November 2019
Karneval in Elster
Fünfkampf um die Krone des ECV
30.11.2019
Sandra und Peter Richter haben in Halle ihren großen Auftritt.
Das Prinzenpaar des Elsteraner Karneval Vereins nimm dafür sogar Tanz-Unterricht.
Sandra und Peter Richter müssen den Dienstplan in ihrer Firma wahrscheinlich zum zweiten Mal umstricken. Das Prinzenpaar des Elsteraner Carneval Vereins (ECV) klettert am Sonnabend mit vier Mitbewerbern in den Ring und kämpft in der Hallenser Bergschenke um die Titel „Landesprinzenpaar der Session 2019/20“. „Unsere Mitarbeiter stehen voll hinter uns“, betont der 45-Jährige, der zusammen mit seiner Frau einen Pflegedienst in Bülzig betreibt.
Der Prinz, der in der närrischen Zeit Peter III. heißt, erzählt, dass die Anmeldung praktisch im Eilverfahren passiert ist. Dirk Vater, Präsident des Karneval-Landesverbandes, hat das Paar bei der Großveranstaltung des ECV auf der Bühne im „Schiffchen“ angesprochen, ob nicht Interesse an einer Bewerbung besteht. „Das war kurz vor Toresschluss. Wir mussten uns am 23. November bis 24 Uhr entscheiden“, blickt Richter auf die Phase zwischen Helau und Jawort zurück.
Drei Kategorien
Seitdem steht das Paar unter Strom. Der 45-Jährige betont, dass Stress für richtige Karnevalisten kein Problem ist. „Wir feilen jeden Tag an unserer Rede“, verrät Peter III., der mit seiner Frau, Sandra I., in Vorbereitung auf das Kräftemessen extra Tanzunterricht nimmt. Denn: Ein Walzer muss perfekt sitzen und die Juroren - 71 Präsidenten haben je eine Stimme - überzeugen.
Die dritte Kategorie (neben Rede und Tanz), bei der Punkte vergeben werden, heißt Präsentation. Die in Köln georderten Kostüme haben laut Richter selbst den Landespräsidenten in Erstaunen versetzt. „Wir fahren gut vorbereitet nach Halle, sind sehr fokussiert und werden den ECV sowie den Landkreis Wittenberg würdig vertreten“, sagt er und ergänzt, dass die Welt in Bülzig nicht untergeht, wenn die Juroren am Abend ein anderes Duo zum Landesprinzenpaar krönen.
Mit in die Saalestadt reist auch ein kleiner Fanblock des ECV mit Präsident Karsten Röder und Stellvertreterin Silke Wolter an der Spitze. „Wir drücken unserem Prinzenpaar ganz fest die Daumen“, meint Röder, der es toll findet, dass sich Sandra und Peter Richter so kurzfristig entschlossen haben, um die Krone im Land zu kämpfen. Dies zeigt, welch Karnevalisten-Blut in beiden steckt. „Ein Landesprinzenpaar hat der ECV noch nie gestellt“, so der Präsident.
Starke Kartennachfrage
Am Sonntag ist Röder auf dem Prettiner Weihnachtsmarkt bei Das-Team zu Gast, das am 22. Februar Mitausrichter der ersten Großen Karnevalsveranstaltung im örtlichen Gemeinschaftshaus ist. „Eigentlich müssen wir am Glühweinstand keine Werbung mehr für die närrischen Abend machen. Von den 180 Eintrittskarten sind schon mehr als die Hälfte verkauft“, sagt Sandra Wagner vom Das-Team, das jedes Jahr für die Ausrichtung der Frauentagsfeier zuständig ist.
Das Motto lautet: „Schließt der Bauer Hof und Stall, geht er heut’ zum Karneval“. „Die Protestaktion der Bauern in Berlin bietet genug Stoff für Ideen“, freut sich Röder, der nun endgültig sicher ist, dass der Bauer in Prettin nicht zu kurz kommt. Eine Woche zuvor wird das Programm im „Schiffchen“ von Elster präsentiert. Los geht es stets 19.30 Uhr.
Karten für die Veranstaltung in Prettin sind bei „Mode und Mehr“ in der Lindenstraße 19 dienstags bis freitags von 9.30 bis 17.30 Uhr erhältlich.
71 Vereine sind stimmberechtigt
Ebenfalls um die Krone „Landesprinzenpaar der Session 2019/20“ kämpfen Janett und Andreas Koch (Tilledaer Karnevals Club), Miriam Tenenberg/Axel Lehmann (Halle Saalkreis Karneval Vereine), Sandra und Andreas Kalusche (Felgeleber Carnevalclub) sowie Bianca und Sven Fischer (HKG „Die Saalenarren“).
Ab 18.11 Uhr findet die Wahl im Rahmen der Hauptversammlung der Karnevalspräsidenten in der Bergschenke Halle (Kröllwitzer Straße 45) statt. Im Karneval-Landesverband sind 190 Vereine mit etwa 17 600 Aktiven organisiert. 71 Vereine haben sich zum Treffen angemeldet und sind bei der Wahl stimmberechtigt.
Text: Thomas Tominski
Fotos: Medientreff - Sabine Hoffmann
Revision in Elster
Schlussspurt beim Schiffsanleger
30.11.2019
Am Schiffsanleger in Elster herrscht Schlussspurt.
Die Pontons sollen demnächst wieder in die Elbe kommen.
