April 2018

Offene Türen bei Gärtnerei Böttcher

Unternehmen mit sozialer Ader

27.4.2018

Die vier Stammbeschäftigten, zu denen auch Katja und Martin Böttcher als Chefs zählen, und die beiden Saisonkräfte der Familien-Gärtnerei in Elster haben derzeit alle Hände voll zu tun. Nicht nur mit den Vorbereitungen auf den Tag der offenen Gärtnerei am Wochenende, sondern vor allem mit ihrem Kerngeschäft.

„Gleich nach Ostern ging’s voll los mit Geranien und Tomaten“, berichtet Katja Böttcher der MZ. „Die Leute haben da auch schon nach Sellerie und Porree gefragt.“ In diesem Jahr habe der Übergang gefehlt, das Luftholen nach Ostern, sagt sie und macht dafür die frühe Wärmeperiode verantwortlich.

Dadurch seien die typischen Frühblüher ein bisschen knapp weggekommen. Jetzt gelte die Nachfrage vor allem Tomatenpflanzen (über zehn Sorten vorrätig), Gurken (zwei Sorten fürs Gewächshaus, die fürs Freiland sind später an der Reihe) und Kräutern, aber auch Beet- und Balkonpflanzen.

Neugierig macht Katja Böttcher auf einige Neuzüchtungen, die bei der Elsteraner Gärtnerei erstmals im Angebot sind: die Schwarzäugige Susanne (Akanthusgewächs) als pinkfarbene Variante, Hängepetunien in Pink mit weißen Punkten oder Fleißige Lieschen (Sun Patien), die sogar Sonne vertragen, was sonst nicht ihr Ding ist. Auch in Ampeln gesetzte Erdbeeren, womit Böttchers im vorigen Jahr erstmals experimentierten, sind wieder zu haben.

All diese Dinge kann der interessierte Besucher am Samstag, 28. April, von 9 bis 17 Uhr sowie am Sonntag, 29. April, von 13 bis 17 Uhr bewundern und natürlich auch erwerben. Der Betrieb beteiligt sich zum siebten Mal am deutschlandweiten Tag der offenen Gärtnerei und organisiert erneut ein ansprechendes Rahmenprogramm: Die kulinarische Versorgung übernimmt der Partyservice Klausa aus Listerfehrda.

Sabine Hoffmann und einige Kids vom Jugendclub (JC) „Zuflucht“ betreuen die Bastelstraße für den Nachwuchs, das Glücksrad und den Knax-Tresor. Außerdem verkaufen sie Lose fürs Glücksspiel. JC-Eltern übernehme die Aufsicht der Hüpfburg (von der Feuerwehr Zahna).

Obendrein sei, wie Katja Böttcher informiert, eine Verkostung verschiedener Gemüse (z.B. Gurken, Tomaten und Paprika) geplant. Diese Pflanzen können anschließend auch gekauft und mit nach Hause genommen werden.

Nutznießer des Tages der offenen Gärtnerei sind einmal mehr der Elsteraner Jugendclub und der Förderkreis Sumy-Hilfe, der Projekte für Kinder mit geistigen Behinderungen im Nordosten der Ukraine unterstützt. Beide Institutionen dürfen sich den Erlös vom Losverkauf teilen.

Text: Detlef Mayer

Fotos: Medientreff  -  Sabine Hoffmann

 

Sekundarschüler aus Elster stellen aus

Fischschwarm im Bootshaus

22.4.2018

Das Bootshaus in Elster ziert seit Freitagmittag besonderer Schmuck. Denn Mädchen und Jungen der Sekundarschule gingen daran, den Veranstaltungsraum mit Fischen und Seepferdchen zu schmücken. Entstanden sind sie in den vergangenen drei Treffen des Wahlpflichtkurses Kunst der Bildungseinrichtung.

Die Formen hatte sich Silke Wolter, Pädagogische Mitarbeiterin an der Sekundarschule und Leiterin des Wahlpflichtkurses, erdacht. Aus Sperrholz wurden sie anschließend von Hausmeister Mario Prell angefertigt. An den Mädchen und Jungen aus den beiden siebten Klassen war es dann, sich zu überlegen, wie die Wasserbewohner aussehen könnten. Am Ende waren farbenfrohe Seepferdchen und Fische entstanden.

