März 2016
Jugendclub „Zuflucht“ Elster wird zur Backstube
24.03.2016
Kuchenbacken zählt zu den neuen Leidenschaften der Mädchen und Jungen im Jugendclub „Zuflucht“ in Elster.
Eine große Spendenlieferung von Kathi, einem Hersteller von Backmischungen, macht dies auch möglich. „Chefbäcker“ war Leon Hesse, der erst vor einigen Monaten ein Schulpraktikum in der Annaburger Bäckerei Käpernick absolviert hat. Jüngst gab es einen Apfelkuchen. Alle drängelten um den Tisch, wollten bei den Vorbereitungen helfen. Da wurden Äpfel geschnitten und entkernt. Andere rührten den Teig, vor allem jene natürlich, die davon einmal naschen wollten. Als dann alles im Ofen war, wurden der Tisch und die Utensilien gereinigt und anderen Interessen nachgegangen, ehe die gemeinsame Kaffeetafel aufgebaut und der leckere, selbst gebackene Kuchen verkostet wurde. „Das sollten wir öfter machen“, meinten einige der Jugendlichen. Und ihr Wunsch wird bestimmt erfüllt, sind doch noch jede Mengen Backmischungen für verschiedene Leckereien vorhanden.
Weitere Bilder gibt es in der Foto-Galerie.
Text: Boris Canje
Fotos: Medientreff - Sabine Hoffmann
Basteln in Elster
70 Osternester an Elsters Jugendklub
19.03.2016
Dass im Jugendklub „Zuflucht“ in Elster allerhand los ist, wenn zum Basteln eingeladen wird, das hat sich offensichtlich bis zum Osterhasen herumgesprochen. „Das musst du dir mal angucken“, wird er sich vermutlich gesagt haben und nahm auch gleich noch seinen Auszubildenden mit. Und da 70 Osternester nicht so einfach zu transportieren sind, hatten sie einen Bollerwagen und zwei Kiepen dabei.
Bevor Meister Lampe senior und junior sich im Klub sehen ließen, wurden die Nester auf dem Freigelände versteckt. Der Nachwuchs, darunter wieder gute Bekannte aus dem Kinderheim Schloss Wartenburg, war jedenfalls vollauf begeistern. Übrigens, es blieben nur sieben Nester übrig. Das bedeutet, 63 Kinder waren der Einladung zum Osterbasteln gefolgt.
Sabine Hoffmann hatten sich mit ihren Helfern Simone und Peter Graf, Christina Rahnsch und Christiane Richter wieder allerhand einfallen lassen. Da wurden in Holzscheiben mittels Lötkolben Ostermotive gebrannt. Es konnten Gipsfiguren bemalt, ebenso kleine Blumen aus Papier oder Filz sowie Osterhasen aus Holz hergestellt werden. Natürlich durften auch Osterkränze nicht fehlen und die beliebten Moos-Bilder auf Holzscheiben, Ostereier und anderes mehr fanden ebenfalls ihre Freunde. Wer wollte, der durfte auch aus Wolle und Plaste-Eiern lustige Küken herstellen. Wem das alles zu kompliziert war, der bemalte verschiedene Gipsfiguren. Bei der Vielzahl der Kinder blieb es natürlich nicht aus, dass auch einmal etwas gewartet werden musste. Doch Langeweile kam nicht auf. Da wurde zwischendurch kurzerhand draußen Fußball gespielt oder man nutzte die Angebote im Sportraum, von Airhockey über Tischkicker und Tischtennis bis zu Billard. Mittendrin die Mädchen und Jungen aus Wartenburg, über deren Besuch sich die Elsteraner Altersgenossen sehr gefreut haben.
Auch der leckere Kuchen, darunter mehrere gebackene Osterhasen, fand reißenden Absatz, ebenso wie die Getränke und einige Überraschungen, für die mehrere Sponsoren gesorgt hatten. Einige Eltern zeigten sich so begeistert, dass sie beim Aufräumen noch schnell zupackten, was die Helfer sehr freute. Übrigens waren alle Fenster mit Frühblühern geschmückt worden, welche die Gärtnerei Böttcher zur Verfügung gestellt hatte.
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Text: Boris Canje
Fotos: Medientreff - Sabine Hoffmann
Kinderkleider- und Spielzeugbörse
Großer Zuspruch im Elsterlandsaal
19.03.2016
Die 20. Kinderkleider- und Spielzeugbörse im „Elsterlandsaal“ war wieder ein voller Erfolg. Viele junge Muttis, Vatis, kamen ebenso wie schwangere Frauen und auch einige Großeltern. Zum Teil wurden die Kinder gleich mitgebracht und durften sich etwas aussuchen. Schließlich steht ja das Osterfest vor der Tür. Kleine Geschenke für die Kinder zum Fest. Als Geschenk zur 20. Kinderkleiderbörse gab es eine kleine Wikana-Keks-Rolle. Super Idee. Warteschlangen vor dem Eingang und später auch an der Kasse im Saal wurden geduldig hingenommen.
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Fotos: Medientreff - Sabine Hoffmann
Text: Boris Canje
Trio hat Grund zum Feiern
18.03.2016
Wenn in einem Haus, ja sogar in einer Familie, an einem Tag drei Geburtstage gefeiert werden, dann ist viel Besuch zu erwarten.
