Februar 2018

Gärtnerei Böttcher in Elster

Gewerbe Frost knackt Heizung

27.02.2018

Die Primeln sind gerettet! Davon geht Firmenchefin Katja Böttcher fest aus. „Sonst würden sie schon die Köpfe hängen lassen“, sagt die 38-Jährige, die zusammen mit ihrem Mann Martin eine Gartenbaufirma in der Gielsdorfer Straße von Elster betreibt.

In der Nacht zum Dienstag hat der Frost gnadenlos zugeschlagen und ein Stück Fußbodenheizung in seine Einzelteile zerlegt. „Eine Pumpe im Heizsystem ist ausgefallen“, sagt Katja Böttcher und erzählt weiter, dass viele Primeln unter Wasser gestanden haben. Als ihr Mann bei der morgendlichen Kontrollrunde den Schaden bemerkt, reagiert er sofort und stellt eine Zusatzheizung ins Gewächshaus.

Jetzt ist es im Inneren wieder mollig warm, das Kondenswasser tropft von der Decke. „Die Sonne heizt mit“, betont die 38-Jährige und fügt ergänzend hinzu, dass ihre Firma im Prinzip gegen Kälte gut gewappnet ist.

Die Biogasanlage der Seydaland Vereinigten Agrarbetriebe versorgt den Betrieb mit Fernwärme, zusätzlich befeuern die Eigentümer eine Hackschnitzel-Heizung mit Holz. Damit in den insgesamt zehn Gewächshäusern Väterchen Frost keine Chance hat, werden zum Beispiel nachts die Decken-Jalousien zugezogen, um einen weiteren Wärmepuffer zu schaffen.

„Schade“, meint die Chefin, „dass kein Schnee gefallen ist. Der wirkt isolierend.“ Insgesamt muss eine Fläche von etwa 3 500 Quadratmetern warm gehalten werden. Katja Böttcher verrät, dass die jährlichen Heizungskosten sich im hohen fünfstelligen Bereich bewegen. In manchen Gewächshäusern darf es im Winter kalt sein, andere Pflanzen mögen es kuschelig warm. Die 38-Jährige schaut auf das Thermometer. Bei 15 Grad minus vor der Tür sind 15 Grad plus im Innenbereich okay.

Wie viele Menschen in Elster und Umgebung freut sich die Chefin auf das Ende der Frostperiode. Für Ende der Woche haben die Meteorologen angenehmere Temperaturen versprochen. Des Weiteren kann sie es kaum erwarten, dass der Verkauf startet. Die Beet- und Balkonpflanzen, die ab April den Besitzer wechseln, wachsen „fröhlich“ vor sich hin. Katja Böttcher hat in Quedlinburg Gärtnerei und Zierpflanzenbau studiert und dort ihren Mann Martin kennengelernt. „Seit dem letzten Semester 2004 sind wir zusammen“, verrät sie.

Böttchers haben sich auf dem hart umkämpften Markt durchgesetzt. „Wir punkten mit Qualität“, ist die Chefin überzeugt. Die Baumärkte sind keine Konkurrenz mehr, alle Discounter ernst zu nehmende Gegner. Im Großen und Ganzen setzen die Menschen aber auf einheimische Produkte. Die Nähe zum Anbieter spielt eine wichtige Rolle, die Waren liegen auf dem Präsentierteller. Zudem mussten die Pflanzen keine langen Transportwege überstehen.

Beim Betriebsrundgang zieht die Chefin eine gefütterte Jacke an und setzt eine Mütze auf. Knackiger Frost um die zehn Grad minus lassen bei jedem Satz den Atem gefrieren. Böttcher läuft noch einmal die Primeln ab, die im Gewächshaus ein Blumenmeer bilden. Kein Schaden zu sehen, Glück gehabt! „Ich hoffe, es bleibt die letzte Katastrophe.

Text: Thomas Tominski

Fotos: Sven Guckel und Medientreff  -  Sabine Hoffmann

 

Vereinswette in Elster

Karnevalisten meistern Härtetest

19.02.2018

Karsten Röder marschiert mit dem Megafon in die Elbe und bedankt sich beim befreundeten Karnevalsverein aus Gebesee (Thüringen) für die Wett-Nominierung „Mit Bratwurst und Bier ins kühle Nass“. 30 Narren des Elsteraner Carneval Verein (ECV) folgen seinem Ruf und stehen am Sonntag bei frostigen Temperaturen dicht gedrängt an und in der Elbe.

