Januar 2017

Carneval Verein Elster

Lustige Meute feiert mit viel Trubel das 45. Jubiläum

28.01.2017

„So eine volle Hütte müssten wir öfter haben.“ Das haben nicht wenige Karnevalisten am Sonnabend im „Elsterlandsaal“ gesagt und bestimmt noch mehr gedacht. Der Elsteraner Carneval Verein (ECV) hatte anlässlich seines 45-jährigen Bestehens zu einem Funkenball eingeladen und Vertreter von zwölf Vereinen ließen es sich nicht nehmen, mit den Jubilaren zu feiern.

Dass die Stimmung bestens war, versteht sich bei Närrinnen und Narren in dieser großen Zahl wohl von selbst, auch wenn aus gesundheitlichen Gründen einige Vereine weniger Repräsentanten schickten, als sie es eigentlich vorhatten. Trotzdem gab es kaum freie Plätze.

Seit 45 Jahren heißt es in Elster „Helau“

Die Feierlichkeiten zum 45-jährigen Bestehen des Elsteraner Carneval Vereins begannen in der vergangenen Woche. Elferratsmitglieder und weitere Vereinsvertreter statteten dem ersten Prinzenpaar Christel und Joachim Arndt einen Besuch ab. Nun geht es Schlag auf Schlag weiter. Am 18. Februar um 15 Uhr wird zum Kinderkarneval in den „Elsterlandsaal“ geladen. Am darauf folgenden Tag feiern ebenfalls ab 15 Uhr an gleicher Stelle die Senioren. Die Großveranstaltung steigt am 25. Februar um 19.30 Uhr im „Elsterlandsaal“. Am nächsten Tag geht es wieder zum großen Umzug nach Cottbus. Und mit der Rosenmontagsveranstaltung am 27. Februar ab 18.30 Uhr geht die Jubiläumssession des ECV zu Ende. (mz/cab)

Über drei Stunden Programm wurden gezeigt. Zwar war vorher festgelegt worden, keine Zugaben zuzulassen, aber dreimal konnte Moderator Karsten Röder einfach nicht anders. Eine erste Ausnahme gestattete er, nachdem sich die HWS-Springer des ECV als eine Rot-Weiße Funkengarde unter die Feiernden gemischt hatten.

Wegen ihrer Perücken (lang und lockig) wären sie mit Hosen statt kurzer Röcke auch als Musketiere durchgegangen. Die Prinzengarde des ECV und die Funken der Elbmooren aus Pretzsch wurden vom Publikum ebenfalls lautstark um ein Dakapo gebeten. Für besondere Höhepunkte sorgten zudem die Tanzmariechen aus Elster und Holzdorf sowie Tanzpaare des HKC.

Hohes Tempo und Präzision gepaart mit extremer Gelenkigkeit waren hier angesagt. Übrigens gab es außer den HWS-Springern nur vier männliche Akteure im Programm. Neben den drei jungen Tänzern aus Holzdorf war es noch „Michael Jackson“ von den Blau-Weißen Funken aus Elster.

Aus alter Verbundenheit haben es sich zwei ehemalige Karnevalisten aus Zahna nicht nehmen lassen, den Elsteranern zu gratulieren. Glückwünsche gab es auch aus Benningen im Südharz. Dort findet jährlich das Jugendlager des Landeskarnevalverbandes statt. Zu den Organisatoren gehören Karin Schlüter sowie Silke und Maria Wolter (alle ECV), denen noch einmal extra gedankt wurde.

Drei Stunden zu sitzen und zuzuschauen, wurde anstrengend. Deshalb gab es zweimal zwischendurch eine kleine Tanzrunde, zu denen die Hofsänger Sven Meihofer und Lisa Wehner auftraten. Da war jedes Mal die Tanzfläche in Sekundenschnelle gefüllt.

Eines gab es allerdings nicht: Die Konfetti-Kanone der Karnevalspolizei des ECV kam nicht zum Einsatz, aus Sicherheitsgründen. Niemand sollte auf dem verschossenen Papier am Boden ausrutschen.