Wahrscheinlich Anfang Dezember wird der Elsteraner Schiffsanleger wieder an Ort und Stelle kommen. Dann soll die aller fünf Jahre anstehende Landrevision der einzelnen Pontons abgeschlossen sein. In den vergangenen Tagen war intensiv an den einzelnen Elementen gearbeitet worden. Eine Leipziger Fachfirma kümmerte sich darum in einer von der Stadt hierfür angemieteten Halle.
Die Teile waren neben anderem abzustrahlen, mit Korrosionsschutz zu versehen und neu zu beschichten. Die Elemente des Schiffsanlegers, an dem Sportboote und auch Flusskreuzfahrer festgemacht werden können, waren bereits im März mittels Spezialkran aus dem Wasser geholt worden. Doch das anspruchsvolle Vorhaben, sie nach einigen Wochen wieder in das Wasser der Elbe zu bringen, ließ sich nicht verwirklichen.
Mehrere Faktoren führten dazu. Ein Hauptpunkt war, dass der Haushaltsplan der Stadt Zahna-Elster für dieses Jahr erst sehr spät bestätigt wurde. Zudem gab es zwischenzeitlich Diskussionen, ob sich die Stadt überhaupt den Schiffsanleger weiterhin leisten kann. Außerdem musste das Vorhaben mit den beteiligten Firmen zeitlich abgestimmt werden.
Allerdings war aufgrund des Niedrigwassers in der Elbe keine Eile geboten, da der Schiffsverkehr weitgehend ruhte. Als Kosten für die Landrevision sind diesmal 80 000 Euro eingeplant. Ortsbürgermeister Wolfgang Fröbe (Freie Wähler) ist zuversichtlich. „Wir werden wohl darunter bleiben.“
Text und Foto: Frank Grommisch
Rathaus Zahna
Monika Hönicke, die Chefin der Zahlen geht
30.11.2019
Kämmerin Monika Hönicke hat den letzten Aktenstapel abgearbeitet und ihren Schreibtisch geräumt.
Nachfolgerin Simone Kase kennt sich mit Zahlen aus.
Monika Hönicke klopft mit dem Zeigefinger auf einen Aktenstapel. „Den rechten Haufen muss ich noch abarbeiten“, sagt die Kämmerin der Stadt Zahna-Elster, die am Freitag ihren Schreibtisch im Rathaus geräumt hat und bis zum Renteneintritt nun knapp eineinhalb Jahre Ruhephase genießt. Die Chefin der Zahlen geht mit schwarzen Ziffern unter dem Etat. „Es ist ein leichter Überschuss“, sagt sie fachgerecht, diese Tatsache gilt bei „Finanzern“ als Erfolgsmeldung. Monika Hönicke verlässt das Büro mit einem lachenden und weinenden Auge.
Sie wird ihr Team vermissen, die tägliche Fahrt von Dietrichsdorf nach Zahna. „Es ist in der Region viel entstanden“, sagt die 62-jährige und freut sich, dass sie ihren Teil dazu beigetragen hat.
Ausbildung zur Maschinistin
Die Kämmerin erzählt, dass Zahlen schon immer „ihre Welt“ gewesen sind. Im zweiten Anlauf sei sie endlich in ihrem Traumjob gelandet. Die anvisierte Lehrstelle habe damals eine Mitbewerberin bekommen. Hönicke schließt eine Ausbildung als Maschinist für Transport- und Hebezeuge ab und geht im Stickstoffwerk Piesteritz in Schichten arbeiten. „Ich konnte bis zum Kran alles fahren“, sagt sie mit hörbarem Stolz in der Stimme. Nach der Geburt des ersten Kindes trifft die damals junge Mutter eine wichtige Entscheidung. Sie fängt in der Gemeindeverwaltung ihres Heimatortes Dietrichsdorf an, beginnt eine Ausbildung zur Finanzkauffrau und blickt auf der Zielgeraden ihres Berufslebens auf 35 Jahre im öffentlichen Dienst zurück. „1984 bin ich zu meiner ersten Abendsitzung gefahren.“
Über die Stationen Mühlanger, Zörnigall und Elster landet die Kämmerin 2008 im Rathaus von Zahna. Das Erstellen von Haushaltsplänen sei wie eine Achterbahnfahrt. Rote und schwarze Zahlen unter dem Strich haben sich beharrlich abgewechselt. „Das hängt immer mit den Schlüsselzuweisungen zusammen. Wenn eine Million fehlt...“ Hönicke gibt zu, dass sie manchmal von Zahlen träumt. Doch trotz aller Hochs und Tiefs hat sie nie den Optimismus verloren.
Die scheidende Kämmerin kennt alle Klischees zum Thema Büroarbeit. Quatschen und Kaffee trinken sei das gängigste. Nach dem Mittag habe es in ihrer Abteilung Kaffee gegeben. Doch den hat jeder Mitarbeiter an seinem Arbeitsplatz getrunken. Wenn Hönicke „von meinen Finanzern“ spricht, meint sie die größte Abteilung im Haus. Ihre Truppe hat sie wie bereits erwähnt ins Herz geschlossen. Beim Thema Selbsteinschätzung legt sie eine Pause ein.
Sie hat nie mit der Faust auf den Tisch hauen müssen. Alle im Team haben an einem Strang gezogen. Etwas ist der 62-Jährigen beim Rückblick auf ihr Berufsleben ganz wichtig. „Meine Schwiegereltern haben mir immer den Rücken frei gehalten. Wenn ich abends zu Sitzungen gefahren bin, brauchte ich mir nie Sorgen um die Betreuung unserer Kinder machen. Denn mein Mann hat ebenfalls im Schichtdienst gearbeitet.“ Monika Hönicke freut sich auf die Ruhephase bis zur Rente.