Der Moderator des ECV ist stolz auf seine Truppe und reicht den Kelch lautstark an die befreundeten Clubs aus Bennungen (Landkreis Mansfeld-Südharz), Abtsdorf und Holzdorf weiter. Diese werden telefonisch oder per Internet über ihre Teilnahme an der Spaß-Wette informiert.

Im Nachgang hat jeder Verein eine Woche Zeit, diese einzulösen. Wer kneift, muss am 17. November auf der Session in der Elbgemeinde antreten und neben jeweils einer Kiste Bier und Sekt noch „Bratwurst satt“ ausgeben. Nach dem dreifach über die Elbe geschmetterten „Elster Helau“ ist die Wette Geschichte.

Videobeweis erforderlich

Damit keiner schummelt, wird alles auf Video festgehalten. „Das schicken wir dem Karnevalsverein in Gebesee zu“, so Röder, der den Ursprung der Gaudi-Veranstaltung erklärt. Da Narren nach Aschermittwoch bekanntlich bis zum 11. November warten müssen, um endlich wieder auf die Pauke zu hauen, ist der Verein aus Thüringen zusammen mit den Hoch-, Weit- und Seitenspringern des ECV auf die Idee gekommen, etwas Lustiges auf die Beine zu stellen.

 „Unsere Springer sind Gäste bei den dortigen Weiberfastnachten gewesen“, so der Moderator, der die „Schnapsidee“ am Sonntag mit ausgebadet hat.

Zehn Minuten vor der Veranstaltung füllt sich langsam der Platz am Schiffsanleger. Viele bringen Handtuch und ganz dicke Socken mit, andere wärmen sich von innen. Teamgeist zeigen alle. Schals, Mützen, Kostüme - jeder ist als ECV-Eisbader erkennbar. Sabine Rotte ist bei den närrischen Veranstaltungen als Saalpolizistin unterwegs.

„Ich habe von der Wette erst kurzfristig erfahren“, sagt sie und trinkt vor dem Gang in die kühlen Fluten noch schnell eine Tasse heißen Kaffee. Trotz der Aussicht auf kalte Füße will sie ihrem Verein keine Absage erteilen. Narren sind für jeden Spaß zu haben. „Die dicken Socken liegen im Auto“, verrät sie und geht Sekunden später im langsam aufkommenden Trubel unter.

Wo Karnevalisten auftauchen, da ist Stimmung. Selbst der Bürgermeister der Stadt Zahna-Elster, Peter Müller (Freie Wähler), lässt sich das Wasserspektakel nicht entgehen. Stephanie und Alexandra Ott, die während der fünften Jahreszeit zur Prinzengarde gehören, haben keine Angst vor dem angesagten Härtetest. Die Schwestern erzählen, dass sie eigentlich Fans von warmem Badewasser sind, doch wenn es um die Wurst geht, können sie ihren Verein nicht im Regen stehen lassen. „Ich bin schon seit acht Jahren dabei“, verrät Alexandra Ott, die mit Handtuch und warmen Socken ausgerüstet, auf den Startschuss wartet.

„Wir haben keine Angst vor Erfrierungen“, ergänzt ihre Schwester, die bereits den Plan nach der „Kneipp-Kur“ in der Tasche hat. „Rein ins Auto und ab nach Hause. Wir haben nur zwei Minuten Weg.“ Was beide mögen, ist das Zusammengehörigkeitsgefühl und das Abenteuer, Grenzen zu überwinden.

Glückliche Vizepräsidentin

Da es keine exakten Wett-Vorschriften gibt, wie viele Personen wie tief ins Wasser müssen, nutzen die Elsteraner am Sonntagvormittag das Prinzip: Was nicht verboten ist, ist erlaubt! Die ganz Harten gehen barfuß ins Wasser oder tragen Badelatschen, wer rote oder blaue Zehen fürchtet, schlüpft in mitgebrachte Gummistiefel.

Der Rest hält am Ufer die Stellung. Nach etwa zwei Minuten ist die Tortur vorbei, das Video gedreht und die Schnappschüsse gemacht. Vizepräsidentin Silke Wolter ist froh, dass sie den Ausgangsort wieder erreicht hat. „Endlich läuft das Blut wieder durch meine Füße“, ruft sie freudestrahlend und betont beim Anfassen, dass dieser Glückszustand langsam durch den ganzen Körper fließt.