Text: Boris Canje

Fotos: Medientreff  -  Sabine Hoffmann

 

Winterferien im Jugendclub „Zuflucht“ Elster

Taschen werden gestaltet

Für Winterferien ist ein umfangreiches Programm vorbereitet.

23.01.2017

Der Plan für die Winterferien im Februar im Jugendclub „Zuflucht“ in Elster ist prall gefüllt. Geöffnet ist die Einrichtung wochentags von 9 bis 18 Uhr. Begonnen wird jeder Tag mit einem gemeinsamen Frühstück. Es wird auch Mittagessen gekocht. Zudem darf zwischendurch genascht werden, vor allem Obst und Gemüse, und es stehen ausreichende Getränke bereit.

Das Motto für die Winterferien lautet „Unternehmer unterstützen Kinder – Design und Handwerk“. Das kommt am ersten Tag, 6. Februar, noch nicht zur Geltung, denn ausgehend von den guten Erfahrungen des Vorjahres wird erst mal gezempert.  Ab 10 Uhr geht es durch den Ort. Wer möchte, kann ein Kostüm mitbringen. Am Nachmittag um 15.00 Uhr geht es bei einem Vortrag einmal mehr in ferne Länder, diesmal auf die Spuren der Kosaken. Am 7. Februar um 10.30 Uhr kommt eine Designerin in den Klub und wird gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen Taschen entwerfen und natürlich auch nähen. Wer kein Interesse daran hat, kann spielen oder sich anderweitig beschäftigen. Am Nachmittag gibt es Trickfilme ohne Ende.

Da vermutlich am Dienstag nicht alle Taschen fertiggestellt werden können, stehen sie Mittwoch noch einmal im Mittelpunkt. Außerdem soll es sportlich zugehen. Und am frühen Abend wird der Jugendclub in ein „Hotel“ umgestaltet. Wer will, darf hier auch übernachten. Der Donnerstag beginnt mit einem gemeinsamen Frühsport im Freien. Dabei können auch eigene Ideen verwirklicht werden. Der weitere Tag steht im Zeichen von zum Beispiel Tischfußball, Brettspielen, Skateboard und Stelzenlauf. Am Nachmittag ist eine Kosmetikerin zu Gast, sie will den Kindern und Jugendlichen Tipps geben. Am letzten Ferientag wird an der Chronik gearbeitet und dann, ab 15 Uhr, steht die Faschingsfete an. Dazu wird eingelassen, wer ein Kostüm trägt. Spiele und Überraschungen sind angekündigt.

Für die Feriengestaltung machen sich Anmeldungen unbedingt erforderlich. Diese sollten bei Sabine Hoffmann im Medientreff – Elster oder im Jugendclub bis 31. Januar erfolgen. Der Teilnehmerbeitrag für die gesamte Ferienzeit beläuft sich auf 15 Euro pro Kind.

Text: Boris Canje

Fotos: Medientreff  -  Sabine Hoffmann (Archiv)

 

Haushalt Zahna-Elster

Was kann und will sich die Stadt in Zukunft noch leisten?

22.01.2017

Was will, was kann sich die Stadt Zahna-Elster bei angespannter Kassenlage im Bereich Kultur, Soziales, Sport 2017 leisten? Unter dieser Fragestellung analysierten die Mitglieder des Sozialausschusses in der Sitzung am Montagabend im Dorfgemeinschaftshaus Dietrichsdorf die Ergebnisse von 2016 und den Haushaltsentwurf 2017.

Letzterer weist im Ergebnisplan ein Defizit von 1,7 Millionen Euro aus und auch im Finanzplan für Investitionen sind 40.000 Euro noch nicht gedeckt.

Mit der kurzfristigen Übernahme des Zahnaer Erlebnisbades nach der Kündigung des Betreibervertrages durch die Infra Service GmbH hatte sich die Stadt 2016 zum Erhalt der Freizeiteinrichtung bekannt, aber auch eine teure freiwillige Leistung in den Haushalt geholt.