Umso mehr, wenn die drei Jubilare zusammen 260 Jahre alt werden. In der Elsteraner Feldstraße gab es noch einen Anlass mehr, Lucie Wollschläger feierte ihr 100. Wiegenfest. Auch ihre Tochter Margot und deren Ehemann Paul Göhlich hatten Freitag Geburtstag. Da wurden die Sessel in der guten Stube nicht kalt. Unter den Gratulanten waren Bürgermeister Peter Müller und Ortsbürgermeister Wolfgang Fröbe (beide Freie Wähler), die neben Blumen auch eine Gratulationsurkunde, unterschrieben von Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU), überreichten. Die Jubilarin hätte sie gerne gleich gelesen, doch dabei musste ihr später dann die Tochter helfen. Lucie Wollschläger wurde in Listerfehrda geboren und wuchs dort als Zweitälteste von sechs Geschwistern auf. Mit 16 Jahren ging sie dann zu ihrer Tante nach Elster und erbte deren Haus, in dem die Familie heute noch wohnt. 1937 wurde geheiratet und ein Jahr später erblickte Tochter Margot das Licht der Welt. Allerdings war die Ehe nur von kurzer Dauer. 1939 wurde der Mann eingezogen und 1944 verwundet. Er war einer der Letzten, der in ein Lazarett nach Deutschland gebracht wurde und verstarb dort noch im gleichen Jahr.
Einen Beruf erlernt hatte Lucie Wollschläger nicht. Zunächst verdiente sie ihr Geld mit Stickereien, die in einem Wittenberger Geschäft verkauft wurden. Später war sie Reinigungskraft im örtlichen Kindergarten. Die letzten viereinhalb Jahre ihres Berufslebens war sie dann im Gummiwerk in Piesteritz. Mit 45 Jahren schied sie dort aus und kümmerte sich fortan nur um die Familie, betreute ihre zwei Enkelkinder. Mittlerweile zählt auch ein Urenkel zur Familie. Früher hat sie noch für ihr Leben gern gestrickt. Als dann der erste Enkel kam, war es damit vorbei.
Ihre Tochter wusste zu berichten, dass die Mutter bis vor zwei Jahren noch täglich die Zeitung gelesen hat. Das geht heute nicht mehr. Sie sage immer „Ich brauche und liebe meine Ruhe.“ Deshalb benötigt sie auch keinen Fernseher. Im Haus bewohnt sie nach wie vor die obere Etage, kommt aber ohne fremde Hilfe zu den Mahlzeiten herunter. Die Gespräche mit den Geburtstagsgästen schien sie aufmerksam zu verfolgen. Allerdings ohne sich daran zu beteiligen. Wie 100 Jahre sehe sie nicht aus, das war mehrfach zu hören.
Text und Fotos: Boris Canje
Drei Bäche bereiten Sorgen
16.03.2016
Wenn die Hochwasserschutzvorhaben zwischen Iserbegka und Listerfehrda Ende des Jahres im Wesentlichen abgeschlossen sind, kann Zahna-Elsters Bürgermeister Peter Müller (Freie Wähler) noch nicht ganz aufatmen. Es gibt immer noch eine ungeschützte Stelle bei Mühlanger: zwischen Prühlitz und Hohndorf. Hier steht bei einer größeren Flut nicht nur das Wasser aus der Elbe, sondern ebenso das von Zahna-Bach, Greye und Taubengraben. Letztere fließen hier zusammen. Das hat das jüngste Hochwasser vom Juni 2013 einmal mehr bewiesen. Sogar bis an die Bundesstraße stand das Wasser, auch weil der Taubengraben zum Teil durch Rohre verläuft. Nicht nur Wohngebäude, sondern ebenso die Stallanlage in Hohndorf waren gefährdet.
„Da muss eine Änderung her“, sagt Ortsbürgermeister Hans-Joachim Harm und macht die Lage noch einmal an zwei Karten deutlich. Am sogenannten Totlager erläuterte er gemeinsam mit Sven Henze, Leiter der Wasserwehr Zahna-Elster, die Situation. Eigentlich ein idyllischer Ort, der förmlich zum Entspannen einlädt. Aber der Schein trügt. Allein hier, so der Ortschef, sind zwei Häuser immer gefährdet. Wasser im Keller und bei einer ähnlichen Situation wie 2013 auch bis ins Wohnzimmer. Eigentlich, zeigt sich Hans-Joachim Harm überzeugt, hätte hier keine Baugenehmigung erteilt werden dürfen.
Prekär ist es in dem Bereich auch, weil das Nass aus den Gräben bei Hochwasser nicht mehr abfließt. Und das kann bei entsprechenden Regenfällen durchaus eine große Menge sein, die sich aus dem Fläming kommend einen Weg zur Elbe sucht.
„Dann steigt das Niveau der Gräben in kurzer Zeit“, sagt der Ortsbürgermeister. Er befürchte, dass dann die zum Teil hohen Wälle nicht standhalten. Diese Angst treibt ihn aber unabhängig von Hochwasserlagen um. Ähnliches könne seiner Meinung nach der Biber in der Nähe des Umspannwerkes verursachen.
