziellen Programms versammeln sich alle Aktiven „Ü 18“ auf der Bühne. Bei Discomusik tanzt der Saal weiter.
Foto: Medientreff - Sabine Hoffmann
Text: Boris Canje
Lebendiger Adventskalender in Elster
Tag für Tag ein kleines Program
18.11.2016
Der Heimatverein Elster und die Caritas haben den lebendigen Adventskalender 2016 gut gefüllt. Für die Wochentage erneut im Ort Vereine und Privatpersonen gefunden, die täglich um 18 Uhr hauptsächlich vor dem Haus Markt 5, aber auch an anderen Orten, ein kleines, besinnliches Programm gestalten. Sonnabend und Sonntag wird kein Fenster geöffnet, dafür werden an den Adventssonntagen traditionell die Kerzen am überdimensionalen Kranz auf dem Marktplatz angezündet.
Den Auftakt gestaltet am 1. Dezember der Heimatverein. Er wird ein Märchen aufführen. Am darauf folgenden Tag ist die Sekundarschule an der Reihe, die ein buntes Programm vorbereitet. Am 4. Dezember startet der Elsteraner Carnevals Verein in die neue Woche. Am 6. Dezember geht es in der Gärtnerei Böttcher in der Gielsdorfer Straße weiter. Die Kindertagesstätte „Haus der kleinen Elbspatzen“ lädt am 7. Dezember wieder zum Markt 5 ein. Mit von der Partie ist auch der Kanuverein Harmonie, der sich am 8. Dezember in seinem Bootshaus präsentieren möchte. Den Reigen in dieser Woche beendet am 9. Dezember der Jugendklub „Zuflucht“ in der Betonwerkstraße. Dort wird sicherlich auch wieder allerhand zu sehen und zu hören sein. Nach dem dritten Advent werden am 12. Dezember die Sangesfreunde Listerfehrda Lieder zu Gehör bringen, bevor am 13. Dezember die Caritas ihren Beitrag leisten wird (beides Markt 5). An den folgenden zwei Tagen wird dann in die evangelische Kirche eingeladen, am 14.Dezember von der Kirchgemeinde und am 15. von der Grundschule „Elbkinderland“. Diese Woche beschließt am 16. Dezember die Johannische Kirche in der Alten Oststraße. Die vorweihnachtliche Woche beginnt am 19. Dezember am Markt 5 mit dem Echo-Chor. Lieder erklingen dort auch am nächsten Tag, dann vom Gemischten Chor Elster. Mit einem für hiesige Breiten ungewohnten Instrument geht es am 21. Dezember weiter. Matthias Weigel spielt auf seinem Alphorn. Am 22. Dezember geht es ins Pfarrhaus, dort wartet der Kirchenchor auf Gäste. Den Abschluss bilden Philipp und Vanessa Sprenger am Tag vor Heiligabend wieder am Markt 5.
Text: Boris Canje
Foto: Medientreff - (Archiv) Sabine Hoffmann
Grundschule „Elbkinderland“ Elster
Mäuschenstill in Elsteraner Schule
18.11.2016
Mucksmäuschen still war es in der dritten Klasse der Grundschule „Elbkinderland“ in Elster, als Nadine Liehmann am Vorlesetag ein von ihr gemeinsam mit Klassenlehrerin Karen Zimmermann ausgesuchtes Buch vorstellte. „Olchis und die Teufelshöhle“ hieß es und ist eines aus der Reihe von insgesamt 28 Büchern, in denen die Olchis im Mittelpunkt des Geschehens stehen. Den Elsteraner Schülern waren sie jedenfalls bekannt. Sie wussten genau, dass die Hauptpersonen des Buches klein und grün sind, drei Hörhörner am Kopf haben und all das lieben, was Menschen eklig finden. Sollten sie aus Versehen einmal etwas Gesundes, wie Obst oder Gemüse, zu sich nehmen, bekommen sie rote, gelbe und blaue Flecken. Und natürlich erleben sie allerhand Abenteuer auf ihrer Müllkippe in Schmuddelfing.
Da war es schon aus Spannung still, hörten die Kinder aufmerksam zu. Aber nicht nur die Drittklässler der Grundschule Elster lauschten aufmerksam der Vorleserin, die stellvertretende Elternsprecherin der Klasse ist, sondern auch die drei anderen Klassen, in denen sie auftrat. Ihr Resümee lautete:„Die Kinder haben interessiert zugehört und man sollte auch zu Hause öfter mal vorlesen.“
Nadine Liehmann war übrigens nicht nur als Mutti zum Vorlesetag gekommen, sondern auch als Mitarbeiterin des Werkes Bitterfeld der Akzo Nobel Industrial Chemicals GmbH. Das Unternehmen stellte die vorlesenden Mitarbeiter - sie waren unter anderem auch in der Grundschule Rösa und einer Leipziger Kindertagesstätte - dafür nicht nur frei, sie hatten auch ein Bücherpaket dabei, das sie der Schule überreichten. Dass die Leseaktion ausgerechnet in der dritten Klasse startete, hatte einen Grund. Die meisten der Schüler hatten nach der Vorlesestunde noch eine besondere Aufgabe. Sie gingen in die auf der gegenüberliegenden Straßenseite befindliche Kindertagesstätte „Haus der kleinen Elbspatzen“, um dort selbst vorzulesen. Zwei Mädchen der vierten Klasse hatten sich darüber hinaus noch etwas Besonderes einfallen lassen, sie zeigten ein paar Fingerspiele.
Text und Fotos: Boris Canje
Ortschaft Elster (Elbe)
Ohne Kontrolle nutzlos
17.11.2016
Das Parken in Elsters Ortsmitte beschäftigt derzeit die Mitglieder des Ortschaftsrates. Soll wieder ein Schilderwald entstehen? Wenn ja, macht ein solcher überhaupt Sinn und wer kontrolliert die Einhaltung der Beschränkungen? Geht es vielleicht doch einfacher? Über diese Fragen diskutierte der Ortschaftsrat Elster am Donnerstagabend im Beratungsraum des neuen Elsteraner Rathauses.