Wird Eintritt für Freibad Zahna teurer?

Auch wenn der Sommer mit 33.800 Euro gute Erträge beschert habe, seien die Ausgaben längst nicht gedeckt, so Kämmerin Monika Hönicke. 58.000 Euro Defizit stünden zu Buche, eingerechnet seien nicht einmal die Abschreibungen. Eine Neukalkulation des Eintrittsgelds sei daher unabdingbar für das Haushaltskonsolidierungskonzept.

Jede Menge Redebedarf sieht Bürgermeister Peter Müller (Freie Wähler) zudem über die Mittelanmeldungen aus Ortschaften und Vereinen, insbesondere zur Werterhaltung von Einrichtungen: z. B. 20.000 Euro für die Heizungsanlage im Dorfgemeinschaftshaus Zörnigall, 25.000 Euro für das Vereinshaus in der Baderstraße 10 in Zahna, auch die von den Vereinen genutzte Sporthalle in Zahna bedürfe einer Erneuerung des Fußbodens (22.000 Euro).

„Wenn wir mit solchen Zahlen ins Rennen gehen, kriegen wir mit Sicherheit eine neue Haushaltsverfügung“, sagt Müller. Wo nicht die Sicherheit gefährdet sei, müsse man einiges „runternehmen“.

Eine Absage erteilen die Mitglieder des Sozialausschusses auch dem Antrag des Unternehmerstammtischs Zahna auf einen Zuschuss von 1.500 Euro für die Erweiterung der Weihnachtsbeleuchtung und des Elsteraner Kleingartenvereins fürs Herrichten des Parkplatzes, letzteres, weil es laut Müller in 100 Meter Entfernung ausreichend Parkfläche gebe.

Zuschüsse für Ortschaften werden neu berechnet

Städtepartnerschaft und Stadtfest sollen gefördert werden wie bisher, auch die Ortschaften sollen weiterhin Zuschüsse für Veranstaltungen zur Traditionspflege bekommen. Gleichwohl spricht sich der Ausschuss dafür aus, diese entsprechend der Einwohnerzahl anzugleichen.

Und, so plädiert Ausschussvorsitzender Rolf Wroblewski (Linke): „Wer Geld haben will, muss es beantragen. Wir tragen es keinem hinterher“.

Kleine Veranstaltungen wie etwa Maifeuer sollten die Veranstalter künftig über eigene Einnahmen refinanzieren, und sei es ein Obolus für den Knüppelkuchen. „Wir müssen darüber mit den Vereinen sprechen“, sagt der Bürgermeister.

Aus eigener - guter - Erfahrung empfehlen Wroblewski und Sabine Hoffmann  Vereinen, die etwas für ihre Jugend tun wollen, sich über Fördermöglichkeiten durch verschiedene Stiftungen zu informieren.

Text: Ute Otto

Foto: Symbolfoto/CCO

 

Männerfastnacht und Zempern in Elster

Vor der Party viel auf Achse

21.01.2017

Strapaziöse, aber auch schöne Tage hat die Männerfastnacht in Elster vor allem die Platzmeistern Mirko Griehl, Sven Helmebracht und seinen Stellvertretern Christian Gerhardt sowie Christian Will beschert. In Elster und Iserbegka waren sie zum Einladen unterwegs, um dann am Sonnabend im „Elsterlandsaal“ viele Gäste zu begrüßen. Nach dem Eröffnungstanz, bei dem mittels Kopfbedeckungen welche die Frauen mitgebracht hatten, die Tanzpartner bestimmt wurden, gab es viele Extra-Runden, so für Zahna-Elsters Bürgermeister Peter Müller. Überaus gut kam an, dass die Platzmeister am vergangenen Freitag auch den Jugendclub besuchten und so die Fastnachts-Tradition in diese Begegnungsstätte trugen.