Deshalb hatte Peter Müller die Gelegenheit bei der Übergabe des ersten und zweiten Bauabschnittes der Hochwasserschutzmaßnahmen in Elster genutzt, um Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) noch einmal um Hilfe zu bitten. „Wir
können das als Kommune nicht alleine schultern.“ Zumal das Land laut Wassergesetz sowohl für den Zahna-Bach als auch für den als Hochwasserumfluter eingestuften Greye-Bach als Gewässer erster Ordnung zuständig ist.
Kürzlich gab es eine Beratung beim Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft, an der neben Peter Müller auch Hans-Joachim Harm teilnahm. Im Ergebnis ist Müller zuversichtlich, dass auch dieses Problem gelöst wird. Man wolle noch in diesem Jahr die Vorplanung auf den Weg bringen. Über die Ausmaße, die dieses Projekt haben wird, könne man noch nichts sagen. „Das kann und muss die Vorplanung ergeben“, so Harm. Eventuell sei ein Schöpfwerk erforderlich, möglicherweise gar ein größeres als jene bei Elster und Listerfehrda.
Text und Fotos: Boris Canje
Jugendfeuerwehr Elster
Künftig Verstärkung aus dem Klub?
11.03.2016
Nur noch zehn Mitglieder, darunter drei Mädchen, haben zum Ende des Jahres 2015 der Elsteraner Jugendwehr angehört.
Zuvor war Tobias Grahl in die Einsatzabteilung gewechselt - worauf Jugendwart Jan Giersch und seine Mitstreiter sehr stolz sind - und sich drei Kameraden aus verschiedenen Gründen verabschiedet hatten. Es gab lediglich einen Neuzugang: Lukas Hesse wechselte von der Kinder- in die Jugendabteilung. Nachwuchsgewinnung, so Jan Giersch, bleibt deshalb ein großes Thema. Hierbei will er künftig enger mit dem Elsteraner Jugendklub zusammenarbeiten. Gespräche mit Betreuerin Sabine Hoffmann dazu habe er bereits geführt. Was Jugendliche in der Feuerwehr erleben können, das zeigt die Bilanz für 2015. An den Ausbildungsdiensten nahmen im Schnitt 80 Prozent der Jugendlichen teil. Werden alle Stunden zusammengezählt, dann kommt die stolze Summe von 1 900 zusammen. Umgang mit Wasserentnahmestellen und wasserführenden Armaturen sowie tragbaren Leitern, das Üben von Knoten und Stichen sind nur einige Ausbildungsinhalte. Beim Bürgermeisterpokalkampf in Plossig schickten die Elsteraner zwei Teams ins Rennen. Diese erreichten den vierten und sechsten Platz. Beim fünften Stadtausscheid wurde der siebte Rang geholt. Zum 25-jährigen Bestehen der Jugendfeuerwehr Zahna starteten die Elsteraner sowohl in der Gruppenstafette als auch im Spiel ohne Grenzen mit jeweils zwei Teams. Sie wurden Sechster und Elfter in der Stafette sowie Dritter und Zehnter. Höhepunkt des Jahres war jedoch das erste dreitägige Zeltlager der Jugendwehren der Stadt, das in den Sommerferien im Freizeitpark Elster stattfand. Im Mittelpunkt stand eine gemeinsame Ausbildung an der Elbe in Gallin. Dort wurden Schlauchboote zu Wasser gelassen. Erfahrene Feuerwehrleute und Bootsführer begleiteten die Jugendlichen. Ihnen wurde gezeigt, wie die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft eine Person aus der Elbe rettet. Später galt es, eine Wasserversorgung vom Fluss her aufzubauen und mit drei C-Rohren brennendes Holz in Feuerschalen zu löschen.
Letzter Höhepunkt im Ausbildungsjahr war der Orientierungsmarsch in Mühlanger. Er führte im Wald über elf Stationen. Auch hierbei wurden die Elsteraner Dritter. Zum Jahresabschluss ging es in den Indoor-Kletterpark nach Günthersdorf.
Stolze Lösch-Elstern
Die Lösch-Elstern bilden den Nachwuchs für die Jugendfeuerwehr, geleitet von Sarah Hoffmann. Zur Truppe gehören zwei Mädchen und 13 Jungen. Auch sie beschäftigen sich in ihrer Ausbildung schon mit Knoten und Gerätekunde und lernen, wie man einen Notruf richtig absetzt. Weiterhin gehören Handgriffe der Ersten Hilfe dazu. Ihr Wissen stellten die Kinder bei der Abzeichenprüfung „Kinderflamme“ unter Beweis. Nach einem Besuch der Feuerwehr Jessen bereiteten sie sich zielstrebig und intensiv auf ihren ersten großen Wettkampf vor. Der Lohn waren die Plätze fünf, sieben und acht beim Kreisausscheid in Abtsdorf. Zu Weihnachten gab es ein großes Geschenk: Helme und Handschuhe für alle Mitglieder der Kinderfeuerwehr.