Es ging um das Für und Wider des Einrichtens einer Parkzone. Zahna-Elsters Ordnungsamtsleiter Werner Karius stellte gleich klar: Eigentlich handele es sich um die vor Jahren vom damaligen Gemeinderat Elster beschlossene eingeschränkte Halteverbotszone zwischen der Straße zur Fähre und jener zum Schiffsanleger. Hier waren durch die Bauarbeiten zum Hochwasserschutz einige Schilder verschwunden. Genau gesagt, sei nur eines übrig geblieben. Aber das allein würde keinen Sinn machen, so Werner Karius. Deshalb nun die Frage, ob die Zone wieder eingerichtet werden soll oder es möglicherweise besser sei, auf sie endgültig zu verzichten. Ortsbürgermeister Wolfgang Fröbe (Freie Wähler) erinnerte daran, dass die Beschilderung damals erfolgte, um einerseits das Zuparken des kurz zuvor neu gestalteten Marktes zu verhindern und andererseits den Radwanderern ein möglich ungehindertes Fahren durch den Ort, insbesondere in der Elbstraße zu ermöglichen. Zumindest am Schiffsanleger habe sich seiner Meinung nach das Verbotsschild bewährt. Dort werde nun nicht mehr geparkt. Vorher haben bis zu sechs Fahrzeuge auf dem Platz gestanden, wie er mit Fotos beweisen
könne. Ein Durchkommen sei kaum möglich gewesen.
Er sei absolut kein Freund von Schilderwäldern, bekannte Detlef Höhne (Freie Wähler). Deshalb plädiere er vehement gegen ein beschränktes Halteverbot. Aus seiner Sicht mache ein solches sowieso keinen Sinn, weil keiner dessen Einhaltung überprüfen würde und könne. Das zeiges ich jetzt schon, da auf dem Markt nicht nur auf den dort ausgewiesenen 20 Stellplätzen geparkt wird, sondern auch außerhalb. Wiederaufstellen der Schilder koste nur Geld und würde für unnütze Bürokratie sorgen, so Höhne.
Auf ein weiteres Problem wies Zahna-Elsters Bürgermeister Peter Müller (Freie Wähler) hin. Die Parkflächen auf dem Markt würden nicht selten von Anwohnern zum ganztägigen Abstellen ihrer Fahrzeuge genutzt. Darüber sei schon Kritik vom Backshop Käpernick laut geworden. Vielleicht, so seine Idee, würde hier ein auf zwei Stunden begrenztes Parken Abhilfe schaffen.
Der Kompromiss, auf den sich die Ortschaftsräte einigten, lautet: Die Zone mit eingeschränktem Halteverbot verschwindet, das unnütze Schild wird demontiert. Jenes am Platz am Schiffsanleger bleibt. Vor dem Backshop werden vier auf zwei Stunden begrenzte Parkplätze ausgewiesen, die von Montag bis Freitag gelten sollen. Um nicht mit zweierlei Maß zu messen, soll gleiches auf dem Parkplatz vor dem Blumenhaus Böttcher hinter dem Hotel „Goldener Anker“ geschehen, denn auch von dort gab es schon Beschwerden. Die hier ebenfalls verschwundenen Poller, werden nicht neu beschafft. Außerhalb der markierten Flächen bleibt das Parken natürlich verboten. Karius kommentierte dies so: „Wenn der gute Wille der Bürger vorhanden ist, dann wäre das kein Problem.“
Text: Boris Canje
Foto: Medientreff - Sabine Hoffmann
Ein Tag der gemeinsamen Trauer
13.11.2016
Mit einer Kranzniederlegung am Denkmal auf dem alten Friedhof, neben der evangelischen Kirche gelegen, gedachten am Sonntag wieder zahlreiche Bürger Elsters der Opfer von Kriegen und Gewalt. Angeführt von Angehörigen der Bundeswehr trafen sie am Mahnmal ein, legten dort Blumen und Kränze nieder. Unter ihnen auch Vertreter der Elsteraner Vereine. Nachdem sich alle rund um das Denkmal versammelt hatten, sagten die Schülerinnen der Sekundarschule Alina Hecht („Vater“ von Annegret Kronenberg) und Sophie Rotte( „Vater, du verließest
mich“ von Annegret Kronenberg) Gedichte auf. In beiden geht es um den Vater, den man nie kennen gelernt hatte, der im Krieg ums Leben kam. Beide Rezitationen passten gut zur kurzen Ansprache von Ortsbürgermeister Wolfgang Fröbe (Freie Wähler). Für diejenigen, die Angehörige im Krieg verloren haben, sei dieser Tag besonders wichtig. Also zumeist für die Älteren. Für die Jüngeren würde dieser Tag immer ferner. Aber, so der Ortsbürgermeisterweiter, es sei kein Tag der Staatstrauer, sondern ein Tag der gemeinsamen Trauer der Menschen. „Und für diesen Tag bedarf es keiner direkten Verwandtschaft mit denen, die gestorben sind.“ Deshalb zog er auch den Bogen von den 55 Millionen Opfern des Zweiten Weltkrieges bis hin in die jüngste Zeit, in der viele Menschen auf der Flucht sterben, egal ob im Mittelmeer oder auf einer anderen Route. Deshalb meinte Wolfgang Fröbe resümierend: „Unsere Trauer um die Toten von damals mahnt uns, für die Lebenden zu sorgen.“ Die Worte zum Totengedenken sprach traditionell Zahna-Elsters Bürgermeister Peter Müller (Freie Wähler). Zwischen den einzelnen Beiträgen spielte der Herzberger Thomas Brünnich Trompete. Elsteraner gedachten anschließend still ihrer umgekommenen Verwandten. Sie harrten trotz der Kälte sowie der herab fallenden Eichenblätter aus, bis die meisten den alten Friedhof bereits verlassen hatten.