Text: Medientreff  -  Sabine Hoffmann

Fotos: Medientreff  -  Sabine Hoffmann und Ramona Kettmann

 

Tradition in der Elbaue

Platzmeister bitten zum Tanz in Elster

20.01.2017

Nach der Jugendfastnacht in Elster, deren Tanzveranstaltung auf große Resonanz stieß und deren Zemperpulk in Regie der Platzmeister Felix Röder und Max Fleck beizeiten im Ort unterwegs war, stehen jetzt anstrengende Tag vor den Platzmeistern der Männerfastnacht, ihren Stellvertretern und allen Helfern in Vorbereitung des Schwofs an diesem Samstag ab 19.30 Uhr im Elsterlandsaal.

Zum Tanz aufspielen wird erneut die Gruppe „Inflagranti“. Im Vorfeld sind die Platzmeister Sven Hermelbracht und Mirko Griehl (er kommt übrigens aus Zahna) sowie ihre Stellvertreter Christian Will und Christian Gerhardt mit Gefolge und Musik auf Einladungsrunde durch den Ort.

Der Samstag selbst beginnt mit einem Frühstück bei Jens Michel, einem Platzmeister des Vorjahres. Danach geht es weiter auf Einladungstour. Die Pause zwischen dieser und dem Schwof am Abend ist erfahrungsgemäß nur sehr kurz.

Text und Fotos: Medientreff  -  Sabine Hoffmann

 

Trubel mit eigenen „Gesetzen“

Für Platzmeister ist die Leetzaer Jugendfastnacht ein harter Job.

21.01.2017

Fast auf die Minute exakt um 20 Uhr marschierte die Fastnachtjugend in den Saal des Vereinshauses in Leetza ein. Jeweils 14 junge Frauen und ebenso viele Männer. Doch zunächst getrennt.

Angeführt von den Platzmeistern Armin Klotz und Jakob Möbius wurden mehrere Runden gedreht. Dann nahm die weibliche Fastnachtjugend vor der Bühne Platz und die männliche an der Bar.

Gemeinsam mit ihrem Kalfaktor Max Richter, er hielt das Geld zusammen, begrüßten die Platzmeister die Gäste und freuten sich über den gut gefüllten Saal. Dann gab es eine Neuerung: Es wurden Regeln für den Abend verlesen.

So durften zum Beispiel die jungen Männer den ganzen Abend nicht sitzen. Den Aufforderungen durch die Platzmeister nicht Folge zu leisten, war ebenso untersagt und anderes mehr. Bei Verstößen drohte eine Strafe von fünf Euro, die im Wiederholungsfalle verdoppelt werden sollte. Dann tanzten die Platzmeister an.

In Vorbereitungen hatten sie sich bemüht, möglichst körperlich gleich große Paare zusammenzustellen. Damit dabei nichts schief ging, schrieb sich jeder der beiden seine Duos auf einen Zettel und klebte diesen in den Zylinder.

Da der beim Auffordern der nächsten jungen Frau sowieso gelüftet werden musste, konnte schnell noch einmal ein Blick darauf geworfen werden, zu welchem Partner sie gebracht werden musste.

Ansonsten ist es für Armin Klotz und Jakob Möbius ein anstrengender Abend gewesen, denn sie durften den Saal nicht verlassen und hatten das Ziel, mit möglichst jeder Dame zu tanzen. Letzteres war, da waren die Zwei sich einig, allerdings kaum möglich. Zumal sie sich ja auch noch um die Extrarunden kümmern mussten. Sie hatten also wirklich gut zu tun.

Eines wollten sie jedoch nicht verraten: Wie wird man Platzmeister bei der Jugendfastnacht in Leetza? Nur so viel, beim Schlappenball, für den der Termin noch nicht feststeht, werden die Zylinderträger ausgespielt.

Und da man bis zum 30. Geburtstag bei der Jugendfastnacht mitmischen kann, ist es durchaus möglich, sich den Hut mehrfach aufzusetzen.