Fotos: Medientreff - Sabine Hoffmann
Text: Boris Canje
Freiwillige Feuerwehr Elster
Geldnot gefährdet Einsatzkraft
11.03.2016
„Hinter uns liegt gemessen an unserer Einsatztätigkeit ein ruhiges Jahr 2015, wobei immer kleinere und größere Herausforderungen zu meistern waren.“ So begann Elsters Ortswehrleiter Jens Wolter seinen Jahresbericht. 13 Alarmierungen wurden verzeichnet, davon neun Hilfeleistungen, drei Brände, ein Fehlalarm.
Zwei Verkehrsunfälle, zwei Ölspuren, das Beseitigen von Sturmschäden waren bei den technischen Hilfeleistungen zu meistern. Es kamen immer ausreichend Kameraden zum Gerätehaus, alle kehrten wohlbehalten zurück und es gab keine schwerwiegenden Verletzungen, bilanzierte Jens Wolter. Und er hatte noch eine interessante Statistik parat. Demnach war der Dienstag am häufigsten von Einsätze betroffen. Insgesamt kamen 185 Einsatzstunden zusammen. Doch Jens Wolter hielt sich nicht lange bei der Vorrede auf. Schnell kam er zu den Kritikpunkten und dazu gehört die Beteiligung an den Ausbildungsdiensten. Elf Kameraden ließen sich nach seinen Worten selten bis gar nicht sehen. Und das zum Teil schon über Jahre hinweg. „Das ist ein Risikofaktor nicht nur für die betreffenden Kameraden, sondern auch für alle anderen“, wies der Ortswehrleiterauf die Folgen für eventuelle Einsätze hin. Mit acht von ihnen wird sich nun der Stadtwehrleiter Heiko Plewa befassen, sie zu einem Gespräch einladen. Vermutlich werde es Abmeldungen geben.
Das ganze Gegenteil vom eben Geschilderten sind jene elf Kameraden, die sich auf Landes-, Kreis und Stadtebene weiter qualifizierten. Einige Namen wurden in der Aufzählung mehrfach genannt. Auf ein weiteres Problem wies in der Auswertung der Ausbildungs- und Dienstbeteiligung der stellvertretende Ortswehrleiter Marcel Rückert hin. Drei von elf Atemschutzgeräteträgern haben 2015 die erforderlichen Pflichtprogramme (Fortbildung und Belastungsübung auf der Atemschutzübungsanlage) nicht erfüllt. Einer der Säumigen hat dies in den ersten Monaten 2016 nachgeholt. Damit sind derzeit nur neun Elsteraner Kameraden als Atemschutzgeräteträger einsetzbar. Ebenso gibt es noch Nachholbedarf beim Pflichtlehrgang „Digitalfunk – Stufe 1“ abzubauen, zumindest bei sieben Mitgliedern der Feuerwehr. Trotzdem
bescheinigte Marcel Rückert „den Aktiven in der Einsatzabteilung einen guten Ausbildungsstand“. Aber die Feuerwehrleute sind nicht nur bei Einsätzen und in der Weiterbildung gefragt. Sie sind auch fast überall beim gesellschaftlichen Leben in Elster vertreten. Genannt wurden als Beispiele die Teilnahme am Maifeuer, die Unterstützung des Kinderzeltlagers im Freizeitpark sowie der Volkstrauertag. Eine Aufzählung, die sicherlich nicht vollständig ist.
Auch in Richtung Kommune gab es kritische Worte des Elsteraner Wehrleiters. Übermäßiges Sparen an der Feuerwehr gehe zu Lasten der Sicherheit der Bürger. Man sei an einem Punkt angekommen, an dem man materiell-technisch zur Hilfe kaum noch in der Lage wäre. Dringend notwendige Investitionen würden immer wieder gestrichen. Selbst die Brandschutzbedarfsplanung, immerhin ein Beschluss des Stadtrates vom April 2014, werde nicht umgesetzt. So könne es bei allem Verständnis für die schwierige Finanzlage der Kommune nicht weitergehen. Als ein Beispiel nannte er die von der Diakonie übergebenen Boote. Diese müssten noch sicherheitstechnisch ausgestattet werden, sonst könnte sie nicht zum Einsatz kommen. Simone Kase, die den Bürgermeister vertrat, notierte sich die Kritiken.
Den „Schwarzen Peter“ nur der Stadt zuzuschieben, reiche nicht aus, betonte Heiko Plewa. Vielmehr müsse das Land Sachsen-Anhalt auch für die notwendige finanzielle Ausstattung der Städte sorgen. Eine positive Neuigkeit hatte Ortsbürgermeister Wolfgang Fröbe (Freie Wähler) mitgebracht. Das an der Wand des Gerätehauses zur Straße hin begonnene Wappen der Wehr soll nun endlich beendet werden. Finanziert wird es gemeinsam mit dem Schornsteinfeger Frank Freit, der in der Stadtwehrleitung mitarbeitet. Wenn alles klappt, soll es bis zum Schul- und Heimatfest fertig werden, so Wolfgang Fröbe. „Das ist mal eine gute Nachricht“, lobt dies denn auch Jens Wolter.