Jetzt hat sie mehr Zeit für Familie und Enkelkinder, die ersten Projekte mit ihrem Mann sind bereits geplant. Mit Reisen nach Kanada (inklusive Niagarafälle), Norwegen und Italien hat sich das Ehepaar die Welt schon ein Stück angeschaut, Moskau und Sankt Petersburg stehen noch auf dem Wunschzettel. „Wir haben andererseits in Dietrichsdorf ein schönes Zuhause“, sagt sie. Soll heißen: Die beiden Städtereisen müssen nicht sofort über die Bühne gehen. Hönicke dreht sich auf ihrem Stuhl und schaut auf die vielen Ordner im Büro. „Ich glaube, früher hatte ich einen größeren Kopf. Heute weiß ich nicht mehr, was alles drin ist“, bemerkt sie scherzhaft.
Große Lücke hinterlassen
Durch die Zusammenlegung von Hauptamt und Finanzen übernimmt Simone Kase den Posten von Hönicke. „Nach 35 Jahren im Amt hinterlässt sie selbstverständlich eine große Lücke“, meint die Hauptamtsleiterin, die zudem stellvertretende Bürgermeisterin ist. Für Simone Kase ist es kein Sprung ins kalte Wasser. „Ich habe bis 2011 im Bereich Finanzen gearbeitet.“ Ihre Vorgängerin sei „immer in Ordnung“ gewesen. Schwarze Zahlen sind ein tolles Abschiedsgeschenk.
Text und Foto: Thomas Tominski
Finanzen in Zahna-Elster
Schwarze Zahl unterm Strich
27.11.2019
Die Konsolidierung stand unter anderem auf der Tagesordnung des Stadtrates Zahna-Elster.
Warum der Bürgermeister die Sitzung unterbrochen hat.
Das Haushaltskonsolidierungskonzept für das kommende Jahr ist beschlossen. Bei der Sitzung am Montagabend, diesmal fand sie im Vereinsraum in Elster statt, haben sich alle anwesenden Stadträte einstimmig für die Bewilligung des Konzeptes entschieden. Vorangegangen waren Sitzungen der Ausschüsse, in welchen unter anderem schon im Vorfeld über die Anhebung der Steuersätze debattiert wurde.
Bürgermeister Peter Müller (Freie Wähler) warb vor der entscheidenden Abstimmung der Stadträte nochmals darum, die „moderate Erhöhung zu beschließen“. Dieser Bitte kamen die Stadträte dann auch nach.
Maßnahmen beschlossen
Im nächsten Jahr wird die Grundsteuer A (land- und forstwirtschaftliche Flächen) auf 285 Prozent steigen. Die Grundsteuer B (bebaute und unbebaute Grundstücke) wird um zehn Prozent auf 360 erhöht. Die Gewerbesteuer wird im kommenden Jahr ebenfalls zehn Prozent teurer werden und dann 330 Prozent betragen. Damit sei die Stadt Zahna-Elster im kreisweiten Vergleich noch immer die günstigste Stadt.
Die beschlossene Hebesatzanhebung ist eine Maßnahme des Konsolidierungskonzeptes, informiert Monika Hönicke, die Kämmerin der Stadt Jessen. Wie sie weiter mitteilt, ist im Konzept auch festgeschrieben, dass es bald eine Überprüfung der Hundebestände im Stadtgebiet gibt. Dabei soll überprüft werden, ob die Tiere ordnungsgemäß angemeldet, gechipt und versichert sind.
Eventuell bisher fehlende Einnahmen durch nicht korrekt angemeldete Hunde werden dem Haushalt und somit letztendlich auch wieder den Bürgern zu Gute kommen, betont Hönicke. Von 2015 an bis 2018 konnten mit vorangegangenen Haushaltskonsolidierungsmaßnahmen Mehreinnahmen von über einer Million Euro im Haushalt erwirtschaftet werden.
Ebenfalls auf der Tagesordnung stand die Genehmigung des Haushaltsplanes für das Jahr 2020. Wie schon berichtet, ist es das erste Mal, dass die Stadt den Haushalt für das nächste Jahr am Ende des laufenden Jahres präsentiert. Darin aufgeführt sind auch Investitionen in Höhe von rund 2,5 Millionen Euro. Eingeplant ist beispielsweise eine Fahrzeuggarage für die Ortswehr in Rahnsdorf mit fast 118000 Euro (rund 60000 Euro Fördermittel, der Rest Eigenmittel der Stadt), und der Neubau der Kita in Zörnigall (Insgesamt 800000 Euro).
Die Schlüsselzuweisungen für die Kommune haben sich erhöht und betragen mehr als eine Million Euro. Dies wurde am Montagabend vom den Kreistag offiziell beschlossen, informiert Peter Müller seine Stadträte. Weiter im Haushalt aufgeführt sind die Kosten für die Betreuung in Kindertagesstätten in Höhe von mehr als 1,3 Millionen Euro.