Der Abend sollte ebenso pünktlich, wie er begonnen wurde, auch beendet werden. Am Sonntag mussten sich die Jugendlichen zum Zempern treffen und das bereits um 8.30 Uhr. Auch hier drohte bei Verspätung oder gar unentschuldigtem Nichterscheinen die bereits erwähnte Strafe.

Mit dem dabei eingenommenen Geld und weiteren Spenden wird der Schlappenball finanziert. Das begründet auch, weshalb in Leetza nicht vor dem Fastnachtstanz gezempert wird, sondern einen Tag später.

Text und Fotos: Boris Canje

 

Sicherheit in Zahna-Elster

Feuerwehr vermisst Rückhalt

12.01.2017

Feuerwehrleute haben viele Bibeln. Heiko Plewa, Stadtwehrleiter in Zahna-Elster, wählte dieses Bild zum Reformationsjubiläum und den damit verbundenen Herausforderungen. Mit Bibeln, „nach denen wir arbeiten“, meinte er Gesetze, Verordnungen, Satzungen und eben auch die Risikoanalyse und den Bedarfsplan für das Stadtgebiet.

„Wer weiß, was dort geschrieben steht?“, fragte er in den Zahnaer Rathaussaal. Dort hatten sich Vertreter der zwölf Ortsfeuerwehren, Stadträte und Mitarbeiter der Verwaltung eingefunden. Heiko Plewa unterstrich die Bedeutung der freiwilligen Arbeit der Kameraden. Wird sie von allen Verantwortungsträgern gesehen und anerkannt?

Feuerwehrleute haben da Zweifel, war mehrfach herauszuhören. Zudem, Vize-Stadtwehrleiter Frank Freit hat den Eindruck, dass einige Feuerwehrbelange für Stadträte böhmische Dörfer seien.

In den Wehren Zahna-Elsters gibt es insgesamt 271 aktive Feuerwehrleute, davon 46 Frauen. Hinzu kommen die Mitglieder der Alters- und Ehrenabteilungen, der Kinder- und der Jugendfeuerwehren. Der Stadtwehrleiter wies neben anderem auf bauliche Mängel an Gerätehäusern in Rahnsdorf und Leetza hin, auch auf das Alter der Fahrzeuge.

Zu 39 Einsätzen wurden die Feuerwehren der Stadt Zahna-Elster im vergangenen Jahr gerufen. Siebenmal wurde ihre Hilfe nach Verkehrsunfällen benötigt, zehn Brände waren zu löschen und 21 Mal gaben sie technische Hilfe. Bei einer Großübung wurden Fähigkeiten und Fertigkeiten vervollkommnet. Die größte Herausforderung war der Bahnunfall am 10. Dezember bei Bülzig, als zwei Bahnmitarbeiter von einem ICE erfasst wurden und ums Leben kamen.

Das Gros davon sei zwischen 20 und 38 Jahre alt, ergänzte der Bereichsleiter Technik in der Stadtwehrleitung, Jürgen Pötzsch. Es sei viel zu tun, um Rückstände bei Gebäuden und Technik aufzuholen. Wie das geschehen soll, wurde in der knapp dreistündigen Beratung mehrfach gefragt.

Jürgen Pötzsch bemängelte neben anderem Aussagen in der Stadt wie „wir stecken das in die Feuerwehr“. Nein, widersprach er, „wir stecken das in die Sicherheit der Bürger“, müsse es heißen. Das Thema Geld zog sich wie ein roter Faden durch den Abend. Bürgermeister Peter Müller (Freie Wähler) ging deshalb sehr ausführlich auf die Finanzsituation der Stadt ein und auf die Zwänge, in denen Verwaltung und Stadtrat stecken.

Jeder in der Verwaltung und im Stadtrat sei sich der Aufgaben und Leistungen der Feuerwehr bewusst, versicherte er. „Aber es gibt Grenzen, die nicht überschritten werden können.“ Die Risikoanalyse sei damals auch erstellt worden, um dem Land gegenüber aussagefähig zu sein, wie groß der Bedarf an neuer Technik in den Wehren sei.