Genutzt wurden dafür freitags die fünfte und sechste Stunde. Während Mitschüler Französisch lernen, befassen sich andere mit Kreativem oder eben mit Tischtennis, einer weiteren Alternative, berichtet Angelina Marks. Dass sie ihre eigenen Ideen umsetzen kann, gefällt ihr. Das nennt auch Alexander Betke als Motivation, warum er sich für diesen Wahlpflichtkurs entschieden hat.

Das Bootshaus ist vor allem Treffpunkt für die Mitglieder vom Kanu-Verein „Harmonie“. Es steht aber auch für ganz andere Veranstaltungen zur Verfügung. So ist es neben anderem Tagungsort für den Ortschaftsrat von Elster und Ausschüsse des Stadtrats von Zahna-Elster. Am Freitag war es Prüfungsort. Denn hier mussten die Zehntklässler ihre Mathekenntnisse beweisen.

„Es macht Spaß. Außerdem lernt man was dazu.“ Auch das Töpfern habe ihm gefallen. Silke Wolter bestätigt, dass Alexander Betke viel Freude am kreativen Arbeiten hat.

Dass die Fische gerade jetzt ihren Platz in dem Bootshaus bekommen, ist nicht zufällig gewählt. Bei den Kanuten beginnt die Saison. Gäste reisen an. Und so werden sie nun bei ihrem Aufenthalt in dem Heim des Kanuvereins „Harmonie“ die Fische und Seepferdchen zu sehen bekommen.

Doch davor mussten die kleinen Kunstwerke erst mal noch vorbereitet werden. Zum Einsatz kam, passend zu Wasser und Ausstellungsort - Angelsehne. Silke Wolter gab genaue Anweisung, wie sie anzubringen ist, damit die Ausstellungstücke auch richtig zur Geltung kommen. An Hausmeister Mario Prell war es dann, sie zu befestigen.

Keine einfache Aufgabe, denn viele freie Plätze gibt es im Bootshaus nicht mehr. Dominierender Schmuck sind die Wimpel von Kanuvereinen, die bislang in Elster Station machten und die Erinnerungsstücke an ihre Gastgeber von „Harmonie“ übergaben.

Das nächste Vorhaben im Wahlpflichtkurs steht bereits fest, lässt Silke Wolter noch wissen. Dann werden keine Sperrholzflächen vor den Sekundarschülern liegen, sondern Leinwände. „In der Tupftechnik werden wir sie bemalen.“

Text und Fotos: Frank Grommisch

 

Besuch aus Polen

Gelebte Städtepartnerschaft mit Steszew

09.04.2018

„Verständigungsprobleme hat es keine gegeben“, sagt Silke Wolter und zeigt dabei auf ein Smartphone. Junge Menschen nutzen moderne Kommunikationsmittel und organisieren sich sofort in einer Chatgruppe. Die pädagogische Mitarbeiterin der Sekundarschule Elster erzählt, dass die achtköpfige Delegation aus der polnischen Partnerstadt Steszew innerhalb des dreitägigen Besuchs Land und Leute kennengelernt hat und alle Beteiligten der Meinung sind, dass die Zusammenarbeit weiter intensiviert werden muss.

Schulleiterin Heike Bräse spricht von gemeinsamen Projektideen in den Fachrichtungen Geschichte oder Sport und hat zusammen mit Romana Fabianowska, die an der Sekundarschule in Steszew als Deutschlehrerin arbeitet, bereits einen Termin für den nächsten Besuch in Polen vereinbart. „Wahrscheinlich im April 2019“, so Heike Bräse, die beim ersten Treffen 2017 im Nachbarland gefehlt hat.

„Das war ich noch keine Schulleiterin“, schiebt sie erklärend nach. Die sechs Teenager aus Polen (9. und 10. Klasse) haben in Elster auch in verschiedenen Fächern am Unterricht teilgenommen. „Sie sprechen gut Deutsch“, sagt Bräse und würdigt damit die Leistungen von Romana Fabianowska. Diese bedankt sich in fast akzentfreiem Deutsch für die tolle Aufnahme und verteilt ein paar Gastgeschenke. „Ich wünsche mir weiter so eine tolle Zusammenarbeit und freue mich auf den Besuch im nächsten Jahr.“

Der Bürgermeister der Stadt Zahna-Elster, Peter Müller (Freie Wähler), begrüßt die kleine Delegation aus Steszew am Freitag im Rathaus von Elster und stellt im Schnelldurchlauf seinen „Regierungsbezirk“ vor. Er erzählt zudem vom Elbe-Hochwasser 2013 und den daraus resultierenden Schäden und sieht es als positives Zeichen, dass die Städtepartnerschaft weiter intensiviert wird.