Ändern wird sich im neuen Jahr die Zuweisung der Finanzmittel für Feuerwehren, heißt es von der Kämmerin. Im Jahr 2020 gibt es eine Investitionspauschale in Höhe von 55000 Euro. Dieses Geld können die Feuerwehren flexibel für „dringende Anschaffungen“ nutzen. Zuvor war festgeschrieben, wie viel Geld jeder Wehr zusteht, erklärt Hönicke. Der Pauschalbetrag ist niedriger, als die bisher zur Verfügung stehende Summe. Grund für die Deckelung seien die zusätzlich geplanten Investitionen für die Feuerwehren. Über die Vergabe der Mittel soll der Stadtwehrleiter entscheiden.
„Es war ein Kraftakt, aber man sieht es geht“, sagt der Rathauschef über die Aufstellung des Haushaltes für das nächste Jahr und hofft, dass dies künftig fortgeführt wird. Elke Hiob (Freie Wähler) schließt sich seinem Dank an die Kämmerei und Fachämter an und sagt, dass es positiv sei, dass die Stadträte „verantwortungsbewusst für die Zukunft geplant“ hätten. Sie stimme „ohne Bauchschmerzen“ für den Haushalt. Am Jahresende soll es laut Plan einen leichten Überschuss von 2600 Euro geben.
Nicht auf der Tagesordnung
Nachdem Monika Hönicke den letzten Tagesordnungspunkt der Finanzverwaltung vorgetragen hatte, unterbrach Peter Müller die Sitzung um sich bei der langjährigen Kämmerin der Stadt zu bedanken. Die Sitzung am Montag, war ihre letzte in Funktion. Nach 35 Jahren verabschiedet sie sich von der Verwaltungsarbeit. Und weil sie einen ausgeglichenen Haushalt präsentierte, scherzte Müller, habe sie die Bedingung zum Gehen auch erfüllt.
Text: Aline Gorldt
Foto: Symbolfoto/CCO
Karneval in Elster
Premiere im neuen Saal
25.11.2019
Der Elsteraner Narrenverein präsentiert seine erste Großveranstaltung am anderen Ort.
Was er seinen Besuchern im bunten Programm bietet.
Prächtige Stimmung von der ersten Minute an, ein voller Saal. Kurzum, der Umzug des Elsteraner Carneval Vereins (ECV) mit seiner Großveranstaltung in den Saal des „Schiffchens“ hat sich gelohnt. 130 Plätze gab es und genau so viele Karten wurden verkauft. Und den Gästen bot der Elsteraner Narrenverein ein kurzweiliges Programm. Aber es galt, sich auch an die Gegebenheiten zu gewöhnen. So wurde der Einmarsch des Elferrates und der Aktiven zu Beginn der Veranstaltung gegenüber anderen Jahren wesentlich gekürzt und auch die Tänzerinnen und Tänzer mussten mit der kleineren Fläche im Saal auskommen. Das meisterten jedoch allen ausgesprochen gut.
Die „Saalpolizei“ profitierte allerdings davon. Denn da sie neben der Einlasskontrolle auch die „Reinigungskräfte“ stellt, hatte sie bei der neuen Tanzfläche eben etwas weniger zu tun, wenn sie sie zwischendurch immer wieder von Konfetti befreite, damit sie für die Aktiven nicht zu glatt wurde. Schnell war alles zwar nicht unter den Teppich, wohl aber unter die Tische gefegt.
Nachdem das neue Prinzenpaar Peter III. und Sandra I. ihre „Amtsinsignien“ von ihren Vorgängern Kai I. und Nicole I. übernommen hatten, konnte das Programm beginnen. Es wurde auch Zeit, denn traditionell starten die Jüngsten, die Blau-Weißen Funken. Sie bekamen während der Wartezeit kaum ihre Nervosität unter Kontrolle. Aber sie machten ihre Sache sehr gut und kamen um eine Zugabe nicht herum. Übrigens, die jüngste Tänzerin ist erst drei Jahre alt, wie Moderator und ECV-Präsident Karsten Röder zu berichten wusste.
Auch von der Prinzengarde wollten die Elsteraner Närrinnen und Narren nach deren Marsch ein Dacapo. Allerdings ließen sich die Tänzerinnen nicht erweichen, vor allem, weil sie noch einen weiteren Auftritt vor sich hatten. Zum Schluss bewiesen sie nämlich, dass Tanzen jung macht und jung hält. Als ein Teil von ihnen jugendlich frisch auf die Tanzfläche kamen, die anderen vom „Alter“ gezeichnet mit Rollator oder Stöcken, Kittelschürzen und Kopftüchern. Während des Tanzes entledigten sich die Älteren der Schürzen und Tücher. Und so brachten beide Gruppen die Nummer gemeinsam zu Ende. Diesmal wurde die frenetisch geforderte Zugabe gewährt.
Büttenrednerin Andrea Mende erklärte anschließend den Anwesenden, dass sie essen könne, was sie wolle, sie nehme nie ab. Dabei habe sie doch schon die verschiedensten Diäten erfolglos versucht. Statt eines Tusches wurde ihre Rede immer wieder von den Hofsängern mit „Sie hat sich tausendmal gewogen und sie war tausendmal entsetzt“ unterbrochen.
Auch die Hoch-, Weit-, Seitenspringer (HWS) des ECV hatten sich wieder etwas einfallen lassen, diesmal eine bäuerliche Hochzeit mit einem Priester, mit Angela Merkel als Ehrengast und anderen mehr. Zum Abschluss wurde von den HWS-Springern nach Musik der „Annemarie-Polka“ ein Fruchtbarkeitstanz als Bändertanz dargeboten.