Zwei neue Kameraden gehören der Elsteraner Feuerwehr an. Tobias Grahl wechselte von der Jugendwehr zur Einsatztruppe, und René Pohle kam aus Dobien nach Elster. Befördert wurden Tobias Thal und Eric Witzsche zum Feuerwehrmann, Benjamin Elias zum Oberfeuerwehrmann, Sarah Hoffmann zur Hauptfeuerwehrfrau. Einen neuen Dienstgrad, den des Ersten Hauptfeuerwehrmanns, bekam Torsten Boje. Jens Wolter wurde zum Oberbrandmeister befördert und Frank Freit zum Hauptbrandmeister.
Den Wanderpokal für die beste Beteiligung an den Veranstaltungen der Jugendwehr erhielt diesmal Laura Köber vor Marie Kahlmeyer und Pascal Bornhake. Für zehnjährige Mitarbeit wurden Eric Witzsche, Michael Nitzsche und Falk Steindorf sowie für 40-jährige Mitgliedschaft Bernd Linde geehrt.
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Fotos: Medientreff - Sabine Hoffmann
Text: Boris Canje
20. Jahre Tischlerei Theodor Dannenberg
Wo gehobelt wird
10. 03. 2016
„Ich werde einmal Tischler.“ Das sagte sich Theodor Dannenberg schon als Kind. Sein Vater, der die Werkstatt seines Großvaters übernommen hatte, stellte für seine Jungen eine Kinderhobelbank auf, und auch Werkzeug in entsprechender Größe gab es. Wann immer sie wollten, konnten sie dort basteln.
So etwas prägt. Für Theodor und Steffen Dannenberg stand fest, dass sie den Beruf ihres Vaters erlernen wollten. Ein dritter Bruder wollte als Musiker Karriere machen, doch das war es dann doch nicht und auch er wurde Tischler. Nach der Wende oder kurz davor machten sie sich selbstständig, alle drei in Mühlanger und sind dennoch keine Konkurrenten, vielmehr ergänzen sie sich.
Theodor Dannenberg hat sich auf Innentüren spezialisiert, baut aber auch Möbel nach Maß und Badmöbel. Für seine Werkstatt kaufte er 1994 mit Unterstützung seiner Eltern das ehemalige Werk für Technische Textilien, in Mühlanger nur Faserwerk genannt. Seine erste Produktion waren Siebrahmen für Syrien. Diese mussten sehr genau von den Abmessungen sein, für den Mühlangeraner und seine damals zwei Mitarbeiter kein Problem. Zurückblickend meint er, dass es ein lohnender Auftrag war, der es ihm erlaubte, neue Maschinen zu kaufen und die Hallen zu sanieren, zumindest die Dächer erst einmal dicht zu bekommen. So machte er sich dann am 1. April 1996 selbstständig.
„Wo die Industrie aufhört, fangen wir an“ und „Wir bauen alles, was andere nicht können oder nicht wollen“, lauten zwei seiner Maximen. Selbst ausgefallenste Wünsche würden erfüllt. Zum Beispiel ein Waschtisch an Ketten aufgehängt. Neun Mitarbeiter
So bleibt für die Tischler die Arbeit abwechslungsreich und jeder Tag hält neue Herausforderungen bereit. Dabei muss sich Theodor Dannenberg natürlich auf seine Mitarbeiter, derzeit sind es neun, voll verlassen können. Deshalb hat er die meisten, zumindest die Tischler, bei sich ausgebildet.
Er selbst hat einen prall gefüllten Terminkalender, reist zu den Kunden und berät sie bis hin zu möglichen Gestaltungsfragen. Da kann es schon mal sein, dass auch der Fußboden gleich mit verlegt wird, wenn alles in einem Dekor gestaltet sein soll.
Zurückblickend meint er, vom heutigen Standpunkt aus nicht vieles anders zu machen. Bei kostspieligen Aufträgen sei er allerdings weniger vertrauensselig als früher. Da habe er Lehrgeld bezahlen müssen. Das sei aber auch das Einzige.
Eines bedauert Theodor Dannenberg allerdings. Er hat kaum noch Zeit, einmal selbst in der Werkstatt zu stehen und seinem zum Beruf gewordenen Hobby zu frönen. Er freut sich, dass der Trend wieder mehr zu Massivholz geht. Auch weil viele Menschen auf die für Spanplatten verwendeten Zusatzstoffe allergisch reagieren.
Hier kommt auch sein zweites Hobby durch, der Umweltschutz. So hat er vor einigen Jahren ein Blockheizkraftwerk gekauft, das mit Nebenprodukten der Biodieselherstellung betrieben wurde. Mittlerweile heizt er in einem anderen Kessel wieder mit Holzspänen. Diese fallen zum einen in der Produktion an oder er stellt diese zum anderen aus nicht wieder zu verwendenden Paletten selbst her.
Auf den Dächern findet man Photovoltaik-Anlagen. Das alles helfe letztlich, die Betriebskosten des Unternehmens zu senken.
Text und Fotos: Boris Canje
Gemischter Chor Elster
Elsteraner zu Gast bei Stadtwache
09.03.2016
Gemeinsam mit dem Moskauer Männerchor Heiliger Wladimir gestaltete der Gemischte Chor Elster einen Abend in den Räume der
Historischen Stadtwache Wittenberg. Beiden Ensembles war die Freude am Gesang anzumerken. So war es dann auch nicht verwunderlich, dass bei einigen Liedern, wie zum Beispiel bei „Die Gedanken sind frei“ gemeinsam gesungen wurde. Im vergangenen
Jahr waren die Sängerinnen und Sänger aus Elster erstmals zu Gast bei der Stadtwache und so begeistert, dass sie sich erneut
anmeldeten und mit einigen Mitgliedern mehr kamen. Die Moskauer Künstler sind gegenwärtig wieder in der Region unterwegs.