Fotos: Medientreff - Sabine Hoffmann
Text: Boris Canje
Karneval in Elster
Das ist das neue Prinzenpaar
12.11.2016
Da hatte Silke Wolter wohl eine falsche Fährte gelegt. Der neue Karnevalsprinz ist nicht der dritte, wie sie ankündigte, sondern der zweite seines Namens: Michael II. Und die Prinzessin an seiner Seite ist Silvia I.
Beide wurden am Sonnabend dem Publikum bei der Schlüsselübergabe am Rathaus vorgestellt. Und die Finte von Silke Wolter verwirrte auch kurz Jürgen Kranepuhl, Präsident des Elsteraner Carneval Vereins (ECV), denn er präsentierte den Prinzen als Michael III., korrigierte sich aber schnell.
Vor etwas mehr als einem Monat waren die beiden gefragt worden, ob sie sich vorstellen könnten, für die 45. Session das 46. Prinzenpaar zu werden.
Silvia Zimmer, Logistik-leiterin bei Alumeco in Coswig hatte da nicht lange überlegt und zugesagt, da blieb ihrem Partner Michael Alder, Schichtleiter in der Stanztechnik Jessen, keine andere Wahl, ebenfalls Ja zu sagen.
Er weiß genau, was da auf ihn zu- kommt. Schließlich wirkte er fünf Jahre im Jugendelferrat mit. Dort hatte er sich zum Ende der vorigen Session verabschiedet, wollte ein Jahr Pause machen, weil ein Hausbau anstand. Aus dem Jahr sind nur einige Monate geworden.
Nach der Session wird für ihn womöglich die Pause nicht weitergehen. Hoch-, Weit- und Seitenspringer (HWS) und Karnevalspolizei haben schon angefragt, ob er bei ihnen mitmachen möchte.
Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen. Nun gilt es, sich erst einmal auf die laufende Session zu konzentrieren. Diese könnte er noch viel mehr genießen, wenn da nicht die große Aufregung vor dem Reden vor größeren Menschenmassen wäre. Seine erste Ansprache hat er vor dem Rathaus mit Bravour gemeistert und das ohne jedes Stück Papier.
Dass er ein Jahr Pause eingelegt hatte, half ihm auch, das Geheimnis um das Prinzenpaar zu wahren. Er musste sich keine Ausreden einfallen lassen, warum er nicht zum Treffpunkt vor der Schlüsselübergabe kommen konnte.
Und seine Prinzessin hatte es auch nicht schwer, schließlich war sie zwölf Jahre auswärts im Harz tätig. Da hatte sie wohl auch keiner auf dem Schirm, zumal sie im Karneval bislang nicht aktiv war.
Umso größer war die Überraschung im Publikum, als das Paar aus dem Rathaus trat. Mit dabei hatte es seine beiden Hofdamen Rebecca Dieckert aus Elster und Josephine Streblau aus Mühlanger.
Das Quartett hatte sich tatsächlich erst im Rathaus kennen gelernt und sich, wie zu hören war, auf Anhieb gut verstanden. Die Hofdamen ließen sich ebenfalls nicht lange bitten, als sie von Silke Wolter angerufen wurden, sagten sofort zu.
Für Rebecca gab es jedoch ein Problem. Sie musste sich eine Ausrede für die Schlüsselübergabe einfallen lassen. Sie tanzt eigentlich in der Prinzengarde mit. Den übrigen Gardemitgliedern erklärte sie deshalb, am Wochenende nicht zu Hause zu sein.
Für ihre Session haben die vier natürlich in erster Linie einen Wunsch: viel Spaß haben. Die Prinzessin geht noch etwas weiter: „Ich möchte möglichst nicht den ganzen Abend nur auf der Bühne sitzen müssen.“
Dazu nickten die anderen drei zustimmend. Und ihre erste gemeinsame Aufgabe, sich von Ortsbürgermeister Wolfgang Fröbe (Freie Wähler) den Schlüssel für das Rathaus geben zu lassen, meisterten sie gut, darunter auch die erste Ansprache vor großem Publikum, denn der Platz vor dem Rathaus war gut gefüllt.
Leinen los: Erste Karnevals-Event im Elsterlandsaal
Die erste Großveranstaltungdes Elsteraner Carneval Vereins in der neuen Session findet am 19. November um 19.30 Uhr im „Elsterlandsaal“ statt.
Das Motto lautet: „Leinen los - im bunt geschmückten Saal beim Elsteraner Carneval“. Etwa 90 Aktive in den einzelnen Gruppen haben sich dafür wieder allerhand einfallen lassen und eifrig trainiert.
Die Karnevalisten sind Josef Feix sehr dankbar. Er hat wieder eine Zugmaschine zur Verfügung gestellt, mit dem das Elsteraner Narrenschiff zur Schlüsselübergabe am Rathaus vorfuhr.
Text: Boris Canje
Fotos: Medientreff - Sabine Hoffmann
Gärtnerei Martin und Katja Böttcher
Sterne im Haus
11.11.2016
Ein farbenfrohes Meer an Weihnachtssternen gibt es in der Gärtnerei Böttcher in Elster. Katja Böttcher präsentiert hier unter anderem eine neue, rein weiße Form. Zu den Neuheiten zählen ebenso Gewächse mit goldbronze gefärbten Blättern. Insgesamt wuchsen 7000 Weihnachtssterne in unterschiedlichen Größen und Farben heran. Die Vielfalt lässt einen in den Gewächshäusern bei Böttchers erstaunen. Jetzt weiß man dass das Weihnachtsfest nicht mehr weit ist.
Die Gärtnerei Böttcher sind eine der wenigen, die noch aus kleinen Setzlingen Weihnachtssterne heranziehen.