„Ich war schon zweimal in Steszew“, sagt er und fragt, ob die Zubringerstraße zur Autobahn inzwischen fertig ist. „Darauf warten wir geduldig“, meint die Deutschlehrerin.

Text und Foto: Thomas Tominski

 

Nachwuchs bei der Feuerwehr Elster

Zwei Neue sind in Elster dabei

07.04.2018

13 Mädchen und Jungen in der Kinderfeuerwehr „Lösch-Elstern“ und sechs junge Männer sowie acht junge Frauen in der Jugendwehr Elster, das sind stolze Zahlen, auf die Kinderwartin Sarah Hoffmann und Jugendwart Jan Giersch verweisen. Beide bekennen aber auch, dass es ein ständiges Kommen und Gehen in den Formationen gibt.

Dabei sind altersbedingte Wechsel innerhalb der Feuerwehr normal und gewünscht. Weniger glücklich sind die beiden Verantwortlichen, dass sich immer wieder Mitglieder abmelden, weil sie anderen Interessen nachgehen wollen.

Trotzdem ist auch dank ihrer Arbeit eine Verjüngung der aktiven Abteilung der Elsteraner Wehr unübersehbar. Die beiden Nachwuchstruppen haben 2018 Grund zu feiern. Die Jugendwehr wurde im Dezember 1992 gegründet, die 25-Jahr-Feier findet aber erst in diesem Jahr statt, und die Kinderwehr besteht seit Oktober 2013.

Die Jugendwehr, so ihr Chef Jan Giersch, kommt alle zwei Wochen zur Ausbildung zusammen. Der praktische Umgang mit wasserführenden Armaturen stand dabei ebenso auf dem Plan, wie Geräte- und Fahrzeugkunde und anderes mehr. Wegen der vielen personellen Veränderungen musste aber die Ausbildung für die Vorbereitung auf Wettkämpfe genutzt werden. Werden die dabei absolvierten Stunden aller addiert, kommt eine Summe von etwa 2 000 zusammen.

Inklusive der Unterstützung der Sommerferiengestaltung im Jugendklub „Zuflucht“ Elster, des Tages der offenen Tür an der Sekundarschule sowie des Weihnachtsmarktes. Vor allem das Wirken in der Öffentlichkeit war erfolgreich, denn mit Julia Sophie Weilepp und Finn Scheps kamen zwei neue Mitglieder aus eigenem Antrieb zur Jugendwehr.

Auch Kinderwartin Sarah Hoffmann ist mit ihren Mitstreitern bemüht, abwechslungsreiche Dienste für ihre Schützlinge vorzubereiten. Dabei geht es nicht immer um Feuerwehrbelange, sondern es wird ebenso gebastelt oder Pizza gebacken. Es gab auch eine Radtour nach Gallin, zur Kinderwehr. Dort wurde gemeinsam gegrillt.

Trotzdem lässt die Teilnahme immer mal zu wünschen übrig. Darüber wurde mit den Eltern diskutiert. Mit einem weinenden und einem lachenden Auge werden immer wieder Mädchen oder Jungs in die Jugendwehr verabschiedet. Die Hauptsache ist für Sarah Hoffmann jedoch, dass sie der Feuerwehr erhalten bleiben.

Jan Giersch wagte auch einen ersten Blick voraus, zur Feier des Jubiläums der Jugendwehr. Dazu werden viele Gäste erwartet, denn es soll der alljährliche Orientierungsmarsch für die Jugend- und Kinderwehren der Stadt Zahna-Elster stattfinden.

Text: Boris Canje

Fotos: Medientreff  -  Sabine Hoffmann

 

 

Goldene Hochzeit in Listerfehrda 

In großer Runde

07.04.2018

Hoch hergehen wird es am heutigen Sonnabend beim Ehepaar Uta und Hartmut Karschunke in Listerfehrda. Sie feiern ihre Goldene Hochzeit und dazu wollen viele gratulieren. Uta Karschunke war bis zu ihrem Ruhestand Lehrerin, zum Schluss an der heutigen Grundschule "Elbkinderland" in Elster. Ihr Ehemann engagierte sich fast 25 Jahre als ehrenamtlicher Bürgermeister und nach der Gebietsreform als Ortsbürgermeister sowie als Vorsitzender des Kaninchenzüchtervereins und war beruflich ebenfalls als Lehrer tätig. Sie sind also über ihr Dorf hinaus bekannt.