„Doch das Land hat darauf nicht reagiert.“ So bleibe nur, Schritt für Schritt Veränderungen vorzunehmen. Der Bürgermeister kündigte Arbeiten an den Gerätehäusern in Bülzig und Rahnsdorf an. Zudem werde sich die Stadt um Fördermittel für ein Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug bemühen. Möglichst 2018 soll es in Elster einrollen. Nach jetzigem Stand müsste die Kommune abzüglich der Förderung noch immer 210 000 Euro aufbringen, rechnete Müller vor.

Jeder ausgegebene Euro für den Feuerwehr-Nachwuchs trage zur Sicherheit aller bei und werde Früchte tragen, mahnte Stadt-Jugendfeuerwehrwart Marcel Rückert. Er sieht derzeit keine vernünftige Grundlage für die Zusammenarbeit mit der Kommune als Träger des Brandschutzes und erklärte seinen Rücktritt.

Peter Müller bedauerte den Schritt („Das kann ich so nicht akzeptieren.“) und dankte dem Elsteraner für seine engagierte Arbeit.

Dass mehr miteinander geredet werden muss, ist eine Konsequenz des Treffens. Stadtwehrleiter Heiko Plewa, zu Beginn vom Bürgermeister zum Hauptbrandmeister befördert, kündigte das nächste Treffen dieser Art für Januar 2018 an.

Text: Frank Grommisch

Foto: Boris Canje (Archiv)

 

Jugendclub „Zuflucht“ Elster

Viele Fragen zur aktuellen Weltlage

12.01.2017

Fragen zur Bundeswehr bewegten Kinder und Jugendliche im Jugendclub „Zuflucht“ in Elster. Zuletzt nach dem Terrorakt in Berlin, als sie wissen wollten, warum dort nicht auch Soldaten eingesetzt wurden. Um diese und viele andere Fragen zu beantworten, wurde Oberleutnant Christian Kapahnke von der Karriereberatung Wittenberg eingeladen. Und er stillte nicht nur den Wissensdurst der Jungen und Mädchen, sondern auch jenen einiger Mütter. Da ging es um die Einsätze in Katastrophenfällen ebenso wie um die Verteidigung vor Angreifern oder um die Bewaffnung.

Text: Boris Canje

Fotos: Medientreff  -  Sabine Hoffmann

 

Grogfahrt auf der Elbe

Eiszapfen an Boot und Bart

07.01.2017

Warum Auto fahren, wenn Schnee und Glatteis stressen und den Verkehr behindern? Eine Paddeltour auf der größten Wasserstraße hierzulande kann erholsamer sein – auch im Winter. Das hat einmal mehr die „Grogfahrt“ der Prettiner Kanuten bewiesen. Zum 27. Mal wurde sie auf der Elbe veranstaltet, erstmals über drei Tage, und erstmals mit mehr als 80 Teilnehmern.

Der „harte Kern“ hat sogar die vollen 90 Kilometer geschafft – von Riesa über Belgern, Prettin nach Elster. Das sei, wie Ute Singer am Ziel versichert, vor allem der perfekten Organisation der Prettiner Gastgeber zu verdanken. Die 57-jährige Hallenserin war als einzige Frau bereits am Donnerstagvormittag in Riesa mit am Start, gemeinsam mit zehn Männern.

Zwei Paddelstunden bei Temperaturen knapp unter Null liegen hinter den Kanuten, als sie gegen 13 Uhr am Elbufer bei Mühlberg zum Mittagsimbiss anlegen. Ihre Boote sind mit Eiszapfen verziert und die wasserdichten Kleidungsstücke teils eisverkrustet.