Unmittelbar vor dem Abendtermin bei der Stadtwache sind sie in Neuruppin aufgetreten. Etwas geschafft von der langen Autofahrt
kamen sie kurz zuvor in Wittenberg an. Doch schon beim ersten Gesang war von Müdigkeit nichts mehr zu spüren. Der Abend
bei der Stadtwache hat für sie schon eine lange Tradition und seit einigen Jahren nehmen auch Chöre und Gesangsgruppen
aus dem Landkreis daran teil.
Weitere Bilder gibt es in der Foto-Galerie.
Text und Fotos: Boris Canje
Erfolgsgeschichte Kleiderbörse
07.03.2016
Zum nunmehr 20. Mal findet am kommenden Sonnabend, 19. März, in Elster eine Kinderkleider- und Spielzeugbörse statt. Um 8 Uhr öffnet sich dafür die Tür zum „Elsterlandsaal“. Aus der Taufe gehoben wurde die Börse vor zehn Jahren von Sigrun Hornbach und Ivonne Kaiser. Seither gibt es jährlich zwei Börsen.
Sigrun Horbach hatte zuvor eine solche Veranstaltung in Dabrun besucht und wollte das Konzept für Elster übernehmen. Sie fand aber zunächst nicht genug Mitstreiter. Etwas später kam Ivonne Kaiser zu ihr mit der gleichen Idee zu ihr. Die beiden Frauen beschlossen, es gemeinsam auszuprobieren. Vor allem Freundinnen und Bekannte sprachen sie an. Vier der Gründungsmitglieder halten bis heute zur Stange, andere sind seit einigen Jahren dabei. Die erste Börse im Frühjahr 2006 sollte nur ein Test sein. 30 Nummern für Anbieter plante man damals zu vergeben. Es wurden etwa 20. Der Saal wurde nur zur Hälfte beansprucht. Doch davon ließen sich die Frauen nicht entmutigen, machten weiter und das mit Erfolg. Bereits bei der zweiten Veranstaltung lief es wesentlich besser und seitdem sind 100 maximal zu vergebende
Nummern im Handumdrehen weg. Wartelisten gehören zur Normalität. So reichten die Tische bald nicht mehr aus. Kurzerhand wurden einige von Familienmitgliedern gebaut, ebenso eine quer durch den Saal reichende Kleiderstange sowie Schuhregale.
Mittlerweile verfügt das Börsenteam auch über etwa 500 Kleiderbügel und eine ausreichende Zahl Taschen, in denen die Kunden ihre Auswahl zunächst sammeln können. Die Verantwortlichen der Börse sind am roten T-Shirt und dem Namensbutton zu erkennen. Vieles hat sich über die Jahre eingespielt, ist zur Routine geworden. Alle kennen ihre Aufgaben. Auch die mittlerweile zur Mannschaft gehörenden fünf Jugendlichen. Jeder sieht die zu erledigenden Arbeiten und greift zu. Alles geht Hand in Hand und ohne große Rederei. Und wenn sie am Ende der Börse auch tüchtig geschafft sind, so sagen doch alle, dass es in erster Linie viel Spaß gemacht habe.
Mit dem Erlös wurden schon unzählige Projekte für Kinder und Jugendliche unterstützt. Das reicht vom Eis essen im Sommer an der Grundschule „Elbkinderland“ über eine Tischtennisplatte im Freizeitpark bis zum Zeltlager für Kinder in den Sommerferien und anderem mehr. Seit einigen Jahren unterstützt die Börse auch den Förderkreis Sumy-Hilfe.
Fotos: Medientreff - Sabine Hoffmann (Archiv)
Text: Boris Canje
Tag der offenen Tür in der Grundschule „Elbkinderland“ Elster
Großeltern bringen sich ein
07.03.2016
Wenn zum Tag der offenen Tür an die Grundschule „Elbkinderland“ in Elster eingeladen wird, ist das eigentlich immer eine Garantie für ein volles Haus. Da gab es auch diesmal keine Ausnahme. Die Stühle im Atrium reichten bei der Eröffnung nicht für alle Gäste aus. Einige verfolgten das Geschehen stehend. Schulleiterin Yvonne Höhne war daher mit dem Zuspruch sehr zufrieden. „Vor allem freue ich mich, dass so viele Großeltern mitgekommen sind. Sie übernehmen schließlich nicht selten einen Teil der Kinderbetreuung am Nachmittag.“
Überrascht waren sicherlich viele der Besucher beim traditionellen Programm zur Eröffnung. Fast wie Profis bewegten sich die Mädchen und Jungen auf der Bühne. Für die meisten schien Aufregung ein Fremdwort zu sein, so wurde zumindest der Eindruck erweckt. Ob als Akrobaten, Sänger im Chor oder als Solist, Instrumentalisten und als Moderator, immer gaben sie ihr Bestes und überzeugten das Publikum, das sich sogar zu frenetischem Beifall hinreißen ließ. Über kleine Fehler wurde großzügig hinweggesehen beziehungsweise gehört.