„Jetzt ist Schluss mit Party“, sagt sie, denn Kälte ist nichts für einen Narren. Insgesamt ist die Vizepräsidentin froh, dass sich der Verein zahlenmäßig so stark präsentiert hat. „Ich habe mit 15 gerechnet. Beim Startschuss sind es 30 gewesen.“

Die Stimmung am Schiffsanleger ist gut. Viele haben sich warme Getränke oder eine heiße Wurst organisiert, die Besucher des Frühschoppens „heizen“ den Körper vor. Wichtig ist, auch außerhalb der fünften Jahreszeit Geschlossenheit zu demonstrieren. Die Wette der befreundeten Karnevalsvereine hat 2018 ihre Premiere gefeiert. Nun gilt es, für die Zweitauflage sich einen neuen Gaudi auszudenken.

Text und Fotos: Thomas Tominski

 

Karneval in Elster

Show im Hofbräuhaus

10.02.2018

Mit einem zum Thema passenden Kostüm hatten Elsters Jecken in diesem Jahr keine Probleme. Das Motto der Großveranstaltung am Sonnabend lautete: „Die Närrinnen und Narren gehen ein und aus im Elsteraner Hofbräuhaus“. Ein schickes Dirndl für die Frauen, Lederhose und Trachtenhemd für die Männer - und fertig. Das haben sich die meisten Gäste im blau-weiß geschmückten Elsterlandsaal auch gesagt.

Wenngleich einige der Besucher auch andere Ideen in Kostüme ummünzten. Da wandelte etwa eine lebende Speisekarte durch den Saal, ebenso wie ein großes Bierglas oder auch ein Fass. Letztere wurden übrigens gemeinsam später als beste Kostüme geehrt.

Knall aus Konfettikanone

Ein Donnerknall aus der Konfettikanone des Elsteraner Carneval Vereins (ECV) eröffnete das Programm. Traditionsgemäß zog daraufhin der Elferrat nach Klängen des Narhalla-Marsches und dem Beifall der Gäste in den Saal. Es folgten die Aktiven. Allerdings diesmal mit Blasmusik - und das war durchaus ungewöhnlich! Aber freilich dem Motto des Abends geschuldet.

Dabei bewiesen die Hoch-, Weit- und Seitenspringer (HWS), dass ein Schuhplattler auch nach moderner Musik getanzt werden kann. Mit viel Beifall wurde das Prinzenpaar, ihre Lieblichkeit Doreen I. sowie seine Herrlichkeit Gerit I., begrüßt. Begleitet wurden sie von ihren Hofdamen Sophia und Jana.

Eine Überraschung gab es für Moderater Karsten „Erpel“ Röder, der an diesem Tag Geburtstag hatte, vor dem Ausmarsch. Von jedem Programmteilnehmer und vom Elferrat erhielt er ein Blümchen überreicht. Der so Geehrte hatte Probleme, den Riesenstrauß zu halten. Er bekannte später: „Ich war tatsächlich etwas sprachlos.“

Dann begann der Reigen der Beiträge, für die die Gruppen des ECV in den zurückliegenden Wochen eifrig trainiert haben. Den Auftakt gestalteten traditionell die Jüngsten, das sind die Blau-Weißen Funken. Mit dabei auch die Allerjüngsten, die dreijährige Kimberli und der vierjährige Richard. Zum dritten Mal fragte der Moderator das kleine Mädchen, wer sie gezwungen habe, zu tanzen. Die Antwort überraschte, denn es kam ein deutliches „Du“.

Den Spaß hatten die Trainerinnen natürlich vorbereitet. Vorher hieß es immer „Mama“. Übrigens wurden auf der Veranstaltung drei Mädchen aus den Reihen der Funken verabschiedet. Ähnliches geschah auch etwas später bei der Funkengarde. Dort werden zwei Mädchen aus Altersgründen nicht mehr mittanzen. Dem Karneval bleiben sie jedoch erhalten.

Nicht ohne Zugabe

Natürlich drehte sich alles um das Motto des Abends. Da tanzten zwei Mädchen der Funkengarde schwungvoll beim Showtanz auf einem blau-weiß gedeckten Tisch, ließen die Hofsänger den ganzen Saal, der übrigens gut gefüllt war, schunkeln, tanzte die Prinzengarde im Dirndl.