Text: Boris Canje und Medientreff - Sabine Hoffmann
Fotos: Medientreff - Sabine Hoffmann
Sekundarschule Elster
Tanz auf dem Schulhof
11.11.2016
An der Sekundarschule Elster wurde erstmals mit einer Aktion in die fünfte Jahreszeit gestartet. Pünktlich 11.11 Uhr trafen sich am Freitag alle auf dem Schulhof. Dort wurde Rucki Zucki, Laurentia und die Annemarie-Polka getanzt. Nach dem Wettbewerb um den besten Klassenzimmerschmuck war das die zweite Idee der neu gewählten Schülersprecher.
Foto: Medientreff Sabine Hoffmann
Text: Brois Canje
Sägen an zwei Pappeln
11.11.2016
Wenn der Iserbegkaer Werner Landgraf Geräusche von Kettensägen aus Richtung Deichvorland hört, wird er unruhig. Sollen wieder einmal Bäume gefällt werden in einem Biotop und noch dazu ausgewiesenen Biberschutzgebiet? Dann hält ihn nichts mehr,er muss sich überzeugen, was dort geschieht und eventuell Schlimmeres verhüten. Genauso war es wieder vor kurzem. In Nähe seines Grundstückes wurden auf der anderen Seite der Hochwasserschutzmauer am Auslauf des Sieles die Sägen an zwei große Pappeln gesetzt. Nachfragen ergaben, Auftraggeber ist der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW). Eine entsprechende Fällgenehmigung seitens der Unteren Naturschutzbehörde (Landkreis) gibt es auch, ergaben die Recherchen des Iserbegkaers. Er konnte sie einsehen und bekam sogar eine Kopie. Darin wird tatsächlich die Genehmigung erteilt, zwei Pappeln und eine Weide zu fällen. Die beiden großen, nach Landgrafs Einschätzung etwa 100 Jahre alte Pappeln fielen, die Weide blieb verschont. Seiner Meinung nach hätte es gereicht, wenn die Äste gekürzt worden wären.
Aber der Iserbegkaer machte zudem einige Ungereimtheiten aus. Laut Fällgenehmigung haben die Bäume einen Umfang von jeweils 1,80 Meter. Landgrafs Messungen ergaben jedoch Maße zwischen etwa zweieinhalb und drei Metern. Auf Nachfrage soll ihm in der Unteren Naturschutzbehörde gesagt worden sein, dass diese offensichtliche Differenz kein Problem sei, dann werde die Genehmigung eben im Nachhinein geändert, so der Iserbegkaer. Auch ein anderer Passus lässt ihn aufhorchen. Im Text der Genehmigung ist die Rede, dass weitere 15 Bäume über kurz oder lang folgen müssten. Entsprechende Anträge sind aber wohl noch nicht gestellt worden.
Da das Fallen der zwei Pappeln nicht mehr zu verhindern war, wollte Werner Landgraf wenigstens das Holz vor dem Verbrennen retten und schlug dem LHW vor, dass daraus Bänke, eine Sitzgruppe oder anderes mehr im öffentlichen Raum gestaltet werden.
Flussbereichsleiter Frank Beisitzer machte auf Nachfrage der MZ die Verkehrssicherungspflicht für das Abholzen verantwortlich. Die beiden Bäume hätten sich schon in Richtung Radwanderweg geneigt, sei bei mehreren Begehungen festgestellt worden. Deshalb habe man sie fällen müssen. Die ebenfalls angesprochene Weide dagegen brauchte nur geschnitten zu werden.
Zu weiteren Fällungen konnte Beisitzer nichts sagen, seitens des LHW seien keine beantragt. Es gäbe mehrere Grundstückseigentümer für das Gebiet, dazu gehören neben der Kommune auch Privatpersonen, über deren Vorhaben er nicht informiert sei. Wenn die Kommune aus dem Holz der beiden Pappeln Bänke oder anderes herstellen wolle, könne sie es gerne tun, so Frank Beisitzer weiter. Das gelte auch für Privatpersonen. Einige haben sich bereits bedient, so der Flussbereichsleiter. Er habe auch kein Problem damit, wenn das ganze Holz einer Verwendung zugeführt werde. Noch liege alles da. Nur finanzieren wird dies der LHW nicht.
Die Bemühungen seitens Werner Landgraf, die Fällung zu verhindern, bestätigte der Sprecher des Landkreises, Ronald Gauert. Das Argument für einen Stopp der Aktion, die Bäume besäßen einen größeren Stammumfang als die Genehmigung aussagt, wollte man bei der Unteren Naturschutzbehörde allerdings nicht gelten lassen. Nicht die Abmessungen der Bäume, sondern deren Zustand sei maßgeblich gewesen, so Ronald Gauert weiter. Er bestätigte, dass Landgraf in der Unteren Naturschutzbehörde seine Meinung deutlich gemacht hat, hier habe es sich um einen nicht ordnungsgemäßen Eingriff in Natur und Landschaft gehandelt.
Text und Foto: Boris Canje
Martinstag
Spiel unter freiem Himmel
10.11.2016
Eine neue Tradition zu etablieren ist nicht leicht. Da macht auch der Martinstag in Elster, der zum dritten Mal begangen wurde, keine Ausnahme. Nur 13 Kinder mit ihren Lampions fanden sich an der evangelischen Kirche ein. Dort gab es zunächst einen Schreck: Der Schlüssel zum Gotteshaus war nicht da. Also wurde kurzerhand die Geschichte um den Heiligen Martin, dargeboten von Seydaer Jugendlichen, vor der Kirchentür aufgeführt. Nach dem gemeinsamen Weg zum Platz am Anker wurden vom Heimatverein gebackene Hörnchen geteilt. Wer dann noch Hunger hatte, konnte ein Wiener Würstchen verspeisen und gegen die Kälte gab es Kinderpunsch und Glühwein. Ein kleiner Posaunenchor spielte noch einige Lieder, ehe es dann wieder nach Hause ging.