Das Studium am Lehrerbildungsinstitut in Altdöbern (bei Calau in der Niederlausitz) hatte sie beide zusammengeführt. Als Uta damit begann, fiel ihr der ein Studienjahr ältere Hartmut auf. Ja, es war Liebe auf den ersten Blick. Beide wurden ein Paar, verlobten sich 1966 ganz romantisch an der Elbe und heirateten, kurz bevor er seinen ersten Job als Lehrer antrat.

Da versteht es sich fast von selbst, dass sie ihm nach Boblitz (heute Stadtteil von Lübbenau) folgte, als auch ihre Zeit des Studierens vorüber war. Sie bezogen eine Neubauwohnung. Fünf Jahre waren sie dort in ihrem Traumberuf als Pädagogen tätig. Rückblickend bekunden beide einmütig: "Eine glückliche Zeit".

Sie fühlten sich gut angenommen, "wie in einer Familie". Damals geschlossene Freundschaften halten zum Teil bis heute. Hartmut Karschunke hatte den örtlichen Fußballverein Traktor Boblitz mit aus der Taufe gehoben und war erfreut, dass er zu dessen 50-jährigem Bestehen eingeladen wurde. 1973 hieß es Abschied nehmen. Nächstes Ziel war Listerfehrda, das ihre endgültige Heimat werden sollte. Der Grund: Sie bekamen ein Haus geschenkt. In den damaligen Kreisen Wittenberg und Jessen waren eigentlich alle Lehrerstellen besetzt. Aber die Schulräte in beiden Kreisen meinten, solch junge und engagierte Pädagogen halten zu müssen. Und so waren Karschunkes in den folgenden Jahren an den Schulen Mühlanger und Elster tätig, fassten schnell Fuß und wurden heimisch.

Ihr schönstes Erlebnis hatten die beiden nach der Wende, bekunden sie. Die Familie von Hartmut Karschunke ist sehr groß und weit verstreut. Sie wurde aus dem Ursprungsort, der heute in Polen liegt, vertrieben und im wahrsten Sinne des Wortes in alle Himmelsrichtungen verteilt. Man sah sich kaum noch, vor allem die jüngeren Leute kannten sich untereinander nicht. Also wurde die kühne Idee geboren, ein Familientreffen zu organisieren.

Das geriet zu einem Volltreffer. Auf dem Erinnerungsfoto sind 76 Männer, Frauen und Kinder zu sehen. Doch das sollte noch getoppt werden, beim nächsten Mal waren es 92 und dann sogar über 100. Und viele von ihnen werden wohl auch zur Goldenen Hochzeit wieder zusammenkommen.

Natürlich sind Karschunkes auf ihre Kinder stolz. Sie haben zwei Töchter. Die Ältere, Yvonne, ist heute Leiterin der Grundschule "Elbkinderland" in Elster. Jeannine arbeitet bei der Sparkasse. Dazu kommen fünf Enkelkinder und - der besondere Stolz - ein Urenkel. Als Rentner haben beide nun genügend Zeit für ihre Hobbys - er die Kaninchen und sie das Singen bei den Sangesfreunden Listerfehrda.

Text: Boris Canje

Foto: Medientreff  -  Sabine Hoffmann

 

Kinderkleider- und Spielzeugbörse Elster

Kleiderspenden übergeben

05.04.2018

Die Kinderkleiderbörse in Elster ist für ihr soziales Engagement bekannt. Der Erlös geht immer an entsprechende Vorhaben in der Stadt. Doch seit einigen Jahren engagiert sich das Team der Börse darüber hinaus. Die Händler werden jedes Mal gebeten, von den zurückgegebenen Waren etwas zu spenden. Das geht dann entweder an den Verein "Förderkreis Sumy-Hilfe" oder an eine Kleiderkammer im Kreis.

Diesmal ist wieder der Verein an der Reihe, der sich seit vielen Jahren um Behinderte in der Nordost-Ukraine, genauer in der Bezirksstadt Sumy, kümmert. Einmal im Jahr machen sich mehrere Kleintransporter auf den über 1 900 Kilometer langen Weg. Prall gefüllt sind sie mit dringend benötigten Hilfsmitteln für die Behindertenschule, Rollstühlen und natürlich auch Textilien und Schuhen.