Etwas Besonderes hatten sich wieder einmal die HWS-Springer einfallen lassen. Sie zeigten ihre Version des Wettbewerbs „Let’s dance“. Und zwar mit prominenter Besetzung. Allerdings gab es für Donald Trump und Kim Jong-un nur schlechte Noten von der Jury. Besser sah es unter anderem für Angela Merkel, Florian Silbereisen, Scooter oder Heino aus. Das Finale gestalteten die Backstreet Boys und die Spice Girls. Und auch der Elferrat trug sein Scherflein bei, als Elb-Wies’n- Mädels und Co. Letzteres kam so gut an, dass mehrere Zugaben gefordert wurden.

Allerdings ging keine Gruppe ohne ein Dacapo aus dem Saal. Die ECV-Mitglieder mussten dann schnell ins Bett, denn am Sonntag ging es schon sehr zeitig nach Cottbus. Dort waren die Elsteraner wieder als einzige Vertreter aus Sachsen-Anhalt beim „Zug der fröhlichen Leute“ dabei.

Text: Boris Canje

Fotos: Medientreff  -  Sabine Hoffmann

 

Alles hat ein Ende

09.02.2018

Die Winterferien im Jugendclub „Zuflucht“ in Elster sind leider wieder zu Ende. Am Freitag stand Fasching auf dem Programm. Viele lustige Spiele wurden gespielt. Gelacht, getanzt, gesungen und gegessen.

Wir möchten uns bei allen ganz herzlich bedanken. Jeden Tag leckeren Kuchen, es wurde für uns gegrillt, wir konnten nach Herzenslust frisches Obst und Gemüse essen. Jeden Tag frische Brötchen. Danke dass wir mit dem Bus nach Dessau ins Kino fahren konnten. Ermöglicht hat uns dies unteranderem das Elsteraner Unternehmen BRALE.  

Einfach Danke für alles. Danke dass Sie da draußen uns immer wieder so wundervolle, erlebnisreiche Ferien ermöglichen.

Danke

Text und Fotos: Medientreff-Elster

 

Extravorstellung für Jugendclub „Zuflucht“ Elster

08.02.2018

Der Jugendclub „Zuflucht“ in Elster hat in Dessau etwas Besonderes erlebt. Für die Kinder und Jugendlichen wurde extra die UCI Kinowelt geöffnet.

Auf dem Programm stand im Saal vier der zweite Teil „Hilfe, ich hab` meine Eltern geschrumpft“.

Selbst die mitgereisten Eltern waren begeistert. Der Tenor bei der Abreise: Das machen wir wieder!

Bedanken möchten wir uns bei Frau Mieth vom UCI Kinowelt Dessau, sie hat es ermöglicht, dass wir einen so unvergesslichen Tag erleben durften. Danke möchten wir auch sagen an unseren netten Busfahrer Roland Richter vom Busunternehmen Zahna.

Text und Fotos: Medientreff  -  Sabine Hoffmann

 

Winterferien im Jugendclub „Zuflucht“ Elster

07.02.2018

Heute sind wir im Jugendclub geblieben. Nach der Nacht im Jugendclub wurde heute früh zum Frühsport gerufen. Herr Sven Gronewold rief, wir dachten erst es ist ein Scherz aber nein es war wirklich so. Aber die gesunde reine Luft und das Laufen tat uns allen gut. Im Anschluss gab es ein leckeres Frühstück. Heute haben wir nach Herzenslust unsere Fahrgeräte im Jugendclub genutzt. Einige Kinder haben Gibsfiguren angemalt und andere haben einfach nur Alf den Film gesehen.

Text und Fotos: Medientreff  -  Sabine Hoffmann

 

Jugendclub „Zuflucht“ Elster - Winterferien

Handwerk So wird ein Schuh draus

06.2.2018

 „Zeigt her eure Füße“ - getreu dem Motto des zweiten Ferientags im Jugendclub Elster steigt ein Kind nach dem anderen auf den Fußscanner im Haus der Orthopädietechnik von Frank Bergholz. Wenige Sekunden später sind die Abdrücke beider Füße auf dem Computerbildschirm zu sehen.