Text: Boris Canje
Fotos: Medientreff - Sabine Hoffmann
Jubiläum
Zahna-Elster schenkt Jessen eine Rotbuche
10.11.2016
Eine Rotbuche wächst jetzt am Zugang zum Jessener Schloss. Das Geschenk der Stadt Zahna-Elster zum Jubiläum 800 Jahre Jessen wurde am Freitagvormittag von Zahna-Elsters Bürgermeister Peter Müller (Freie Wähler) und dem Stadtoberhaupt von Jessen, Michael Jahn (SPD), gepflanzt. Stadtmitarbeiter Hans-Joachim Lehmann kümmerte sich ums Wasser fürs Angießen.
Den Gutschein für den Baum hatte Peter Müller im August während der Festveranstaltung zum Stadtjubiläum im großen Festzelt auf dem Jessener Schulfestplatz überreicht. Er wünschte sich weiterhin eine gute Zusammenarbeit beider Städte und dass der Baum bestens gedeihen möge. Der Freitag wurde im Jessener Schloss übrigens aus Anlass des Jubiläums für einen Arbeitseinsatz der Verwaltung genutzt, sowohl im Haus als auch drumherum.
Text und Foto: Frank Grommisch
Suchthilfe in Zemnick
Therapie wie das Leben
9.11.2016
Die Tische im Speiseraum des Heporö-Übergangswohnheims für alkoholkranke Frauen und Männer in Zemnick sind eingedeckt wie für ein Sonntagsmahl. Jeden der Kiefernholztische schmückt ein Gesteck mit Pflanzen aus dem Garten der Therapieeinrichtung und eine Kerze. „Die Kerzen werden zu jeder Mahlzeit angezündet“, berichtet Heimleiter Peter Slavicek, der an diesem Freitag Sachsen-Anhalts Sozialministerin Petra Grimm-Benne (SPD) durch das Anwesen führt.
Luft zu Atmen
Slavicek nennt den Speisesaal eins der beiden Herzstücke der Einrichtung. Das andere ist die Heizung. „Wärme und gutes Essen sind wichtige Voraussetzungen dafür, dass sich die Betroffenen der Therapie überhaupt erst einmal öffnen“, so der Heimleiter.
„Die ländliche Abgeschiedenheit mit ihrer Ruhe und Natur, die einerseits ein geschützter Raum ist und auf der anderen Seite doch Luft zum Atmen lasse“, sei das große Plus dieser Therapieeinrichtung, erklärt Geschäftsführerin Simone Rohde auf die Frage der Ministerin, was sie bei Heporö anders machten als andere.
Hinzu komme, dass jeder Bewohner in die Tagesaufgaben mit eingebunden ist durch die Arbeit im Garten, auf dem Feld und im Waldbau sowie auch in der Küche. Jeder tue etwas für die Gemeinschaft. „Wir halten hier Großtiere - Pferde, Esel, Schweine - das ist etwas anderes als Peddigrohr flechten“, ergänzt Markus Rohde, Ehemann und ebenfalls Geschäftsführer. Nicht dass er mit dem Vergleich die Bedeutung ergotherapeutischer Maßnahmen, die es bei Heporö auch gibt, schmälern wolle. „Es ist eben keine aufgesetzte Beschäftigung“, unterstreicht er. Ein ehemaliger Bewohner habe beim Abschied gesagt: „Eine Therapie hier, das ist wie das Leben.“
Bevor sich die suchtkranken Menschen nach Bewilligung einer Langzeittherapie auf einen zwölf- bis 18-monatigen Aufenthalt in Zemnick einlassen, „ist es ganz wichtig, dass sie schon einmal hier gewesen sind“, sagt Simone Rohde. „Einen Flyer kann man sich anschauen, Eindrücke sammeln kann man nur vor Ort.“ Im Idealfall findet der erste direkte Kontakt noch während eines Klinikaufenthaltes statt. Die AOK räume seit Mai 2015 sogar die Möglichkeit eines dreiwöchigen Probewohnens ein. Manche drehen fast auf der Schwelle um, weil sie schon der Stallgeruch stört, erzählt die Geschäftsführerin. Es wäre aber vermessen zu behaupten, dass die meisten Klienten sich bewusst der Herausforderung stellen.
Heporö ist eine gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung, die Einrichtungen für die Langzeittherapie suchtkranker Männer und Frauen betreibt, und zwar in Zemnick das Übergangswohnheim mit 30 Plätzen, in Meltendorf den Rösenhof als Heim für 32 Bewohner, die z. T. schon sehr lange dort leben, den Erbhof in Gielsdorf zum intensiv betreuten Wohnen nach Therapieabschluss und Wohnungen in Elster und Jessen mit ambulanter Betreuung.
„Wenn die Menschen hierher kommen, sind sie ganz unten, sie sind verzweifelt und getrieben von Fremdmotivation“, so Slavicek. „Wir wollen helfen, ein Geländer sein. Für uns ist es das schönste, zu sehen, wie sich die Freude am Leben in den Menschen wieder manifestiert. Und die Mitbewohner, das sind die Co-Therapeuten.“
„Die Zahl der Menschen mit seelischen Problemen nimmt immer mehr zu“, sagt die Sozialministerin. „Wichtig sind daher Therapiemöglichkeiten mit großer Erfolgsquote.“ Dass vielen besser geholfen werden könnte, wenn sie eher in Therapie kämen, ist einhellige Meinung der Heporö-Leitung. Denn auch die Wiedereingliederung werde immer schwieriger.“ Das habe nicht nur mit dem Willen der Betroffenen zu tun, sondern auch mit bürokratischen Wegen und der bei manchen Bewilligungsstellen noch immer vorherrschenden Regel: ambulant vor stationär. „Bei Alkoholismus funktioniert das nicht so einfach“, meint Slavicek. Grimm-Benne setzt diesbezüglich auf das Bundespräventionsgesetz, das die Kooperation zwischen Kassen und Jobcentern für schnellere Hilfen befördere.