Nach dem kulturellen Part standen dann wirklich alle Türen offen. Da hatten sich in einem Klassenzimmer kleinere Gruppen zusammengefunden. Sie saßen auf den Stühlen und auf Kissen am Boden. Einer hatte ein Buch in der Hand und las anderen vor. Leise natürlich, um die übrigen Grüppchen nicht zu stören. In einem anderen Raum galt es, Denkaufgaben zu lösen. Dabei durften Eltern und Großeltern helfen. Auch ihre Fertigkeiten am Computer konnten die Grundschüler beweisen. Und im Flur wurde
zum Schnupperkurs Unihockey eigeladen.
Ein Tag der offenen Tür im „Elbkinderland“ ohne kreative Angebote, das geht gar nicht. Da entstanden zum Beispiel in der Schultöpferei Kleinigkeiten für ein Osternest. Dann war aber Geduld gefragt, schließlich muss alles noch trocknen und dann gebrannt werden.Wer gleich etwas mitnehmen wollte, konnte dem ebenfalls in der Schule angesiedelten Kreativtreff der Caritas einen Besuch abstatten. Dort entstanden aus Holzscheiben, Papier und anderen Materialien lustige Osterhasen oder aus Wolle niedliche Küken.
Dass so viele Aktionen hungrig und durstig machen, auch das haben die Organisatoren bedacht. Das Elternkuratorium hatte wieder für reichlich selbst gebackenen Kuchen gesorgt und kochte fleißig Kaffee. Viele Besucher nutzten die Zeit, sich über das Gesehene und Erlebte sowie auch über den Schulalltag zu unterhalten.
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Text und Fotos: Boris Canje
Für guten Klang in der Grundschule
07.03.2016
Eine neue Musikanlage nennt die Grundschule „Elbkinderland“ in Elster jetzt ihr Eigen. Finanziert wurde sie von Sven Röcklebe, Geschäftsführer der Elster-Tore GmbH. Einsetzbar ist die neue Errungenschaft sowohl im Schulhaus als auch im Freien, laut genug ist sie. Zu ihr gehören zwei Funkmikrofone und zwei weitere, die per Kabel mit der Anlage verbunden werden. Abgespielt werden können CD und Kassetten. Außerdem gibt es auch einen USB-Anschluss. Soll die Anlage zum Beispiel auf dem Sportplatz zum Einsatz kommen, dann wird kein Stromanschluss benötigt, weil ein Akku eingebaut ist. Zum Tag der offenen Tür wurde die Anlage von Sven Röcklebe an Schulleiterin Yvonne Höhne im Beisein einiger Chorkinder übergeben. Die Feuertaufe, das Kulturprogramm, hatte sie da schon hinter sich.
Text und Foto: Boris Canje
Männerfastnacht in Listerfehrda
Auf mehrere Schultern verteilt
05.03. 2016
Das wird wohl keiner so richtig geglaubt haben, aber nach einer zehnjährigen Pause gibt es sie wieder, die Männerfastnacht in Listerfehrda. Am Sonnabend hatten der Heimatverein und die Platzmeister Frank Jahn und Heinz Geisler dazu eingeladen und waren mit dem Zuspruch recht zufrieden. Frank Jahn, auch Vorsitzender des Heimatvereins, freute sich über den gelungenen Auftakt und ist sich sicher: „Die nächsten zwei Jahre wird es keine Probleme geben, Platzmeister zu finden.“ Und genau das war bislang das Problem. Die Platzmeister trugen in den vergangenen Jahren auch das finanzielle Risiko. Nun wird es auf mehrere Schultern verteilt, genauer auf jene des Heimatvereins und des Inhabers des Gasthauses „Zum Sonneneck“, in dem die Veranstaltungen immer stattfinden.
Am Wochenende vor der Männerfastnacht waren Frank Jahn und Heinz Geisler im Dorf auf Einladungstour, sammelten eifrig Bänder ein. Dabei wanderte auch so mancher Euro in die mitgeführte Kasse. „Wir wurden fast überall wohlwollend aufgenommen“, erinnert sich Heinz Geisler. Er wohnt erst sieben Jahre im Ort, findet es aber wichtig, solche kulturellen Traditionen zu pflegen, sie am Leben zu erhalten.
Pünktlich um 20 Uhr wurden am Sonnabend alle Männer in den Gastraum gebeten. Dort warteten allerhand Pakete in einer Kiepe auf sie. Schürzen, Hüte, Schals und anderes mehr kam zu Vorschein. Alles Utensilien von Frauen. Trotzdem hieß die Devise: „Anziehen“. So geschmückt ging es dann in den Saal, wo die SFW-Band (Susi, Falko und Willi) aus Kleindröben auch in dem Moment, als die Platzmeister in der Tür auftauchten, zu spielen begann. Die Männer drehten mehrere Runden durch den Saal. Dann wurde geschunkelt. Nun traten die Frauen in Aktion, suchten nach ihren Mitbringseln und schon hatten sich erste Tanzpaare gefunden.