Antje Weller, die Schwester des Meisters ist eine von zwei Podologinnen im Familienunternehmen, kann von den Bildern ablesen, wie es um die Fußgesundheit der Kinder und Jugendlichen bestellt ist. Tatsächlich weisen einige Mädchen und Jungen schon nach dem ersten Lebensjahrzehnt Ansätze einer Fehlstellung auf. „Manchem wird das in die Wiege gelegt“, sagt die Expertin. „Es hat aber auch mit dem Schuhwerk zu tun.“

Wenn Schuhe nicht richtig geschnürt werden - was ja heutzutage bei Teens Mode sei - habe der Fuß beim Laufen keinen richtigen Halt und verforme sich durch die dauernde Fehlbelastung. Häufiges Umknicken, Schmerzen im Rücken oder Knie können die Folge sein. „Um das wieder auszugleichen, kann der Arzt Einlagen verordnen“, erklärt Antje Weller den Kindern weiter.

In der Werkstatt zeigt der Orthopädieschuhmachermeister, wie Einlagen und orthopädische Schuhe angefertigt werden. 2 000 Rohleisten hat er im Lager in Elster, in den Geschäften Wittenberg und Torgau nochmals zusammen 1 000. Den beiden Zweigstellen sei jeweils eine kleinere Werkstatt angeschlossen. „Für Änderungen“, so Bergholz.

„Sonst bekomme ich die Zulassung von den Krankenkassen nicht.“ Mit rund 160 Krankenkassen haben es die Orthopädie-Werkstätten hierzulande zu tun. „Wir brauchen ein halbes Jahr, um Verkäufer und Bürokräfte einzuarbeiten“, erzählt der Meister. 15 Mitarbeiter hat er im Unternehmen.

In Elster ist die Firma Bergholz seit 1925 ansässig. Seine Vorfahren stammen aus Seyda, so Frank Bergholz. „Ich konnte bis 1704 zurückverfolgen, dass sie immer Leder zwischen den Fingern hatten.“ Wie neu sehen die Meisterstücke seines Urgroßvaters aus dem Jahr 1920 aus, die Frank Bergholz den Kindern zeigt: schwarze Herrenschuhe und Hochzeitsschuhe für die Dame. Nicht zuletzt trägt richtige Pflege dazu bei, dass Schuhwerk lange seinen Dienst leistet. Wie das geht, zeigte Auszubildender Paul Weller. Er putzte allen Kindern die Stiefel.

Die Orthopädieschuhtechnik nahm ihren Aufschwung durch die beiden Weltkriege. Vor allem bei Soldaten, die ab 1942 die Winterkämpfe an der Ostfront miterlebt und überlebt hatten, waren Amputationen an den Füßen nach Erfrierungen an der Tagesordnung. „Heute haben wir es zunehmend mit Folgen von Diabetes und Neuropathie zu tun“, sagt der Meister. Es sei tatsächlich ein Beruf mit Zukunft angesichts des Umstands, dass immer mehr Menschen ein hohes Alter erreichen.

Auch wenn zunehmend computergesteuerte Maschinen Handarbeit ablösen, das Fachwissen des Menschen sei unverzichtbar. Und so denkt Frank Bergholz auch an den eigenen Berufsnachwuchs. Paul Weller, sein Neffe, lernt im ersten Jahr bei ihm. Eine junge Frau hat gerade ihren Abschluss gemacht und erhält am 26. Februar den Gesellenbrief. Dreieinhalb Jahre dauert die Lehrzeit, die Berufsschule ist in Gotha. Logisches Denken, einen guten Notendurchschnitt und Auffassungsgabe müssen die Bewerber mitbringen.

„Vom Bauchnabel abwärts müssen wir die lateinischen Bezeichnungen der Körperteile kennen. Das lernt man in der Berufsschule.“ Auch für Verkäufer und Bürokaufleute stellt er Ausbildungsplätze zur Verfügung. Schnupperpraktika seien vorher von Vorteil.

„Die Kinder und Jugendlichen, die hier im Ort wohnen, sollen sehen, welche Betriebe es hier gibt“, so Frank Bergholz auf die Frage, warum er den Aufwand nicht scheut, den der Besuch von über 20 Kindern und Jugendlichen im laufenden Betrieb mit sich bringt. „Und sie sollen auch erfahren, was es mit dem Handwerk auf sich hat.“

Text: Ute Otto

Fotos: Medientreff  -  Sabine Hoffmann

 

In die Ferien gestartet

05.02.2018

Wir  sind heute im Jugendclub „Zuflucht“ in Elster in die Ferien gestartet. Mit viel Spaß und guter Laune!!!