Kleines Jubiläum
Der Besuch der Sozialministerin geht auf eine Einladung von Matthias Schwetasch, enger Freund des 2011 tödlich verunglückten Heporö-Begründers Friedhelm Röse und ehemaliger SPD-Regionalvorsitzender, zum Backofenfest im September zurück. Grimm-Benne konnte zu diesem Termin nicht. Aber es ist jetzt doch ein kleiner Jubiläumsbesuch. Seit fünf Jahren nun führt Simone Rohde mit ihrem Mann fort, was ihr Vater aufgebaut hat.
Mit emotionalen Worten schildert sie Petra Grimm-Benne, was Friedhelm Röse dazu motiviert hatte: die eigene leidvolle Erfahrung mit der Alkoholkrankheit. Nachdem er trocken geworden ist, haben beide Elternteile in der Suchthilfe gearbeitet. „Das Thema hat mich mein ganzes Leben begleitet“, sagt sie. Den Leitspruch ihres Vaters haben sich alle, die in der Einrichtung arbeiten, zu eigen gemacht: „Heilung braucht Zeit.“
Text und Foto: Ute Otto
Sekundarschule Elster - Sponsorenlauf
Mit Ausdauer 4 700 Euro gesammelt
04.11.2016
Nun steht es fest, das Ergebnis des Sponsorenlaufs der Sekundarschule Elster. Nach den zwei Läufen zu jeweils 15 Minuten wurden der Schule rund 4700 Euro überwiesen. Die Hälfte geht in die Klassenkassen, aus der zum Beispiel die Zehnte ihren Abschlussball mit finanzieren möchte. Der andere Teil des Geldes kommt der Schule zugute. Damit soll vor allem Technik beschafft werden, zum Beispiel ein DVD-Player sowie ein Fernseher für den Musikraum, war von Schulleiterin Sigrid Treppesch zu erfahren. Fast alle Schüler hatten sich an dem Lauf beteiligt und auch bis zum Schluss durchgehalten. Vorher hatten sie sich ihre Sponsoren gesucht.
Fotos: Medientreff - (Archiv) Sabine Hoffmann
Text: Boris Canje
Neuauflage für Kalender in der Adventszeit
04.11.2016
Einen lebendigen Adventskalender wird es auch in diesem Jahr wieder in Elster geben. Bereits ihre Teilnahme zugesagt haben die Kindertagesstätte „Haus der kleinen Elbspatzen“, die Grundschule „Elbkinderland“, die Sekundarschule, der Jugendklub „Zuflucht“, der Heimatverein sowie der Gemischte Chor Elster, Evangelische Kirche Elster, Kirchenchor Elster, Echo Chor Elster, Johannische Kirche. Am Donnerstag, 1. Dezember, öffnet der Heimatverein um 18 Uhr vor dem Caritas-Büro das erste Fenster. Es soll ein Märchen über Elster gezeigt werden. Es werden noch weitere Mitstreiter für den Kalender gesucht. Denkbar sei auch die Vorstellung eines Geschäftes und anderes mehr, so war zu erfahren. Natürlich können sich ebenso Privatpersonen melden, die zum Beispiel mit ihrem Hobby den Kalender bereichern wollen.
Foto: Medientreff - (Archiv) Sabine Hoffmann
Text: Boris Canje
Kindertagesstätte “Storchennest“ in Leetza
Spielmannszug schickt Ersatz
04.11.2016
Große Aufregung herrschte an der Kindertagesstätte „Storchennest" in Leetza. Kurz vor Beginn des traditionellen Lampionzuges durch den Ort hatte der Spielmannszug der Feuerwehr Zahna absagen müssen. Zu viele Kranke. Doch postwendend kam auch ein Angebot, ein Feuerwehr-Pkw mit Lautsprechern sollte die Aufgabe der Musiker übernehmen. Zwar war Kita-Chefin Heike Pommerening etwas traurig. Im Vorjahr, so erzählt sie, bildeten die musizierenden Feuerwehrleute einen besonderen Höhepunkt des Umzuges, lockten viele Besucher an. Aber mit der Alternative war sie auch zufrieden. So wurde der Zug mit den Lampions und Fackeln von der Polizei angeführt, dann der Lautsprecherwagen und am Ende folgte die Feuerwehr.
Zunächst ging es durch das Dorf. Mal waren die Mädchen und Jungen bei ihren Eltern, dann zog es sie wieder zu den Freunden. Alle waren froh gelaunt, hatten ihren Spaß. Auch Ortsbürgermeister Peter Schulze (LUN) reihte sich ein, in doppelter Funktion: als Ortschef und als Opa. Bis zum Storchennest auf dem Schlauchturm ging es, dann folgte der Rückweg. Dieser führt aber traditionell nicht zum Kindergarten, sondern auf den Sportplatz. Hier folgte der nächste Höhepunkt, ein großes Lagerfeuer. Der Holzstoß war natürlich schon aufgeschichtet, auch die sechs großen Schwedenfeuer standen an ihrem Platz. Als die Musik davon kündete, dass der Zug sich dem Sportplatz näherte, wurde alles angezündet.
So richtig einen Blick für das Feuer hatten die meisten Mädchen und Jungen, zu denen nicht nur die Kindergartenschützlinge gehörten, sondern auch einige Schüler und die Mitglieder der Jugendwehr, jedoch nicht. Obwohl es mittlerweile dunkel geworden war, zog es sie nämlich mehr zu den Spielgeräten. Ein Scheinwerfer leuchtete dort alles aus. Also wurde geklettert und gerutscht. Manche buddelten auch mit den Händen.