Wie erwähnt, ist sich Frank Jahn sicher, auch 2017 Platzmeister zu finden. Aber Tradition ist Tradition. Das Recht, einen Zylinder aufzuhaben, muss ausgespielt werden. Das geschieht immer in der Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr. Deshalb werden sich die potenziellen Kandidaten am 29. Dezember wieder am Stammtisch im „Sonneneck“ einfinden.
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Text und Fotos: Boris Canje
Stein widersteht Sägeattacke
05.03.2016
Originale, die sich zumeist durch besonderen Witz auszeichneten oder andere ungewöhnliche Eigenschaften hatten, sind in Elsters Geschichte nicht gerade selten. Einer von ihnen, Christian Kleber, wurde am 5. März vor 190 Jahren geboren. Ein Resultat seines Tuns ist heute noch in Gielsdorf zu sehen. Dort steht auf dem Anger ein Meilenstein, der sich früher an der Straße in Richtung Zemnick befand. Zwei tiefe Kerben sind deutlich zu erkennen. Und eben jene haben mit Christian Kleber und seinem Kumpel zu tun. Wie es dazu kam, wusste sein Urenkel Eberhard Kleber zu erzählen.
Die beiden Gielsdorfer waren Maurer, ein Beruf, mit dem damals nicht viel Geld zu verdienen war. Deshalb suchten sich die zwei Freunde noch andere Tätigkeiten und machten unter anderem Musik. Als sie einmal arbeitslos waren, meldeten sie sich beim Gemeindevorsteher, baten ihn mehrmals um einen Job. Da die Bittsteller als Spaßvögel bekannt waren, wollte er ihnen einmal in gleicher Münze heimzahlen. „Sägt mir den Meilenstein vor dem Orte längs nach auf, da ich einen zweiten benötige. Der erste ist stark genug, einen zweiten zu geben.“ Die beiden machten kehrt und der Gemeindevorsteher bog sich vor Lachen.
Doch er hatte die Rechnung ohne die beiden Gielsdorfer gemacht. Einige Tage später standen sie wieder vor seiner Tür und baten nun um eine Säge. Da er gerade neue gekauft hatte, gab er ihnen eine. Die beiden zogen von dannen und fingen an, den Stein zu zersägen. Sie trieben ihren Spaß so lange, bis nicht mehr eine Spur eines Sägezahns an dem Werkzeug zu sehen war. Daraufhin wurden sie erneut beim Gemeindevorsteher vorstellig und baten um eine weitere Säge. Auch diese erlitt das Schicksal ihrer Vorgängerin. Da wurde der Gemeindevorsteher stutzig, völlig perplex erfuhr er, dass die Gielsdorfer tatsächlich begonnen hatten, seinen scherzhaft gemeinten Auftrag, den Stein zu zersägen, umsetzen wollten. Für zwei wenige Zentimeter tiefe senkrechte Schnitte, hatten die Sägen gereicht.
Am Stein sind die Folgen ihres Tuns heute noch zu sehen, auch wenn ein Schnitt später zum Teil zugeschmiert worden ist. Einen dritten Schnitt hatten sie waagerecht versucht, aber er ist nicht mehr sichtbar. Später wurde die Straße verlegt und der Stein war im Wege. Er wurde herausgerissen und in den Straßengraben geworfen und lag dort ewige Jahre herum. Ein Zemnicker erbarmte sich dann seiner, barg ihn und lagerte den Stein ein. Nach der Wende erinnerte man sich an ihn. Im Zuge der Dorferneuerung fand der Meilenstein auf dem Dorfplatz einen neuen Standort und erzählt heute noch von dem Spaß, dessen Opfer er vor weit über 150 Jahren geworden war.
Die beiden Gielsdorfer trieben auch untereinander so ihre Späße. Wie bereits erwähnt, machten sie Musik, auch im Winter. Eines Tages, als sie sich auf dem Heimweg von einer Mugge befanden, war es glatt gefroren. Einer stürzte und fiel in seinen Kontrabass. Der andere brüllte ihn an: „Jetzt ist der Bass im Arsch.“ Der Gestürzte entgegnete: „Das stimmt nicht, der Arsch ist im Bass.“
Das sind nur zwei Geschichten über Christian Kleber und seinen Freund. Sicherlich ist noch manch anderer Schabernack von ihnen überliefert.
Text und Foto: Boris Canje
Elbcafe Elster
Auftakt mit Erweiterung
05.03.2016
Die Saison im Elb-Café Elster, gegenüber vom Fähranleger, hat wieder begonnen. Mit der Resonanz des ersten Wochenendes war Inhaberin Mandy Maatz sehr zufrieden. Kuchen, Kaffee und Eis wurde reichlich zugesprochen. Angst, dass die Plätze nicht ausreichen, brauchte jedoch keiner zu haben. Einige Kunden nahmen trotz des relativ kühlen Wetters im Freien Platz, andere dagegen im neuen Raum, der die Kapazität um 33 Plätze erhöht. Er ist über einen separaten Eingang (links vom eigentlichen Zugang gelegen) zu erreichen. Wie Mandy Maatz erklärte, kann er auch für Familien- und Vereinsfeiern genutzt werden.
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Text: Boris Canje
Fotos: Medientreff - Sabine Hoffmann