Mitten im Programm gab es noch einen bewegenden Moment. Der Präsident des Karneval-Landesverbandes Sachsen-Anhalt, Dirk Vater, wurde nach vorn auf die Bühne gebeten. Er erklärte, dass er eigentlich schon immer nach Elster kommen wollte. Diesmal hat es geklappt und zwar aus einem besonderen Grund. Für seine 19-jährige Amtszeit als Präsident des ECV zeichnete er Jürgen Kranepuhl mit dem Ehrenorden des Landesverbandes aus. Als Dank von seinen Mitstreitern erhielt der Ex-Präsident einen großen Baum, an dem alle ihre Wünsche, für Jürgen Kranepuhl auf Zettel geschrieben, angehängt hatten. Sichtlich gerührt erklärte der Geehrte, dass er weiterhin im Verein aktiv sein wolle. Auch wolle er seinem Nachfolger Karsten Röder sicherlich den einen oder anderen Hinweis geben, sich aber ansonsten heraushalten.
Nach zweieinhalb Stunden Programm eröffnete das Prinzenpaar mit einem Walzer den Tanz und verkündete vor dem Ausmarsch der Aktiven noch schnell die Kuss-Freiheit.
Text: Boris Canje
Fotos: Medientreff - Sabine Hoffmann
Volkstrauertag in Elster
Sinnlosigkeit von Krieg und Gewalt
18.11.2019
Am Denkmal für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft in Elster gedachten anlässlich des Volkstrauertages wieder Vertreter der Verwaltung und der Vereine der Opfer von Völkermord, Vertreibung und Verfolgung sowie des Widerstandes gegen Diktaturen in allen Nationen dieser Erde.
Peter Müller (Freie Wähler), Bürgermeister der Stadt Zahna-Elster, erinnerte an die Opfer von Kriegen und Gewaltherrschaften. Er verwies darauf, dass vor 100 Jahren der Volksbund der Deutschen Kriegsgräberfürsorge einen Gedenktag für die gefallenen Soldaten des Ersten Weltkrieges initiierte.
Und das in der Hoffnung, dass das Gedenken an die neun Millionen Menschen, die in den vier Kriegsjahren ihr Leben verloren, immer daran erinnern werde, wie wichtig Frieden sei. „Diese Hoffnung hielt nicht lange“, so das Stadtoberhaupt weiter. „Zwanzig Jahre später, also genau vor 80 Jahren entfachte das faschistische Regime von deutschem Boden aus wieder einen furchtbaren Krieg, der zum opferreichsten aller Zeiten werden sollte.“
Mit der friedlichen Revolution vor 30 Jahren sei dagegen bewiesen worden, dass man auch ohne Waffengewalt große Dinge von weltgeschichtlicher Bedeutung erreichen könne. Müller spannte so den Bogen bis in die heutige Zeit. „Es gibt in Deutschland wieder unschuldige Opfer zu beklagen.“ Als Beispiele nannte er den versuchten Anschlag auf die Synagoge in Halle und den Terrorakt auf dem Berliner Weihnachtsmarkt.
„Deshalb dürfen wir niemals aufhören, uns die Sinnlosigkeit von Krieg und Gewalt vor Augen zu führen“, lautete seine Schlussfolgerung. Darum habe der Volkstrauertag seine uneingeschränkte Berechtigung.
Im Vorfeld der Rede des Bürgermeisters wurden an dem Denkmal auf dem neben der evangelischen Kirche gelegenen alten Friedhof wieder Blumengestecke niedergelegt. Dann suchten die meisten Anwesenden wegen des Nieselregens Schutz unter Schirmen. Ausnahmen bildeten neben Peter Müller die beiden Sekundarschüler, die Gedichte vortrugen, in denen es um die Vermeidung von Kriegen ging. Auch Thomas Brünnich, der wieder auf seiner Trompete für eine festliche, besinnliche Atmosphäre sorgte, stand im Regen.
Text: Boros Canje
Fotos: Medientreff - Sabine Hoffmann
Schlüsselübergabe vorm Rathaus in Elster
Karneval in Elster
Das Jawort passiert im Expresstempo
11.11.2019
Sandra und Peter Richter aus Bülzig sind das neue Prinzenpaar des ECV.
Warum das Duo nach Köln gefahren ist.
Für das Jawort haben Sandra und Peter Richter aus Bülzig nur ein paar Minuten gebraucht. WhatsApp-Nachricht vom Elsteraner Carneval Verein erhalten, Mann angerufen, okay abgeholt, fasst die 38-Jährige die Geschehnisse am 17. September im Schnelldurchgang zusammen. Das Ehe- und seit Sonntag offizielle Prinzenpaar des ECV geht sofort in die Vollen.
„Die Kostüme haben wir aus Köln. Da ist die Hochburg des Karnevals“, sagt die Chefin eines Pflegedienstes, die zusammen mit ihrem Mann den Verein bis Aschermittwoch als Sandra I. und Peter III. präsentiert. „Wir haben für unser Auto extra ein Magnetschild mit der Aufschrift Prinzenpaar des Elsteraner Carneval Verein anfertigen lassen“, erzählen sie und verraten, dass sie stolz wie Bolle über die Anfrage des Vereins gewesen sind. Spaß und Freude an der Aufgabe stehen für sie an erster Stelle. „Man muss im Herzen schon ein echter Karnevalist sein“, fügen sie hinzu.