Die Eltern „stürmten“ wie immer das reichlich gedeckte Buffet. Allerlei Leckeres hatten zumeist die Muttis oder Omis wieder zubereitet. Neben Salaten und Kuchen gehörten auch ein großer Topf mit noch dampfendem Nudelauflauf und Grillwürstchen dazu. Überall roch es verführerisch. So hatten alle an diesem Abend Muße für viele Gespräche untereinander. Auch Zahna-Elsters Bürgermeister Peter Müller (Freie Wähler) schaute kurz vorbei und hatte eine große Tüte mit Süßigkeiten dabei, die er der Leiterin der Einrichtung übergab.
Text und Foto: Boris Canje
Gaststätte "Zum Anker" in Elster
Mit Genuss, Freude und Geselligkeit
03.11.2016
Das Team der Gaststätte „Zum Anker“ in Elster (von links): René Muntel und Harald Faure (Köche), Event-Managerin Dominique Slemties, Küchenchef Martin Thieme, Victoria Schientzel, Ivonne Kötitz und Anastasia Michael (Service), nicht im Bild Pjero Joncic
„Genuss, Freude und Geselligkeit neu oder wieder zu beleben, das ist unser Ziel.“ Unter diesem Leitspruch startet derzeit das Team von Hotel und Restaurant „Zum Anker“ in Elster durch. In dem Haus unmittelbar an der Fährzufahrt soll künftig öfter zu Veranstaltungen eingeladen werden, kündigt Event-Managerin Dominique Slemties an. Der Startschuss wird am kommenden Freitag vollzogen mit einer Hit-Mix-Disco. Daneben bleibe natürlich die Möglichkeit bestehen, zu privaten Feiern zu unterschiedlichen Anlässen einzukehren.
Vorstellungen, womit den Gästen besondere Angebote unterbreitet werden, gibt es einige. Ziel sei es, für die verschiedenen Altersgruppen etwas zu offerieren. Die Palette könne da vom Puppenspiel für Mädchen und Jungen über Nachmittagsangebote für ältere Semester bis hin zur Nikolaus-Party (Premiere hierfür ist am 3. Dezember) oder in der wärmeren Jahreszeit ein Beachfest auf der Freifläche zwischen Restaurant und Elbe sein. Und ab dem kommenden Jahr, so weckt Dominique Slemties schon mal Neugier, werde es für Brautpaare besondere Angebote gehen, die weit über das Übliche beim Ausrichten von Hochzeitsfeiern hinaus gehen würden.
Die Event-Managerin hebt die Leistung des gesamten Teams hervor. Es komme auf jeden an, um die Aufgaben zu meistern. Acht Leute sind im „Anker“ beschäftigt. Küchenchef ist Martin Thieme, der sich ebenfalls gern Herausforderungen stellt. Dazu gehört die Teilnahme am Wettbewerb zum Regionalgericht Sachsen-Anhalt. Ausgerichtet wird der Vergleich vom Kochverein Anhalt-Dessau. Im vergangenen Jahr drehte sich alles um die „Tolle Knolle“. Der Elsteraner war erfolgreich im Rennen, wie eine Urkunde im Gastraum bestätigt. Nun sind Ideen zur Forelle gefragt. Das Gasthaus und Hotel „Zum Anker“ mit acht Zimmern und zwei Suiten wird übrigens seit Juli 2014 von Mario Letz betrieben.
Text und Foto: Frank Grommisch
Von Aufgeben keine Rede
02.11.2016
Iserbegka, Elster, Listerfehrda dürften vor künftigen Hochwassern der Elbe geschützt sein, Mühlanger dagegen nur zum Teil. So lassen sich die Ausführungen von Elsters Ortsbürgermeister Wolfgang Fröbe und Zahna-Elsters Bürgermeister Peter Müller (beide Freie Wähler) vor dem Ordnungsausschuss zusammenfassen. Der Bau der Schutzanlagen von etwa 6,4 Kilometern Länge zwischen Iserbegka und Listerfehrda sei im wesentlichen abgeschlossen, berichtete Elsters Ortsbürgermeister. Die entsprechenden Abnahmen ergaben keine Mängel. Das gilt auch für die mobilen Elemente zum Verschließen der Deichscharten und der Durchfahrten. Diese wurden probeweise montiert, anschließend besichtigt, dann beschriftet und eingelagert. Lediglich die Schilder an den Scharten und Durchfahrten mit den entsprechenden Nummern fehlen noch, sollen aber bald ergänzt werden. Sie sollen helfen, die jeweilige Palette mit mobilen Elementen dem vorgesehenen Einbauort zuzuordnen. Entgegen früheren Aussagen bleiben die mobilen Elemente, die auf etwa 1,1 Kilometern zum Einsatz kommen, Eigentum des Landesbetriebes für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW), erläuterte Fröbe. Die Kommune sei jedoch für deren Aufbau, Säuberung und Einlagerung zuständig. Ein entsprechender Wartungs- und Pflegeplan wird noch übergeben.
Nach den Erfahrungen des Probeaufbaus sind sieben bis acht Personen erforderlich, um in etwa drei Tagen alle Elemente zu verbauen. Allerdings hoffe er, so der Ortsbürgermeister, dass die mobilen Teile nie zum Einsatz kommen müssen. Zusätzlich müssten noch etwa 100 Meter Schutzmauer entlang der Elbstraße mit Sandsäcken um 30 Zentimeter erhöht werden. Dort sei mit Rücksicht auf die Anlieger nicht ganz so hoch gebaut worden.
Positiv verlaufen ist nach seinen Worten auch der Probebetrieb des Schöpfwerkes am Zugbach zwischen Iserbegka und Elster. Wegen des niedrigen Wasserstandes habe man extra angestaut und dann über einen Bypass im Kreislauf gepumpt. Probleme habe es keine gegeben. Am zweiten Schöpfwerk, das bei Listerfehrda erbaut worden ist, muss die Ausrüstung noch vervollständigt werden, damit auch dieses von Wittenberg aus gesteuert werden kann. Das soll bis Jahresende geschehen. Damit hat das LHW seine Zusage realisiert, möglichst bis Ende 2016 alles abzuschließen.