Die Kartons und den Sack, die die diesmal gesammelten Kleiderspenden enthalten, übergaben Theresa Hildebrandt und Peggy Wollschläger von der Kinderkleiderbörse an Sabine Hoffmann, die in Elster die Spendensammlung für die Sumy-Hilfe koordiniert und Sachen annimmt.

Text: Boris Canje

Foto: Medientreff  -  Sabine Hoffmann

 

Jugendklub „Zuflucht“ in Elster

Aufmunterung für krebskranke Kinder

04.04.2018

Die Aufregung vor dem Jugendklub „Zuflucht“ war unübersehbar. Umhergetobt wird hier des Öfteren, doch diesmal anders als sonst, gespannter. Schon wenige Worte reichten, und es trat Ruhe ein. Kein Wunder, stand doch eine Fahrt nach Halle auf dem Programm, zur Villa „Kinderplanet“ des Vereins zur Förderung krebskranker Kinder.

Was wird uns dort erwarten? Wie werden die kranken Mädchen und Jungen den Besuch aus Elster aufnehmen? Können wir auch mit ihnen spielen?

Ganz neu ist der Umgang mit dieser Krankheit für die jungen Klubbesucher nicht. Einer von ihnen, der fast achtjährige Henning, hat den Kampf gegen die Leukämie gewonnen. Er kann nun mit den anderen wieder umhertollen, ist oft im Klub. Seine Eltern haben damals mit in der Villa übernachtet. Daher wurde die Idee geboren, den Kindern in Halle eine Osterüberraschung zu bereiten.

Fast 30 Jahre

Den Verein zur Förderung krebskranker Kinder Halle/Saale gibt es seit 1991. Fünf Jahre später wurde begonnen, die Idee eines Vereinshauses umzusetzen. Dazu gestaltete man die Villa in der Ernst-Grube-Straße um. Heute gibt es Räume zum Spielen, für Veranstaltungen und Gespräche sowie Werkstätten. Für Eltern und Geschwister stehen fünf Zimmer zur Verfügung.

So reisten die Mädchen und Jungen nicht mit leeren Händen an. Für jedes Kind, das derzeit auf der Kinderkrebsstation betreut wird, waren selbst gebastelte Osterhasen mit einem gefärbten Ei, von einer Elsteranerin genähte Mützen und eine Tüte Gummibärchen im Gepäck. Beim Verteilen halfen natürlich der ebenfalls mitgebrachte Osterhase und sein Lehrling.

Am Ziel angekommen und frisch gestärkt, ging es dann in die gegenüber der Klinik gelegene Villa. Vier Patienten oder ehemalige Kranke sowie Mitarbeiter und Eltern warteten dort schon. Groß war die Freude, als die Gäste zunächst ihren Klubtanz aufführten. Dann wurde das Mitgebrachte verteilt. Was nicht an den Mann gebracht werden konnte, ging an die Betreuerinnen, die die weitere Verteilung zusagten.

Auch der fünfjährige Emilian freute sich sehr über die schöne weiche Mütze, zumal er sie selbst aussuchen durfte. Leider war die beim ersten Versuch gefundene zu groß. Also wurde noch einmal im Karton gestöbert, dann ein Aufleuchten in seinen Augen, die passende war gefunden.

Nun wollten die Jugendlichen natürlich auch das Haus besichtigen. Zwei Mädchen ließen sich nicht lange bitten, übernahmen die Führung. Besonders beeindruckt zeigten sich die Elsteraner von den Perlenketten, die jedes Kind bekommt. Für jede Untersuchung, jede Spritze oder Chemotherapie gibt es eine weitere Perle.

So kann eine solche Kette, die eine Art Tagebuch des Kampfes gegen den Krebs ist, schon mal drei Meter lang werden. Verschwiegen wurde natürlich nicht, dass nicht alle Kinder überleben. Für jedes gestorbene wird ein Erinnerungsstein gestaltet, mit seinem Namen und Blumen. Im Sommer kommen diese dann in den Garten.

Paulina und Antonia schrieben zum Abschied einen kurzen Text in das Gästebuch. „Lieber Kinderplanet, wir sind begeistert und glücklich, dass ihr euch so für die Kinder und Familien einsetzt. Wir vom Jugendklub „Zuflucht“ Elster wünschen euch Gesundheit, Kraft zum Durchhalten und dass jeden Tag für euch die Sonne scheint.“

Text: Boris Canje

Fotos: Medientreff  -  Sabine Hoffmann und Boris Canje

 


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