Bei den Hofdamen Anne Kleber und Monique Just ist der ECV ebenfalls offene Türen eingerannt. „Wir sind beste Freundinnen und seit einer gefühlten Ewigkeit im Verein“, sagen sie und erzählen, dass sie schon mehrere Stationen durchlaufen sind. „Nach der Anfrage habe ich sofort zugestimmt“, so Anne Kleber, die als Erzieherin in der örtlichen Kita arbeitet. Die beiden jungen Frauen sind überzeugt, dass sie als Hofdamen eine tolle närrische Zeit haben werden.
Monique Just, die als Industriekauffrau im Stickstoffwerk Piesteritz tätig ist, verrät, dass es mit einigen Schwierigkeiten verbunden gewesen ist, die Sache geheim zu halten. Denn vor dem Start in die fünfte Jahreszeit brodelt es in der Gerüchteküche, wer das neue Prinzenpaar beziehungsweise die Hofdamen beim ECV werden. „Ich denke“, ergänzt Sandra I., „unsere Mitarbeiter haben etwas geahnt. Wir mussten die ganzen Dienstpläne umstricken.“ Denn Regentschaft heißt in der Karnevalszeit vor allem: Auftritte am Fließband plus Präsentation des Vereins bei auswärtigen Veranstaltungen.
Im Standesamt des Rathauses - hier machen sich die Protagonisten für ihren Auftritt schick - steigt eine Stunde vor Proklamation und Schlüsselübergabe durch Bürgermeister Peter Müller (Freie Wähler) langsam die Spannung.
Die Hofdamen verpassen Frisur sowie Make up den letzten Schliff und schlüpfen in ihre Kleider. „Die können wir später noch bei anderen Feiern anziehen“, meinen Kleber und Just, die von Elferratsmitglied Silke Wolter noch ein paar Benimm-Regeln mit auf den Weg bekommen. Bei der abschließenden „Klopfer-Runde“ wünscht das Prinzenpaar den beiden Hofdamen eine schöne und unvergessliche Karnevalszeit.
Die Stimmung vor dem Rathaus steigt langsam an. 200 Zuschauer erwarten die Ankunft des ECV und sind gespannt, wer den Verein bis Aschermittwoch regiert. Als Präsident Karsten Röder das Mikrofon in die Hand nimmt und die 49. Session für eröffnet erklärt, schallt Jubel über den Platz. Bürgermeister Peter Müller übergibt den Rathausschlüssel und den Narren das Kommando, Ortsbürgermeister Wolfgang Fröbe überreicht Blumen. Beide wünschen dem Verein viele Zuschauer und lassen sich anschließend von der Karnevalsstimmung gefangen nehmen.
Text: Thomas Tominski
Fotos: Medientreff - Sabine Hoffmann
Emsiges Werkeln mit Holz
Jugendclub „Zuflucht“ Elster
Was ehemaliger Lehrer den Elsteraner Kindern mitbringt.
08.11.2019
Wie im Flug verging die Bastelstunde mit Hartmut Karschunke am Mittwoch im Jugendclub „Zuflucht“ Elster. Das berichtet Clubbetreuerin Sabine Hoffmann der MZ. Der ehemalige Werkenlehrer hat ein ganzes Arsenal an Baumscheiben sowie Sternen, Kerzen, Tannenbäumen und Tieren aus verschiedenen Hölzern und Naturmaterial mitgebracht, aus dem die Kinder von der ersten bis zur achten Klasse Weihnachtsdekoration anfertigen konnten.
„Es ist ein Geschenk von mir an euch“, sagte er zu den Clubmitgliedern. Beim Zusammenfügen der Teile halfen als Eltern Andrea Abt, Susann Helmebracht und Steffi Nabierei. Bevor die Holzteile zusammengeklebt werden konnten, mussten sie erst geschliffen werden. Laut Sabine Hoffmann war Hartmut Karschunke beeindruckt, wie konzentriert die Kinder gearbeitet haben - und das eine ganze Stunde lang. Jedes Kind durfte sich sein selbst geschaffenes Werk mit nach Hause nehmen und zudem entstand für den Jugendclub eine wunderschöne Dekoration. „Ich bekomme im Nachgang auf Facebook so viele begeisterte Reaktionen von den Eltern“, berichtet die Clubbetreuerin. Es ist geplant, die „Holzwerkstatt“ am kommenden Mittwoch ab 15 Uhr fortzusetzen.
Wie Sabine Hoffmann außerdem informierte, hat der Jugendclub „Zuflucht“ mit seinem Weihnachtsprojekt „Traumzauberbaum“ in der Internet-Abstimmung zum Deutschen Engagementpreis den Platz 93 erreicht. Für den Wettbewerb waren über 600 Projekte eingereicht worden.
Wie bereits im Vorjahr proben die Jungen und Mädchen schon seit dem Sommer an dem Musical. „Es wird aber auch etwas Neues geben“, verrät Sabine Hoffmann. Die Mädchen und Jungen verschiedener Altersklassen bereiten eine Lesung der Weihnachtsgeschichte vor. Aufführungen sind geplant zu den Weihnachtsfeiern der Senioren Gallin/Elster, Listerfehrda sowie bei der Sponsorenweihnachtsfeier im Jugendclub.
Text: Ute Otto
Fotos: Medientreff - Sabine Hoffmann
Investition Schnelles Internet in Sicht
Breitbandausbau in der Stadt Zahna-Elster
05.11.2019
Es geht voran in Sachen Breitbandausbau in der Stadt Zahna-Elster. Die Fertigstellung erster Teilgebiete rückt in greifbare Nähe: Nach heutigem Baustand, informiert Sabrina-Maria Geißler, die Leiterin der Konzernentwicklung der Stadtwerke Wittenberg, sollen ab 1. Februar einige Anwohner der Stadt Zahna-Elster versorgt werden können.