In den letzten Tagen hatte es etwas geschneit, so wurden zwei große Schneemänner gebaut. Gestärkt nach dem Mittagessen ging es zum Rodeln. Wie geplant kam am Nachmittag Frau Dorothea Burisch und machte mit uns Nudeln. Nun müssen sie bis morgen trocknen und dann werden wir sie morgen mit Bolognese zu Mittag essen. Für den ersten Tag war es Spitze. Wir freuen uns schon auf morgen, da geht es in die Dorfmitte zu dem Unternehmen Bergholz Orthopädie Schuhtechnik.

Text und Fotos: Medientreff  -  Sabine Hoffmann

 

Sekundarschule Elster – Skilager

Bildung Abgefahren

05.2.2018

Es war ein Start mit Hindernissen ins nunmehr 15. Ski-und Snowboardlager der Sekundarschule Elster nach Murau am Kreischberg in Österreich: Der bereits mit Ausrüstung und Gepäck beladene Reisebus war am Nachmittag vor der Abreise auf dem Supermarkt-Parkplatz von einem Pkw gerammt und an der Front beschädigt worden.

Dass die Abfahrt mit 23 Schülern, ihren Lehrern und Betreuern sowie weiteren Gästen dennoch am nächsten Morgen 5 Uhr pünktlich erfolgen konnte, sei Firmenchef Schwerdt und seinem Team zu verdanken, die die lädierte Front gegen ein adäquates Teil von einem anderen Bus austauschten. Das erzählte Olaf Däumichen, Sportlehrer und Organisator der jährlichen Ski- und Kanulager der MZ.

Im Nachhinein bilanziert er eine gelungene 15. Auflage bei allerbesten Schneebedingungen. „Wir hatten manche Jahre nur Kunstschnee. In diesem Jahr haben sich Kunst- und Neuschnee super verbunden, die Piste war super präpariert.“

Pech hatte Franz Jakob Pfeiffer aus der zehnten Klasse. Bei der Abfahrt gleich am ersten Tag war er mit einem Skistock im Schnee hängen geblieben, gestürzt und hat sich dabei eine Knochenverletzung in der rechten Mittelhand zugezogen. Die Hand musste eingegipst werden, mit dem Skivergnügen war es diesmal vorbei.

„Nur gut, dass wir das Hotel direkt am Lift hatten“, so Däumichen. So konnte Franz Jakob das Mittagessen immer gemeinsam mit den anderen auf dem 2002 Meter hohen Berg einnehmen. Meist herrschte eiskalter Wind und Schneetreiben, an einem Tag konnten die Elsteraner aber auch das Panorama bei Bilderbuchwetter genießen.

Die Anfänger - ein Mädchen und neun Jungen aus der achten Klasse - wurden in bewährter Weise von Andrea Däumichen betreut. „Sie waren alle sehr sportlich“, zollt sie Respekt. „Wir sind sehr schnell voran gekommen“, schätzt Jan Oliver aus der 8 b ein. Schon am zweiten Tag konnten sie von der blauen Anfängerpiste auf die rote Piste für Fortgeschrittene wechseln.

„Weil wir in den Jahren zuvor schon mit im Langlauflager waren“, meint Jan Oliver, habe das so gut geklappt. „Das Lernsystem ist einfach super“, fügt Andrea Däumichen hinzu. Es sei so konzipiert, dass bei Neulingen Angst nicht erst aufkomme. Melanie

Rößler aus der Zehnten hat derweil ihren Stil weiter perfektionieren können. „Sie fährt wie gemalt“, sagt Olaf Däumichen. So war die Zehntklässlerin die rechte Hand des Sportlehrers. Auch wenn Kurs als Sportunterricht zählt - Zensuren gibt es dafür nicht. „Das würde gegen die Gleichbehandlung verstoßen, die Schüler bezahlen die Reise, und es fahren nicht alle mit“, erklärt Däumichen.

Die Bewertung aus dem Kurs könne Schülern aber helfen, eine wackelige Sportnote zu festigen. Darüber hinaus zeigten die Teilnehmer weit mehr als sportliche Stärken, sondern auch soziale Kompetenzen wie Disziplin, Teamgeist, Rücksichtnahme.

„Jeder Fortgeschrittene übernimmt die Patenschaft über einen Anfänger“, so der Sportlehrer. Er befindet sich bereits wieder in der Steiermark. Mit dem UHC Elster ging es ins Winterlager nach Schladming. Beim Skifahren werden Kondition und Koordination trainiert.