Wassersportler aus vier Ländern

Der Mittagsrastplatz bei Mühlberg befand sich dort, wo einst die „alte Fähre“ übergesetzt hat. Unweit davon überspannt die neue 690 Meter lange Brücke die Elbe und das Elbvorland. Sie verbindet Brandenburg mit Sachsen. Mehr als 80 Kanufreizeitsportler aus Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg haben die 27. Grogfahrt miterlebt. Spaßige „Tauforden“ gab es beim Kanutenball für Simon Wagner, Maik Mietzsch, Matthias Reisnauer und Marc Rutkowski. Die vier Prettiner haben die Tour als absolute Paddelneulinge bestens gemeistert.

Doch die Augen leuchten, und ein vielstimmig-fröhliches „Hallo“ lässt wissen, dass die gute Laune keineswegs eingefroren ist. Flugs eilen sie zur Feuerstelle und zum dampfenden „Ofentopf“, aus dem es verlockend duftet.

Suppentopf in Position gebracht

Jörg Friedrich und Tino Roman (im Kanutenkreis „Scotty“ genannt) haben alles bestens vorbereitet. Mit Pkw und Anhänger waren sie eine Stunde zuvor mit Suppentopf, Getränken, Feuerholz, Herd, Tisch und Bänken aus Prettin angereist, um den Rastplatz inmitten der einsamen Winterlandlandschaft herzurichten.

Zur vollsten Zufriedenheit der Gäste übrigens, die sich an der hausgemachten Soljanka gütlich tun. Für den Wohlgeschmack haben die Hobbyköche Jörg und Nicole zu Hause sogar noch an Zitronenscheiben und Sahne gedacht, was Sonderpunkte bringt. Scotty bekommt großes Lob für seinen „Glühwein-Grog“, den er in „exzellenter Trinktemperatur“ ausschenkt.

„Köstlich Leute, das ist ein Fünfsterne-Imbiss. Uns geht’s richtig gut“, jubelt Horst Kauert aus dem hiesigen Coswig. Gleiches bekräftigt Ralf Haas-Langwagen aus dem Spreewald. Nach einer knappen Stunde sind alle gesättigt, durchgewärmt – und neugierig auf die Strecke nach Belgern, das Ziel des ersten Tages. Dort wartet nach dem Kaffeetrinken der Bus zurück nach Prettin.

Die meisten Teilnehmer übernachten im Vereinsdomizil oder in Zelten. Als Jörg Friedrich am folgenden Morgen mit frischen Brötchen zur Hirschmühle kommt, stellt er fest, dass es noch andere Logierplätze gibt: Einige Potsdamer Kanufreunde liegen mit vermutlich nordpoltauglichen Schlafsäcken auf der Wiese im Schnee unterm Himmelszelt. „Nur die Pudelmütze hat rausgeschaut.“

Mit noch mehr Teilnehmern fährt der Bus nach dem Frühstück von Prettin nach Belgern, wo die zweite Tour startet und über Torgau nach Prettin führt. Die Paddel-freunde haben den Wind im Rücken. Hin und wieder lassen sie sich treiben, scherzen miteinander, bewundern ehrfurchtsvoll den überfliegenden Seeadler – oder genießen ganz still die in Kälte erstarrte Natur.

Durch die leichte Brise wachsen noch mehr Eiszapfen an Booten, ja sogar an den Haarspitzen und Bärten. Doch Ute Singer freut sich: „Kanufahren im Winter ist fast noch schöner als im Sommer.“

Bisher größter Kanutenball

Zur besten Kaffeezeit trifft der Kanu-Konvoi mit mehr als 40 Booten an der Hirschmühle ein, wo die Frauen des Vereins selbst gebackenen Kuchen servieren. Danach heißt es: Ausruhen und „Garderobenwechsel“, denn am Abend wird in Prettins Gemeinschaftshaus der bisher größte Kanutenball gefeiert.

Nach verkürzter Nachtruhe stechen einige Wasserwanderfreunde am nächsten Morgen noch einmal „in See“ – in Richtung Elster zum offiziellen Ziel der Grogfahrt.