Breitbandausbau in Deutschland
Glasfaserkabel bestehen je nach Anwendung aus Mineralglas (meist Kieselglas beziehungsweise Quarzglas) oder organischem Glas (Kunststoff) und werden zur Übertragung hoher Datenmengen genutzt, da diese auch auf große Entfernungen kaum Leistungsverluste aufweisen. Die Datenübertragung erfolgt optisch in Form von Licht.
Die Leerrohre dienen dazu, das zukünftige Verlegen von Kabeln zu vereinfachen. Wo bereits Leerrohre vorhanden sind, müssen keine weiteren Tiefbauarbeiten erfolgen, um etwa weitere Glasfaserkabel zu verlegen.
Bis Ende 2025 soll ganz Deutschland über sogenannte Gigabit-Netze versorgt sein, lautet das Ziel der Bundesregierung. Weiterhin sollen noch in der laufenden Legislaturperiode alle Gewerbegebiete, Schulen und Krankenhäuser an das Gigabit-Netz angeschlossen werden. Mehr als zwei Millionen Haushalte waren, Stand 2018, in Deutschland ohne Breitbandanschluss. Dazu kommen mehr als 180000 Unternehmen sowie etwa 16000 Institutionen.
Die ersten Ortsteile, die vom Breitbandausbau von Wittenberg-Net, es ist ein Unternehmen der Stadtwerke, profitieren, seien die unterversorgten Gebiete von Mühlanger inklusive Gallin, Dietrichsdorf, Zörnigall (Dorf und Siedlung) sowie Külso, erklärt Geißler.
Damit diese Vorhersage eingehalten werden kann, arbeiten mehrere Firmen in insgesamt fünf Bauabschnitten auf Hochtouren. Während im Bereich Zahna (Kernstadt) und in Iserbegka/Ortseingang Elster beispielsweise die Firma Heinz Bente GmbH verantwortlich ist, arbeitet in Mühlanger die Firma Power Tiefbau.
Warnband als Signal
Vorarbeiter Toni Szudek und Maschinist Manfred Jebram sind in Mühlanger zu Gange. Am Ortsausgang Mühlanger, aus Wittenberg kommend, befüllen sie die Gräben und bereiten damit die anstehenden Pflasterarbeiten vor. Ihr Arbeitgeber, die Firma Rentsch und Balke, unterstützt die Firma Power Tiefbau GmbH, die für den ersten Bauabschnitt zuständig ist. Der Bereich in Mühlanger ist einer von insgesamt zwölf Bauabschnitten, in die das Gesamtprojekt unterteilt ist.
„Wir verlegen dort Leerrohre“, erklärt Frank Thiele, der Projektleiter der Firma Power Tiefbau GmbH. In einem orangenen Mehrfachrohr, welches in den Boden versenkt wurde, befinden sich die Einzelrohre. Je nachdem, wie viel Hausanschlüsse für den jeweiligen Abschnitt vorgesehen sind, werden 24, zwölf oder sechs solcher Pipelines eingezogen. In diese Röhrchen werden dann die Glasfasern eingeblasen, erläutert Thiele.
Mit einem Warnband mit der Aufschrift „Wittenberg-Net“, welches 30 Zentimeter über den Rohren im Boden verlegt wird, kennzeichnen die Bauarbeiter den Verlauf für andere Baufirmen. Im Anschluss werden die Schächte gefüllt, verdichtet und wieder zugepflastert.
Mehrere Millionen investiert
Das Hauptkabel wird dann an der Kreuzung Gallin/Dietrichsdorf mit einer so genannten Muffe nach Elster und Zahna verzweigt. Der erste Bauabschnitt soll inklusive der Lichtwellenleiter-Montage am 15. Dezember abgeschlossen sein. „Wir sind im Zeitplan. Die Hauptverbindung soll bis zum 15. November fertig montiert sein“, sagt Thiele. Stückchenweise wurde in die Leerrohre schon Glasfaser eingeblasen.
Um die Arbeiten an den Trassen zu komplementieren, sei es notwendig, die Arbeiten hin und wieder zu unterbrechen, um an anderer Stelle weiterzuarbeiten, erklärt der Projektleiter weiter. Deshalb entstehe der Eindruck, es werde oft nicht weiter gebaut. Dies habe schlichtweg technologische Gründe, erläutert der Fachmann.
Im November vergangenen Jahres erfolgte der Spatenstich für das Hochgeschwindigkeits-Internet in Zahna-Elster. Insgesamt sieben Millionen Euro kostet das Investitionsvorhaben von Wittenberg-Net. Mit etwa vier Millionen Euro fördern Bund und Land die Arbeiten. Für die restlichen sieben Bauabschnitte befinden sich die Planungen derzeit in der Endphase.
2020 soll das Gesamtprojekt abgeschlossen sein, erklärt Sabrina-Maria Geißler. 50 Mbit/Sekunde sollen die Nutzer dann buchen können. „Wir müssen die Voraussetzungen schaffen, dass alle Hausanschlüsse dann diese Leistung bringen können“, so Geißler.