Anders sehe die Situation in der Ortslage Mühlanger zwischen Prühlitz und Wittenberg aus, erklärte Peter Müller. Dieser Abschnitt war nicht als Risikobereich eingeschätzt worden. Nun habe das LHW zwar eine Projektplanung angeschoben, diese sei jedoch keine Garantie für eine Realisierung. Besonders prekär ist die Lage um den Greyebach, den Taubengraben und den Zahnabach. Hier sind mehrere Wohngrundstücke betroffen und das Wasser behindert zudem den Verkehr auf der Bundesstraße, wie vergangene Hochwasser zeigten. Hier könne nur ein Schöpfwerk Abhilfe schaffen, zeigte sich Peter Müller überzeugt. Möglicherweise würden allerdings erforderliche Baumaßnahmen nicht mehr zu 100 Prozent gefördert, dämpfte der Bürgermeister eventuelle Hoffnungen auf schnelle Abhilfe. Die Verantwortung könnte der Kommune übertragen werden und eine finanzielle Hilfe von 80 Prozent sei dann in Aussicht gestellt. Angesichts der derzeitigen finanziellen Situation würde das jedoch die Möglichkeiten der Kommune überschreiten.
Der Bürgermeister fasste die Situation und die Ergebnisse der Gespräche mit dem LHW und dem Landesverwaltungsamt mit einem kurzen Satz zusammen: „Es ist etwas ernüchternd.“ Von Aufgeben war allerdings keine Rede.
Foto: Medientreff - Sabine Hoffmann
Text: Boris Canje
Grundschule „Elbkinderland“ Elster
Lockes Abenteuer sind fesselnd
02.11.2016
In den Kinderbüchern von Sportmoderator Ulli Potofski geht es spannend und lustig zu. Den Eindruck bekamen die Mädchen und Jungen der Grundschule „Elbkinderland“ in Elster, als der Journalist zu Gast war. Die Stühle im Atrium waren zum Halbkreis aufgestellt und im Zentrum stand ein Tisch für den Gast. Doch diesen nutzte er nur, um einige Materialien abzulegen. Ansonsten war er immer auf Achse. Richtig spannend ging es bei der Geschichte um den Nachwuchskicker Locke zu. Der sollte mit seinem Team gegen die Westcoast Kids in Kapstadt spielen. Diese wussten natürlich, dass es sehr schwer werden würde, gegen die Deutschen zu gewinnen. Um sicher zu gehen, nutzten sie einen Vodoo-Zauber. Und das schien aufzugehen. Die Südafrikaner lagen 3:0 in Front. In der Pause brachte der
Trainer seinem Stürmer Locke uralte Fußballschuhe, die dieser einige Zeit zuvor zu einem geheimnisvollen Schuhmacher zur Reparatur gebracht hatte. Mittlerweile hatte ein Sponsor jedoch das Team mit neuen Schuhen ausgestattet. Der Trainer wollte, dass Locke mit den alten weiterspielt. Dreimal würden sie wirken, meinte der Schuhmacher zum Übungsleiter. Und tatsächlich, durch einen Zufall wurde der Vodoo-Zauber entdeckt, vom Platz gekickt und das Blatt wendete sich. Locke traf dreimal und so stand es eine Minute vor Spielende 3:3. Dann zeigte Locke gemeinsam mit seinem Freund eine schöne Kombination, stand frei vor dem Tor, überließ jedoch seinem Kumpel die Vollendung und der traf. Der Sieg war perfekt, aber die alten Siegerschuhe an Lockes Füßen waren auseinander gefallen. Das alles
trug Potofski in einer liebenswerten Art und mit schauspielerischem Talent vor. Dabei hatte er die Kinder sofort an seiner Seite. Wurde es etwas spannender, bat er ängstliche Kinder, sie sollten sich ihre Ohren zuhalten. Aber nur einmal leisteten sie dem Folge, ansonsten waren alle von der Geschichte gefesselt. Bei der „Berichterstattung“ über das Fußballspiel in Südafrika holte er sich Mia nach vorn als Co-Moderatorin, sie machte ihre Sache ebenso gut, wie etwas später Collin, der als Locke interviewt wurde. Sie bekamen eine Hörspiel-CD für ihren Einsatz. Natürlich musste der Fernsehmann nach seiner Lesung noch Autogramme geben. Damit es dabei kein großes Gedrängel gab, signierte er die erforderliche Anzahl der Karten und Schulleiterin Yvonne Höhne brachte sie in die Klassen. Übrigens war die Farbe Rot im Publikum dominierend, denn die Nachwuchskicker der Eintracht Elster hatten alle ein T-Shirt des Vereins an. Auch mehrere Mädchen waren so gekleidet.
Foto: Medientreff - Sabine Hoffmann
Text: Boris Canje
Seniorenverein Elster-Zahna
Päckchen für Hilfebedürftige
01.11.2016
Wer dieser Tage Margitta Müller, die Vorsitzende des Seniorenclubs Elster-Zahna, besuchte, der sah sich schon in die Weihnachtszeit versetzt. Zahlreiche Pakete lagen auf einem Tisch. Aber es waren nicht Geschenke an die engagierte Frau, sondern der Beitrag der Elsteraner Senioren für die Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“. Die Idee dazu kam aus Zahna. Die dortigen Senioren packen schon seit längerem Pakete für bedürftige Kinder. Da lag es auf der Hand, die Elsteraner zu fragen, ob sie sich auch beteiligen würden. Nach etwas Überzeugungsarbeit gab es ein beachtliches Resultat. Zahlreiche Spenden wurden bei Margitta Müller abgegeben. Der Tisch im Wohnzimmer reichte kaum aus. Die Elsteranerin beklebte nun 13 Schuhkartons mit weihnachtlichen Motiven und verteilte die Spenden auf sie. Nun kommt alles nach Zahna. Dort wird es abgeholt.
Text und Foto: Boris Canje