Text: Ute Otto

Foto: Olaf Däumichen

 

Sekundarschule Elster

Ernennung Lautloses Stühlerücken

02.02.2018

Der Chefsessel bleibt an seinem Platz. Darauf besteht Heike Bräse. Die 50-Jährige hat am Freitag von Regierungsschuldirektor Frank Stein die offizielle Ernennungsurkunde als Chefin der Sekundarschule Elster erhalten.

„Darauf bin ich sehr stolz“, bekennt sie vor dem versammelten Lehrerkollegium und fügt an, dass sie immer eine gerechte Schulleiterin sein wird. Heike Bräse tritt in große Fußstapfen. Doch diese Tatsache macht ihr keine Angst. Vorgängerin Sigrid Treppesch, die sich in den Ruhestand verabschiedet (die MZ berichtete), bleibt der Bildungseinrichtung als Deutschlehrerin auf Stundenbasis erhalten.

„Sie wird mich super einarbeiten“, ist die 50-Jährige überzeugt, die das von Sigrid Treppesch eingeführte Niveau erhalten will. Dafür wünscht ihr die 65-Jährige viel Kraft und Ausdauer. Zudem gibt sie ihrer Nachfolgerin ein paar Tipps mit auf den Weg.

Diese lauten: Urteile nie vorschnell, jeder hat eine zweite Chance verdient, gehe immer mit gutem Beispiel voran. Bräse hört genau zu. „Auf dem Posten wird es mir bestimmt nicht langweilig werden“, sagt sie und erhält von Regierungsschuldirektor Frank Stein zum Einstand ein kleines Glücksschwein, damit in der ersten Phase alles rund läuft.

Die neue Chefin, die aus dem Zerbster Ortsteil Nedlitz stammt, unterrichtet seit 25 Jahren an der Schule und betont mehrfach, dass sie ihren Beruf liebt. Deshalb sei die Bewerbung auf den Schulleiterposten nur eine logische Konsequenz gewesen. „Ich habe das vorher mit der Familie und dem Lehrerkollegium besprochen“, erzählt sie.

Trotz umsichtiger Planung sind schlaflose Nächte danach keine Seltenheit gewesen. Aufgrund der schwierigen Personalsituation bleibt sie ihren Schülern als Musiklehrerin erhalten. Deutsch gibt sie am Ende des Schuljahres ab.

Beide Fächer hat die neue Direktorin an der Luther-Universität in Halle auch studiert. Der Schritt nach vorn sei nicht die Bewältigung einer eventuellen Midlife-Crisis. In ihr ist vielmehr der Entschluss gereift, mit 50 Jahren eine neue Herausforderung anzunehmen. Privat fährt Heike Bräse gern an die Ostsee, liebt Schlager, klassische Musik sowie Musicals und mag smarte Schauspieler wie Matthias Schweighöfer oder Jan-Josef Liefers.

„Ich lese gern Krimis oder historische Romane“, verrät sie weiter und beschreibt ihr Lieblingsessen, als ob es direkt vor ihr auf dem Tisch steht. Ein Rindersteak Medium ohne viel Schnickschnack aber mit Salat - da fangen ihre Augen an zu leuchten. Im Großen und Ganzen sei sie „sowieso der Fleischtyp“. Fisch, lecker zubereitet, folgt auf dem zweiten Platz.

Bei der Verabschiedung von Sigrid Treppesch und der Ernennung der neuen Schulleiterin herrscht im Speiseraum der Schule ausgelassene Stimmung. Bürgermeister Peter Müller (Freie Wähler), Vertreter der Stadtverwaltung, des Heimat- und Fördervereins sowie Lehrer gratulieren dem Duo, überreichen Geschenke oder geben lustigen Begebenheiten zum Besten. „Du hast die Schule wie ein Familienunternehmen geführt“, lobt der Vertreter des Schulamtes.

Auch diese Tradition will die 50-Jährige fortsetzen. „Wir werden gemeinsam an einem Strang ziehen“, verspricht die neue Schulleiterin, die sich ein Miteinander und kein Gegeneinander im Kollegium wünscht.

Nach der für Bräse „sehr aufregenden Zeit“ geht es zusammen mit Treppesch am Montag gleich in die Planung, damit es nach den Ferien keine offene Fragen gibt. Als Abschiedsgeschenk hat sich die „Neue“ etwas Besonderes ausgedacht. Als Musical-Fan schickt sie ihre frühere Chefin nach Hamburg. „König der Löwen“ steht auf dem Programm.

Text und Foto: Thomas Tominski

 


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