Text und Fotos: Aline Gorldt
Heimatstube Zörnigall
Sammelsurium und museale Schätze
02.11.2019
Hans-Peter Pertek ist fündig geworden in der Zörnigaller Heimatstube. Eine Öllampe mit kunstvoll gegossenem Fuß und geschliffenem Schirm, sie könnte aus der Jugendstilepoche Anfang des 20. Jahrhunderts stammen, nimmt er wieder mit nach Hause. Auch den hölzernen Propeller eines kleinen Flugzeuges, wie sie ab den 1930er Jahren unterwegs waren, wird er noch abholen.
Seine Familie hatte die Gegenstände als Leihgaben der Heimatstube überlassen, die 2003 im ehemaligen Schulhaus eingerichtet wurde. Diese wird jetzt aufgelöst, weil der Kindergarten dort sein Übergangsdomizil bekommen soll, wenn in der Fröbelstraße neu gebaut wird. Ohnehin ist das kleine Museum in jüngerer Zeit seltener besucht worden. Für Klassentreffen ehemaliger Zörnigaller Schüler hat Ortsbürgermeister Eckbert Krause hin und wieder aufgeschlossen.
Die Inventarliste umfasst mehrere Seiten. Rund 1000 Gegenstände, schätzt Gerlind Hiob, die Verantwortliche der Stadt Zahna-Elster, sind es insgesamt; mitgezählt sind da auch Bücher und Schallplatten. Es ist ein Sammelsurium von Alltagsgegenständen, aber auch musealen Schätzen aus mindestens einem Jahrhundert: Nähmaschinen, Ackergeräte, Kinderwagen, Wäscherollen, Küchenmaschinen, Fotoapparate, Tonbandgeräte, Möbel - bis hin zum Trabant 600. Letztgenannter steht im Flur, wenn er abgeholt wird, muss er genau so raus, wie er reingekommen ist: „Hochkant, drei Mann ziehen, drei Mann schieben“, erzählt Krause.
Etwas Zeit wird den Eigentümern noch eingeräumt, ihre Leihgaben abzuholen. Sie können dafür bei Gerlind Hiob unter Telefon 034924/703-13 Termine vereinbaren. „Mit dem, was übrig bleibt, wollen wir einen Flohmarkt zugunsten der Kindertagesstätte veranstalten“, so der Ortsbürgermeister.
Was sich nicht mehr veräußern lässt, geht bei der Aufräumaktion voraussichtlich Ende Januar in den Container.
Text und Foto: Ute Otto
Grundschule und Sekundarschule
Erste Einblicke in Elster
02.11.2019
Mädchen und Jungen aus der Grundschule Elster lernen die Sekundarschule kennen.
Was ihnen die Gastgeber im Laufe von mehreren Stunden bieten.
Dass eine entsprechende Elternversammlung in der Grundschule „Elbkinderland“ genutzt wird, um über die Sekundarschule Elster zu informieren, das hat schon Tradition. Ebenso eine Versammlung für die Eltern der künftigen Sekundarschüler zum Tag der offenen Tür. Nun wurden erstmals die Mädchen und Jungen der vierten Klasse eingeladen, die Schule näher kennen zu lernen, an die sie möglicherweise nach den Sommerferien wechseln werden.
Begrüßt wurden sie von Schulleiterin Heike Bräse, die zunächst mit ihnen einen Rundgang durch die Sekundarschule absolvierte. Aufgefallen ist den Mädchen und Jungen sowie die sie begleitenden Pädagogen die große Ruhe. „Hier wird gelernt“, so die Begründung.
Eine Schnupperstunde Musik
Wie aber verläuft der Unterricht? Das vermittelte ihnen Heike Bräse mit einer Musikstunde. Dieses Fach sei extra gewählt worden, so die Schulleiterin, weil sie gehört habe, dass es an der Grundschule schon längere Zeit keine Musiklehrerin gibt. Es wurde gemeinsam gesungen und getanzt. Im Mittelpunkt habe dabei die Rockmusik gestanden, so Heike Bräse. Und sie hatte den Eindruck, dass dies bei den jungen Gästen gut angekommen ist. Das kann man auch vom zweiten Teil sagen, der nach der Hofpause absolviert wurde.
Diesmal ging es um ein Fach, von dem die Jungen und Mädchen der Grundschule sicherlich keine rechten Vorstellungen hatten, um den Hauswirtschaftsunterricht. Sie erfuhren, dass die Sekundarschüler lernen, wie Essen zubereitet wird. Und alles, was in gemeinsamer Arbeit entsteht, wird auch gemeinsam verspeist. Nun war allen klar, warum vor der Küche eine lange, gedeckte Tafel stand.
Waffeln gebacken
Natürlich durften die Grundschüler sich auch einmal selbst versuchen. Leckere Waffeln wurden gebacken und dann mit Apfelmus verspeist. Dazu gab es Milchshakes mit Banane oder Erdbeeren. Doch bevor es an die Waffeleisen ging, mussten alle erst einmal eine Schürze umlegen. Der von Achtklässlern vorbereitete Teig wurde mittels Kelle ins Waffeleisen geschüttet, mit einem Löffel gleichmäßig verteilt und dann gebacken. Puderzucker und Mus drauf, fertig war die Leckerei. Als alle an der Tafel saßen, konnten sie es sich schmecken lassen.
Da werden die Mädchen und Jungen zu Hause sicher allerhand zu erzählen gehabt haben. Übrigens möchte die Sekundarschule Elster das gleiche Angebot auch den beiden anderen Grundschulen im Stadtgebiet, in Mühlanger und Zahna, unterbreiten, war von Heike Bräse noch zu erfahren.
Text und Foto: Boris Canje