Text und Foto: Gabi Zahn

 

Stadtentwicklung Zahna-Elster

Die Flutschäden verschwinden

06.01.2017

Auch wenn beim Beseitigen der Hochwasserschäden von 2013 in Elster viel erreicht wurde, abgeschlossen sind die Arbeiten noch lange nicht. Zahna-Elsters Bürgermeister Peter Müller (Freie Wähler) benennt einen ganzen Berg an Vorhaben, in Elster und in Mühlanger etwa.

In Nachbarschaft des neu errichteten Elsteraner Rathauses ist das Gebäude, in dem sich der Seydaland-Fleischer und das Archiv der Verwaltung befinden, zu sanieren. Immer noch bereitet die Feuchtigkeit in den Gemäuern Probleme, ebenso im Vereinshaus in der Mittelstraße.

Zudem gibt es hier den Wunsch, dass sich ein Betreiber für die Verkaufsstelle im Erdgeschoss findet, möglichst jemand, der im Ortszentrum von Elster Waren des täglichen Bedarfs anbietet. Dass die Elsteraner sehr darauf hoffen, dass sich hier etwas bewegt, das hatte der Heimatverein auch im Rahmen des Lebendigen Adventskalenders in seiner witzigen Darbietung deutlich gemacht. „Es wäre sehr schön, wenn sich hier jemand findet“, so Müller.

Fähre geht in die Werft

Die Elbfähre Elster muss wieder zur Landrevision. Die Fährerlaubnis läuft zum 31. Januar dieses Jahres aus, informierte Bürgermeister Peter Müller. Darum muss die schwimmende Brücke, die zwischen dem Elsteraner und dem Wartenburger Ufer pendelt, Anfang Februar in eine Werft bugsiert werden. Welche das sein wird, ist noch nicht bekannt. Gehofft wird, dass die Fähre nach den anstehenden umfangreichen Arbeiten Ende April an ihren angestammten Platz zurückkehren kann. An den Kosten der Revision wird sich voraussichtlich das Land Sachsen-Anhalt beteiligen, da die Fähre Bindeglied an einer bedeutsamen Straße sei.

Zu den Sorgenkindern gehört auch die Grundschule in Elster. Noch immer steckt Feuchtigkeit im Mauerwerk. „Da müssen wir unbedingt etwas dagegen machen.“ Ursprünglich sollten die Arbeiten bereits im vorigen Jahr erfolgen, mussten aber verschoben werden.

Nun hofft der Bürgermeister, dass dieses Vorhaben in den kommenden Sommerferien in Angriff genommen werden kann und diese Spanne der schulfreien Zeit dafür ausreicht, um zum Schuljahresbeginn den Abschluss melden zu können.

Im Rahmen der Beseitigung von Hochwasserschäden seien neben Straßenbau in Mühlanger auch Rastplätze an der Elbe, der Parkplatz im Elsteraner Gewerbegebiet, der Weg zum Siel in Iserbegka und das dortige Gebäude der Wasserwehr herzurichten. Fertigzustellen sind zudem die Außenanlagen an Elsters Sekundarschule.

Überhaupt, das Baupensum wird in Zahna-Elster, so zeichnet es sich ab, erneut enorm sein. So ist vorgesehen, die Kindertagesstätte „Kinderland“ in Mühlanger umzubauen. Die Funktionsräume sollen anders angeordnet werden. Ein zweiter Fluchtweg ist zu schaffen, benennt Peter Müller die wichtigsten Veränderungen.

Dafür soll Geld aus dem Landesprogramm „Stark V“ eingesetzt werden. „Wir hoffen, dass wir im ersten Quartal die Förderzusage erhalten.“ Dass die Förderung weitergeht, dieser Wunsch gilt auch für die Landesstraße in Zahna, zwischen dem Ortseingang aus Richtung Wittenberg und dem Bahnhof. Bauzeit: voraussichtlich zwei Jahre.

Text und Foto: Frank Grommisch

 


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